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  MA 3. FS Modul 7a: Vertiefungsseminar "Ambiente Kontrolle"

Dozent/in
Prof. Dr. Olga Moskatova

Angaben
Seminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 8
Master
Zeit und Ort: Di 10:00 - 12:00, ITM 204; Bemerkung zu Zeit und Ort: Beginn: 22.10.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Bitte achten Sie darauf, dass Sie sich nur für Lehrveranstaltungen Ihres Fachsemesters anmelden! Falls Sie eine Lehrveranstaltung eines anderen Fachsemesters nachholen müssen (beispielsweise aufgrund eines Auslandssemesters), so kontaktieren Sie den betreffenden Lehrbeauftragten bitte vor Beginn der Anmeldephase. Andernfalls kann Ihre Anmeldung nicht berücksichtigt werden!

Inhalt
In seiner berühmten Analyse des Panoptikums hat Michel Foucault aufgezeigt, inwiefern durch Visualität Macht ausgeübt und spezifische Subjekte produziert werden können. Diese auf sichtbare Demonstration der Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten basierende Machtform scheint die Dynamiken der vernetzten digitalen Medientechnologien allerdings kaum fassen zu können. In dem kontrollgesellschaftlichen Paradigma (Deleuze 1993) werden nicht nur die Medien zunehmend environmental, netzwerkförmig und hintergründig, sondern auch der überwachende und kontrollierende Zugriff. Das spiegelt sich in zahlreichen Phänomenen wider: Unsere Onlineaktivitäten wie Bilderteilen, Verlinken, Posten, Lesen, Schauen oder Einkaufen werden ausgewertet, ohne dass dies in unser Bewusstsein rücken soll. Diese datenbezogene, nicht-visuelle Erfassung soll wiederum in „Formatierung“ von Visualität münden: Empfehlungsalgorithmen schlagen uns vor, welche Filme und Serien wir schauen sollten und „mathematisieren unseren Geschmack“ (Alexander 2016), während personifizierte Onlinewerbung unsere Aufmerksamkeit fesseln und modulieren soll. „Ephemeral Media“ wie Snapchat reagieren scheinbar darauf und versprechen uns, durch die Flüchtigkeit der Bilder den Erfassung- und Auswertungsmechanismen zu entgehen. Wir nutzen selbstverständlich vernetzte Onlinekarten und GPS, um uns in fremden Umgebungen zurechtzufinden, können dadurch aber auch selbst gefunden werden. Überall im Alltag proliferieren optische und nicht-optische Sensoren, die Umgebungsdaten sammeln, ohne dass sie beispielsweise in Form von Bildern den Menschen zugänglich und sichtbar gemacht werden und führen zu Diagnosen der „sensor society“ (Andrejevic/Burdon 2014). Anderseits operieren visuelle Überwachungsformen wie Gesichtserkennung selbst ambient und werden zu „calm images“ (Veel 2013). Das Seminar untersucht die ambienten, hintergründigen Formen der Kontrolle und Überwachung, die mit der Vernetzung und Digitalisierung aufgekommen sind, und beleuchtet insbesondere den neuen Stellenwert der Bilder im Spannungsverhältnis zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Aufmerksamkeitsfesselung und Hintergründigwerden, zwischen Anreizschaffen und Erfassen. Wir lernen einschlägige Konzepte der neuen Überwachungsformen kennen, die Foucaults Modell weiterdenken, und befassen uns mit konkreten post-panoptischen medialen Kontrollformen. Nicht zuletzt beleuchten wir die Verschiebung von polizeilich-geheimdienstlichen Überwachungsformen hin zum ökonomisch motivierten Einsatz.

ECTS-Informationen:
Credits: 8

Zusätzliche Informationen

Institution: Lehrstuhl für Medienwissenschaft (Prof. Dr. Kirchmann)
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