Volksbildung in der europäischen Moderne Die durchgehende Alphabetisierung, mit der Literalität in Europa während des 19. und 20. Jahrhunderts zur Regel wurde, war ein singulärer kultureller Vorgang und ein wichtiger Faktor der Modernisierung. Im Vergleich Deutschlands mit mehreren europäischen Ländern, die gesellschaftlich wie politisch andere Bedingungen setzten, wird untersucht, unter welchen Umständen dieser Prozeß eingeleitet, von welchen Kräften er getragen, mit welchen Mitteln er betrieben wurde, wie weit die Bedeutung der Schule, der meist zentralen Instanz, reichte, und was die Vermittlung von Elementarwissen mental bewirkte. Inwieweit trug sie zur Säkularisierung von Weltbild und Verhalten bei, zur Qualifizierung und Disziplinierung für die Rationalität von Staat und Industrie, zur Anpassung an politische Autoritäten, zur Integration von Volk und Nation oder zu individuellem 'Eigen-Sinn'? Wie hat - zugespitzt gefragt - die Schule für alle Europa verändert? | Projektleitung: Prof. Dr. Werner K. Blessing
Beteiligte: Steven Zahlaus M. A.
Stichwörter: Bildungsgeschichte; Volksschule; Alphabetisierung; Modernisierung
Beginn: 1.10.1998
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