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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  Anthropologie der Rechtfertigung. Melanchthons "Liber de anima" (1540/1553) - (Hauptseminar) [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Anselm Schubert

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, Prüfungsnummern: Pfarramt: 17203, 17503, 98532, 98534 Lehramt: 37701, 87811, 87812, 87801, KdC: 36125, 36712
Zeit und Ort: Fr 10:00 - 12:00, TSG R. 2.024

Voraussetzungen / Organisatorisches
Gute Lateinkenntnisse

Inhalt
In der heutigen Theologie versteht man „Rechtfertigung“ als Veränderung des Verhältnisses zwischen Gott und Mensch. Aber wie und wo vollzieht sich diese Rechtfertigung? Klassischerweise schreibt man Luther eine paradoxale („simul iustus et peccator“) und Melanchthon eine „imputative“ oder „forensische“ Rechtfertigungslehre zu. Dies ist jedoch die moderne Sichtweise der Theologie des 19. Jahrhunderts, die die vormodernen anthropologischen Grundlagen des 16. Jahrhunderts nicht mehr im Blick hatte.
Tatsächlich verstanden die Wittenberger Reformatoren unter Rechtfertigung ein reales Geschehen, das sich in der Seele des Menschen vollzieht und physiologisch (!) beschreibbare Veränderungen mit sich bringt. Vor allem in Melanchthons Lehrbuch „De anima“ (1540/1552) entfaltet sich die gesamte Fremdartigkeit der frühneuzeitlichen Anthropologie der Rechtfertigung: die Lehre vom Körper des Menschen, von der Seele und ihren „facultates“ und die Rechtfertigung als Einwohnung des göttlichen „spiritus“ im Blut des Menschen. Erst wenn wir die lutherische Rechtfertigungs in ihren historischen Kontexten verstehen, können wir zu einer Rekonstruktion unter den Bedingungen der Moderne schreiten. Theologische, medizingeschichtliche und kulturgeschichtliche Faktoren verschränken sich hier.

Im HS werden wir Melanchthons „Liber de Anima“ (1552) und weitere Texte von Melanchthon und Luther lesen. Lateinkenntnisse sind Voraussetzung, da das Buch nicht in Übersetzung vorliegt.

Empfohlene Literatur
Literatur und Referatsthemen werden in der ersten Sitzung bekanntgegeben. Geeignet für Lehrämtler/innen und Pfarrämtler/innen

Zur Vorbereitung:
Melanchthon, Philipp: Liber de Anima, in: CR 13, 5-178.
Lohse, Bernhard: Grundzüge der Theologie Melanchthons, in: Andresen/Ritter (Hgg.): Handbuch der Dogmen- und Theologiegeschichte, Göttingen 1998, S. 69-80.
Helm, Jürgen: Zwischen Aristotelismus, Protestantismus und zeitgenössischer Medizin. Philipp Melanchthons Lehrbuch „De anima“, in: Melanchthon und das Lehrbuch des 16. Jahrhunderts, hg. v. J. Leonhardt, Rostock 1997, S. 175-194
-: Die ‚spiritus‘ in der medizinischen Tradition und in Melanchthons „Liber des anima“, in: Melanchthon und die Naturwissenschaften seiner Zeit, hg. v. Günter Frank und Stefan Rhein, Simaringen 1998, 219-237.
-: „Medicinam aspernari impietas est“. Zum Verhältnis von Reformation und akademischer Medizin in Wittenberg, in: Sudhoffs Archiv 83 (1999), S. 22-41.
Salatowsky, Sascha: De anima. Die Rezeption der aristotelischen Psychoogie im 16. und 17. Jahrhundert, Amsterdam/Philadelphia 2006.

Zusätzliche Informationen
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 1.8.2016 bis Sonntag, 12.2.2017 über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Kirchengeschichte II (Neuere Kirchengeschichte)
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