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Argentinien, Brasilien und Mexiko: Autoritarismus, demokratische politische Systeme und die Qualität der Demokratie
- Dozent/in
- Daniel Lemmer, M.A.
- Angaben
- Proseminar
2 SWS, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium
für Anfänger geeignet, Bachelor, Sprache Deutsch, ECTS-Credits: 5, alte PO: 4 ECTS
Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, 00.5 PSG
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Das Seminar beginnt am Mittwoch, 17. Oktober 2018. Der Leistungsnachweis wird durch das Abhalten eines 20- bis 30-minütigen Referats und die Abgabe einer fünfzehnseitigen Seminararbeit erworben. Die Anmeldung für die Veranstaltung erfolgt per E-Mail an: daniel.lemmer@fau.de
- Inhalt
- Lateinamerika durchlief in seiner neuesten Geschichte bestimmte politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen, die sich in den diversen Ländern dieser Region auf unterschiedliche Art und Weise widerspiegelten. Zu diesen Entwicklungen gehören u. a. der Links- und Rechtspopulismus; mehrere Wellen der Demokratisierung und Rückfälle in den Autoritarismus; die Instauration von noch vergleichsweise jungen demokratischen Systemen, vor allem ab den 1980er Jahren, die bis heute fortbestehen; die Durchsetzung des Neoliberalismus, mit seinen teils schwerwiegenden Folgen für die Bevölkerung; letztlich eine Welle linker Regierungen, die ab der Jahrtausendwende an die Macht kamen (die sogenannte pink tide), sowie bedeutende soziale Bewegungen, welche sich u. a. das Ziel setzten, die neoliberale Hegemonie zu bekämpfen.
Ziel dieses Seminars ist es, diese Entwicklungen vor allem in den letzten 50 Jahren anhand der drei wirtschaftsstärksten und (mit Kolumbien) bevölkerungsreichsten Länder Lateinamerikas, Argentinien, Brasilien und Mexiko, aufzuzeigen und Faktoren, welche die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihnen erklären können, zu identifizieren. Dabei liegt der Fokus vor allem auf dem Vergleich der politischen Systeme dieser Länder, sowie der Qualität ihrer Demokratien. Denn besonders in Lateinamerika zeigt sich, dass eine rein prozedurale Definition der Demokratie aufgrund von Korporatismus, Klientelismus, Korruption und Gewalt zu kurz greift, um ein adequates Verständnis für ihre Funktionsweise zu erlangen.
Das Seminar gliedert sich dementsprechend in vier Teile:
Hintergrund:
• unterschiedliche Demokratiedefinitionen
• die historische Entwicklung Lateinamerikas im Überblick
• die autoritären Regime, die ab den 1980er Jahren in Argentinien, Brasilien und Mexiko zu Ende gingen
Regierungssysteme:
• der Präsidentialismus als Regierungsform, die Befugnisse der Exekutiven
• die Bedeutung der Parlamente und die Entwicklung der Parteiensysteme
• die obersten Gerichte
• die föderalen Strukturen
Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft:
• der „präsidentielle Populismus“, vor allem Vargas in Brasilien, Perón und die Kirchners in Argentinien
• die Durchsetzung des Neoliberalismus und seine Folgen
• die pink tide in Brasilien, Argentinien und zuletzt Mexiko
• die Zivilgesellschaft und soziale Bewegungen, vor allem die brasilianische Bewegung der Landarbeiter ohne Boden (MST) und die Piqueteros in Argentinien
- Empfohlene Literatur
- Diamond, Larry, Plattner, Marc F. and Brun, Diego A. (eds.). Latin America’s Struggle for Democracy (2008). Baltimore: The John Hopkins University Press.
Holden, Robert H. and Villars, Rina (eds.). Contemporary Latin America: 1970 to the Present (2013). Malden: John Wiley & Sons.
Ibester, Katherine (ed.). The Paradox of Democracy in Latin America: Ten Country Studies of Division and Resilience (2011). New York: University of Toronto Press.
Levine, Daniel H. and Molina, José E. (eds.). The Quality of Democracy in Latin America (2011). London: Lynne Rienner Publishers.
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 25
www: https://www.studon.fau.de/crs2294061.html Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Die Anmeldung erfolgt über: persönlich beim Dozenten
- Institution: Institut für Politische Wissenschaft
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