UnivIS
Informationssystem der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg © Config eG 
FAU Logo
  Sammlung/Stundenplan    Modulbelegung Home  |  Rechtliches  |  Kontakt  |  Hilfe    
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungs- und Modulverzeichnis nach Studiengängen

 
 
Veranstaltungskalender

Stellenangebote

Möbel-/Rechnerbörse

 
 
Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  Lit AM: Sprache – Klang – Gesang. Das Musikalische als Thema und Instrument der Lyrik (Lit AM)

Dozent/in
Prof. Dr. Christine Lubkoll

Angaben
Seminar
2 SWS
geeignet als Schlüsselqualifikation, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 12:15 - 13:45, B 301

Inhalt
Lyrik kommt von ‚Lyra‘: Seit der Antike gibt es einen engen Zusammenhang zwischen Dichtung und Musik. Während Gedichte zu Beginn der Gattungsgeschichte ausschließlich mit musikalischer Begleitung aufgeführt wurden, haben sich die Künste in der Neuzeit auseinanderentwickelt; immer noch gilt aber das Musikalische als kennzeichnend für die spezifische Ausdrucksform und ästhetische Gestalt des Gedichts (Takt und Rhythmus; Klangwirkung; harmonische Form etc). – Wenn man ideengeschichtlich die Verhältnisbestimmung von Musik und Dichtung betrachtet, so lässt sich feststellen, dass seit dem 18. Jahrhundert die Tonkunst als die idealere Ausdrucksform angesehen wird: Sie wird in vielen literarischen Texten sogar als das der Poesie überlegene Medium betrachtet.
Das Seminar beschäftigt sich mit Gedichten, in denen beides zu beobachten ist: eine Thematisierung der Musik, die sich mit den ästhetischen Vorzügen, aber auch mit den kommunikativen Leistungen der Tonkunst bzw. den auf sie projizierten Vorstellungen auseinandersetzt; und eine performative Erprobung musikalischer Ausdrucksformen in der Dichtung. Im Zentrum stehen also Gedichte über Musik (Telling), die zugleich eine Art ‚Wortmusik‘ produzieren (Showing). Der Bogen reicht vom barocken Kirchenlied (Paul Gerhard, Ich singe dir mit Herz und Mund) über Texte der Klassik (Schiller: Laura am Klavier) und Romantik (Gedichte aus Brentanos Der Sänger; Ludwig Tiecks Gedichte über Musik; Eichendorffs Wünschelrute) bis zur Moderne (Rainer Maria Rilkes Sonette an Orpheus), die Lyrik der Nachkriegszeit (Ingeborg Bachmanns Dunkles zu sagen; Ernst Jandls mit musik (in: Laut und Luise) und Beispielen aus dem Bereich der aktuellen Popmusik (z.B.:Ramstein). Zu Beginn des Semesters können die Teilnehmer eigene Textvorschläge einbringen.
Das Seminar bietet mit seinem thematischen Fokus zugleich systematische Einführungen in wichtige Bereiche der literaturwissenschaftlichen Forschung: namentlich die Thematologie und die Intermedialitätstheorie. Außerdem ermöglicht die Textauswahl einen exemplarischen Einblick in Entwicklungen der Literaturgeschichte. Die konkrete Arbeit an den ausgewählten Texten soll zudem die Vertrautheit mit dem Handwerkszeug der Lyrikanalyse vertiefen.

Empfohlene Literatur
Nicola Gess und Alexander Honold: Handbuch Literatur &Musik. Berlin: De Gruyter 2017
Christine Lubkoll: Mythos Musik. Poetische Entwürfe des Musikalischen in der Literatur um 1800. Freiburg: Rombach 1995.

Ein vorläufiger Seminarplan mit Literaturhinweisen wird ab Mitte März auf studon eingestellt (Zugang zum Seminar ohne Passwort)

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 35, Maximale Teilnehmerzahl: 35
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 12.3.2018 bis Freitag, 20.4.2018 über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur mit historischem Schwerpunkt
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof