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  AM-VL: Helden im Zweifel oder zweifelhafte Helden: Figurenkonstitutionen in der Literatur des Mittelalters (Artusroman, Heldenepik, Novellistik) (LitG1/Med2/MedS: Helden im Zweifel oder zweifelhafte Helden: Figurenkonstitutionen in der Literatur des Mittelalters (Artusroman, Heldenepik, Novellistik))

Lecturer
Prof. Dr. Christiane Witthöft

Details
Vorlesung
2 cred.h, compulsory attendance, ECTS studies, ECTS credits: 3
LAFV, LAFN, Magister, Bachelor, Sprache Deutsch, zu VM B: 74402 oder 74502; MA: 50202, 51002, 51102, 50902, 61101, 61201
Time and place: Mon 10:00 - 12:00, A 401

Contents
Die Vorlesung beschäftigt sich mit zentralen Figuren der mittelalterlichen Literatur, die als zweifelnde und/ oder als zweifelhafte Helden dargestellt werden. Gerade Schlüsselfiguren werden in Szenen der Urteilsfindung zu unsicheren, schwankenden Protagonisten oder verzweifeln gar vollständig. Die Skepsis und Unwissenheit betreffen zum einen religiöse Fragen nach der Macht Gottes (Parzival, Gregorius) und zum anderen Fragen der minne (Tristan, Moriz von Craûn). Das Erzählmotiv zwîvel wird immer dann produktiv, wenn die Figuren mit widersprüchlichen Norm- und Verhaltensidealen konfrontiert werden oder eine Wahrheit nicht erkennen können bzw. wollen, wie etwa König Marke, der wegelose man. Selbstzweifel und Verzweiflung sind wiederum feste Handlungsnormen der Legendendichtung, aber auch der Artusromane. Im 'Erec' Hartmanns von Aue ist Enite eine weibliche Protagonistin mit großen Selbstzweifeln, während Hartmanns Gregorius selbst angesichts des doppelten Inzests eine drohende Verzweiflung abzuwenden vermag. In der Heldenepik schließlich wird gerade die Figur Dietrichs von Bern, sei es in der âventiurehaften Dietrichepik oder im 'Nibelungenlied', immer auch als ein Zauderer und Zögerer stilisiert.
Für zweifelhafte Heldenbilder und Figurentypen wiederum, die seitens des Rezipienten einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen, seien in Auswahl König Artus (Artusroman), Hagen (Heldenepik) und Melusine (Prosaroman) genannt. Die Vorlesung bietet somit einen gattungsübergreifenden Einblick in die Figurengestaltung höfischer und heldenepischer Romane, Legenden und Novellen des Mittelalters. Zur Diskussion gestellt werden neben strukturalistischen Ansätzen und Theorien auch Forschungsansätze, die Psychologisierungen und anthropologische Modelle für die Figurenanalyse einbeziehen. Der Ausblick auf frühneuzeitliche Prosaromane lässt zudem die Alterität und Kontinuität mittelalterlicher und neuzeitlicher Erzählverfahren und Erzählstoffe zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert deutlich werden.

ECTS information:
Credits: 3

Additional information
Maximale Teilnehmerzahl: 180
Registration is required for this lecture.
Registration starts on Monday, 19.9.2016, 00:00 and lasts till Friday, 4.11.2016, 24:00 über: mein Campus.

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester WS 2016/2017:
Modul 8 A (M 8)

Department: Chair of German and Germanic Philology (Prof. Dr. Witthöft)
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