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  AM-PS: 'Grüß Gott, ich bin der Tod.' Personifikationen in mittelalterlicher Epik (LitG1)

Dozent/in
Dr. Marcus Botschan

Angaben
Proseminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 4
für Anfänger geeignet, LAFV, Magister, Bachelor, Sprache Deutsch, 73801
Zeit und Ort: Mi 16:00 - 18:00, C 202; Einzeltermin am 15.2.2017 14:00 - 16:00, B 702

Voraussetzungen / Organisatorisches
Das Aufbaumodul Mediävistik schließt mit einer Klausur ab; Zulassungsvoraussetzung für die Klausur ist die regelmäßige und aktive Teilnahme am Seminar, nähere Informationen hierzu in der ersten Seminarsitzung. Das Seminar beginnt in der ersten Woche der Vorlesungszeit.

Inhalt
Die Vorstellung, unbelebte materielle oder metaphysische Phänomene seien bewusst und willentlich handelnde Wesenheiten von mehr oder minder anthropomorpher Gestalt, ist möglicherweise fast so alt wie die Kulturgeschichte der Menschheit. Die Wetter- und Jahreszeitengötter primevaler Gesellschaften fallen, wenn auch auf verschiedene Weise, ebenso in diesen Bereich wie die Allegorie der blinden Justitia mit Waagschale und Richtschwert. Eine (meist unbewusste) Tendenz zur Personifikation – wenn man so will: zur Vermenschlichung – unpersönlicher Mächte ist noch der Alltagssprache der rationalen modernen Gesellschaft abzulauschen ("Der Sommer meint es heuer nicht gut mit uns." – "Das Schicksal hat mir einen bösen Streich gespielt.").

Auch im europäischen Mittelalter waren einschlägige Imaginationen wirkungsmächtig und fanden Eingang in die (nicht nur) epische Literatur. In diesem Seminar wollen wir anhand einiger Fallbeispiele diskutieren, welche älteren (klassisch-antiken, auch vorchristlich-germanischen) Diskurse aufgegriffen wurden, wie es um ihre konkrete Gestaltung und literarische Funktionalisierung bestellt ist; auch, wie in der kulturhistorischen Grauzone zwischen Mittelalter und sog. Früher Neuzeit bestehende Traditionen modifiziert, wie sie einer im Wandel begriffenen Menschen- und Weltsicht angepasst wurden. Interessanterweise begegnen überwiegend weibliche Personifikationen: 'Frau Minne' & 'Frau Âventiure' bei Wolfram, die 'Frau Welt' in Konrads von Würzburgs "Der werlt lôn" (den kurzen Text lesen wir ganz), schließlich – ein Seitenblick ins italienische Renascimento – Dantes Fortuna. Ein Protagonist aber ist männlich: der Tod in Johann von Tepls "Ackermann aus Böhmen" (um 1400); ein würdevoller, frappierend kommunikativer Zeitgenosse mit bestrickender Kenntnis der antiken Schulrhetorik… .

Empfohlene Literatur
Johann von Tepl, "Der Ackermann" (fnhd. / nhd.), hg. v. von Saaz / Kiening, Reclam 2000. – Konrad von Würzburg, "Der Welt Lohn" / "Das Herzmäre" (1 Bd., mhd. / nhd.), Reclam o.J.

ECTS-Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 15, Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 19.9.2016, 0.00 Uhr bis Freitag, 4.11.2016, 24.00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Germanische und Deutsche Philologie
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