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Die Bedeutung des Lehrers für die Leistungs- und Selbstkonzeptentwicklung im Anfangsunterricht

Ausgangspunkt der Lehrerstudie ist, dass der Schulanfang ein "critical life event" ist, dessen Bewältigung in hohem Maße von der Lehrkraft abhängt. In der ersten Klasse ist die Lehrerin eine neue wichtige "bedeutsame Andere" für die Entwicklung des Kindes. Sie vermittelt nicht nur die Kulturtechniken, sondern gibt auch wichtige Leistungsrückmeldungen und beeinflusst dadurch vermutlich entscheidend den Aufbau eines Leistungsselbstkonzepts. Untersucht wird, welche Lehrervariablen mit einer günstigen Leistungs- und Selbstkonzeptentwicklung zusammenhängen. Einbezogen werden Subjektive Theorien (z.B. Bezugsnormorientierung), die realisierte Unterrichtsgestaltung (u. a. Merkmale der Unterrichtsqualität) und die konkrete Lehrer-Schüler-Interaktion mit zufällig ausgewählten Zielkindern. Alle Daten werden aus der Lehrerperspektive erhoben. Die Subjektiven Theorien werden mit drei halbstandardisierten Interviews und mit verschiedenen Fragebögen ermittelt. Da sich viele Fragen des Interviews auf acht zufällig ausgewählte Zielkinder beziehen, ist gewährleistet, dass sowohl hoch-inferente als auch niedrig-inferente Daten in die Auswertung einbezogen werden können. Die realisierte Unterrichtsgestaltung wird durch ein "Unterrichtstagebuch" erfasst. Hierbei handelt es sich um einen standardisierten Fragebogen, mit dessen Hilfe die Erstklasslehrerinnen Auskunft über ihren tatsächlichen Unterricht zu drei verschiedenen Zeitpunkten an insgesamt 30 Tagen im Schuljahr geben. Fragen zum konkreten Umgang mit acht Zielkindern im Rahmen des Interviews geben Auskunft über die Lehrer-Schüler-Interaktion.
Die Studie wird in 32 Klassen mit 400 Kindern durchgeführt und ist eng mit der Schülerstudie von Martschinke verzahnt, in der auf die gleiche gemeinsame Stichprobe zurückgegriffen wird.
Die ersten HLM-Analysen ergaben, die Übereinstimmung mit der SCHOLASTIK-Studie von Weinert u. Helmke (1997), dass sich die Klassen nicht signifikant im Zusammenhang zwischen Leistung und Selbstkonzept unterscheiden. Extremgruppenvergleiche zeigen, dass sich Klassen mit hohem bzw. steigendem Zusammenhang von Klassen mit niedrigem bzw. fallendem Zusammenhang unterscheiden hinsichtlich der Häufigkeit der gewährten Freiheitsspielräume und der Bezugsnormisierung der Lehrkräfte.

Kammermeyer, G., Mahrhofer, C.: Wie gehen Lehrerinnen mit der Heterogenität im Anfangsunterricht um? Erste Ergebnisse aus dem Kooperationsprojekt Identitäts- und Leistungsentwicklung im Anfangsunterricht KILIA. In: Prengel, A., Heinzel, F. (Hg.): Heterogenität, Integration und Differenzierung in der Primarstufe. Jahrbuch Grundschulforschung, Leseke u. Budrich, Bd. 6 (im Druck)

Martschinke, S., Kammermeyer, G., Frank, A., Mahrhofer, C.: Heterogenität im Anfangsunterricht - welche Lernvoraussetzungen bringen Schulanfänger mit und wie gehen Lehrer damit um? Berichte und Arbeiten aus dem Institut für Grundschulforschung, Nürnberg 2002, Nr. 101

Kammermeyer, G., Martschinke, S.: Schulleistung und Fähigkeitsselbstbild im Anfangsunterricht. Ergebnisse aus dem KILIA-Projekt. Berichte und Arbeiten aus dem Institut für Grundschulforschung, Nürnberg 2002, Nr. 102

Projektleitung:
Dr. phil. Gisela Kammermeyer

Stichwörter:
Leistung, Selbstkonzept, Anfangsunterricht

Laufzeit: 15.9.2000 - 31.8.2004

Förderer:
DFG


Institution: Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und –didaktik mit dem Schwerpunkt Lehren und Lernen (Prof.Dr. Kopp)
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