In den Industrieländern stellen neurovaskuläre
Erkrankungen,
wie intrakranielle Aneursmen oder
Stenosen, eine häufige Schlaganfalls- und Todesursache dar; in ersterem Fall ist dies
oftmals verbunden mit einer bleibenden
Behinderung und insgesamt ein erheblicher Kostenfaktor.
Interventionelle Methoden und neue
Entwicklungen in der Bildgebung haben die therapeutischen
Möglichkeiten zwar erheblich
erweitert und können das Therapieergebnis verbessern. Das
Potential zur Steigerung der Effizienz
der Behandlung von zerebralen Gefäßerkrankungen
insbesondere
im Sinne einer personalisierten
Therapie und damit einer Steigerung der
Behandlungsqualität
bei gleichzeitiger Kostensenkung
insgesamt ist jedoch bei weitem nicht ausgeschöpft.Hämodynamische Belastungen spielen für die Entstehung und
auch den dauerhaften Therapieerfolg
bei zerebralen Aneurysmen und Stenosen eine wesentliche
Rolle. Klinisch von größtem Nutzen
wäre deshalb die Option einer schnellen automatisierten
Simulation patientenindividueller
hämodynamischer Veränderungen direkt im
periinterventionellen Umfeld.
Übergeordnetes Ziel dieses interdisziplinären Projektes
ist
die Erschließung einer neuen Dimension
der zeitlichen und räumlichen hämodynamischen Simulation
und
personalisierten Therapie bei
zerebrovaskulären Erkrankungen.
Ziel ist es, zunächst basierend auf experimentellen Daten
optimierte Datensätze hoher Qualität zu
gewinnen und automatisierte Nachverarbeitungstechniken zu
entwickeln. Basierend auf
hochaufgelösten Angiographie-Daten soll parallel ein
effizienter Algorithmus zur schnellen,
weitgehend automatischen räumlichen und zeitlichen
Simulation hämodynamischer Daten
entwickelt werden.
Im zweiten Projektabschnitt sollen diese Algorithmen in
der
interventionellen Umgebung
implementiert, in den Work-flow eingebettet und eine
Vielzahl hämodynamischer Kenngrößen
anhand klinischer Bezugsgrößen evaluiert werden.