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Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas (Prof. Dr. Obertreis)

 

! Terminänderungen für 13.11. und 27.11.2020 - HS "Stalins hybrider Sozialismus. Die Sowjetunion von 1925 bis 1945" [HS]

Dozent/in:
Matthias Stadelmann
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Master, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
online an Freitagen: 13.11.2020, 14-16 Uhr, 27.11.2020, 12-16 Uhr, 11.12. 2020, 10-16 Uhr 15.01. 2020, 10-14 Uhr 29.01.2020, 10-14 Uhr 12.02.2020, 10-16 Uhr
Inhalt:
Die Stalin-Zeit ist eine Schlüsselepoche der russisch-sowjetischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Im Fokus geschichtsinteressierten Öffentlichkeit steht meist ein skrupelloser Diktator, dessen brutales Wirken Millionen von Menschen zu Opfern machte. Doch der „Stalinismus“ beinhaltet viel mehr als den kultisch gefeierten Stalin samt dem von ihm initiierten Terror: Stalinismus – das ist der Umbruch zum entwickelten Industriestaat, die grundstürzende Veränderung der Landwirtschaft, die forcierte Urbanisierung, die Mobilisierung einer umgebrochenen Gesellschaft, die Wiederentstehung einer russischen Großmacht – und nicht zuletzt die (niemals zugegebene) Verabschiedung von revolutionären Idealen im Sinne eines national-konservativen Geistes. Das Hauptseminar will auf breiter Ebene die unterschiedlichen Facetten dieses merkwürdigen, hybriden, dabei ungeheuer wirkungsvollen Sowjetsozialismus unter Stalins Ägide beleuchten und damit zu einem umfassenden Verständnis jener in Osteuropa bis heute nachwirkenden Schlüsseljahre beitragen.

 

! Terminänderungen für 13.11. und 27.11.2020 - HS "Stalins hybrider Sozialismus. Die Sowjetunion von 1925 bis 1945" [HS]

Dozent/in:
Matthias Stadelmann
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Master, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
online an Freitagen: 13.11.2020, 14-16 Uhr, 27.11.2020, 12-16 Uhr, 11.12. 2020, 10-16 Uhr 15.01. 2020, 10-14 Uhr 29.01.2020, 10-14 Uhr 12.02.2020, 10-16 Uhr
Inhalt:
Die Stalin-Zeit ist eine Schlüsselepoche der russisch-sowjetischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Im Fokus geschichtsinteressierten Öffentlichkeit steht meist ein skrupelloser Diktator, dessen brutales Wirken Millionen von Menschen zu Opfern machte. Doch der „Stalinismus“ beinhaltet viel mehr als den kultisch gefeierten Stalin samt dem von ihm initiierten Terror: Stalinismus – das ist der Umbruch zum entwickelten Industriestaat, die grundstürzende Veränderung der Landwirtschaft, die forcierte Urbanisierung, die Mobilisierung einer umgebrochenen Gesellschaft, die Wiederentstehung einer russischen Großmacht – und nicht zuletzt die (niemals zugegebene) Verabschiedung von revolutionären Idealen im Sinne eines national-konservativen Geistes. Das Hauptseminar will auf breiter Ebene die unterschiedlichen Facetten dieses merkwürdigen, hybriden, dabei ungeheuer wirkungsvollen Sowjetsozialismus unter Stalins Ägide beleuchten und damit zu einem umfassenden Verständnis jener in Osteuropa bis heute nachwirkenden Schlüsseljahre beitragen.

 

HS "Kolonialismus im 19. und 20. Jahrhundert" [HS]

Dozent/in:
Julia Obertreis
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Master, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung wird voraussichtlich online stattfinden.

 

HS "Kolonialismus im 19. und 20. Jahrhundert" [HS]

Dozent/in:
Julia Obertreis
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Master, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung wird voraussichtlich online stattfinden.

 

HS "Umweltgeschichte Europas und global, 19./20. Jahrhundert" [HS]

Dozent/in:
Julia Obertreis
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Master, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung wird voraussichtlich online stattfinden.

 

HS "Umweltgeschichte Europas und global, 19./20. Jahrhundert" [HS]

Dozent/in:
Julia Obertreis
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 6, für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Master, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung wird voraussichtlich online stattfinden.

 

OS/KOL Neueste und Osteuropäische Geschichte [OS/KOL]

Dozent/in:
Julia Obertreis
Angaben:
Oberseminar, 2 SWS, ECTS: 6, LAFV, Master, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
Mi, 18:00 - 20:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung wird voraussichtlich online stattfinden.

 

PS "Feministische Geschichtswissenschaft - Gender History - Frauengeschichte" [PS]

Dozent/in:
Philipp Winkler
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, ECTS: 6, für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Master, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung wird voraussichtlich online stattfinden.
Inhalt:
Die Geschichtswissenschaft war, wie alle anderen Wissenschaften auch, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine Männerdomäne (und ist dies teils noch heute). Doch nicht nur wurde sie fast ausschließlich von Männern betrieben, sie folgte stets auch einem "männlichen Blick" auf die Vergangenheit und drehte sich thematisch meist um "große Taten großer Männer". Insbesondere seit den 1960er Jahren jedoch entwickelten sich, im Verbund mit zahlreichen weiteren neuen Strömungen innerhalb des Faches, Forschungsrichtungen, die diese Verhältnisse zunehmend in Frage stellten. Das Seminar wird diese Entwicklungen nachvollziehen und diskutieren. Dabei werden verschiedene Herangehensweisen und Probleme der Feministischen Geschichtswissenschaft untersucht: Was sind die Unterschiede zwischen Frauengeschichte, Geschlechtergeschichte, Gender History? Wie kann man über soziale Gruppen forschen und schreiben, die in den Quellen oft nicht oder nur verzerrt dargestellt werden? Welche Verbindungen und Parallelen gibt es zwischen Frauengeschichte und der Forschung zu anderen oftmals "nicht-beachteten" Gruppen (MigrantInnen, Ethnische Minderheiten, sozial ausgegrenzte Gruppen etc.). Aber auch: Welche neuen Ergebnisse, Möglichkeiten und Erkenntnisse ergeben sich aus dieser Perspektive für die Geschichtswissenschaft? Durch ausgewählte Beispiele aus verschiedenen Weltregionen und Epochen wird sich das Seminar diesen Fragen annähern und dabei einen Überblick über die vielen verschiedenen Aspekte und Schwierigkeiten des Themas erarbeiten.
Empfohlene Literatur:
Beauvoir, Simone de: Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau. Aus dem Französischen von Uli Aumüller und Grete Osterwald. Rowohlt Taschenbuch Verlag, 18. Auflage 2018 [insbesondere: "Erstes Buch. Fakten und Mythen"].
Griesebner, Andrea: Feministische Geschichtswissenschaft. Eine Einführung. Löcker Verlag, 2., überarbeitete Auflage 2012.
Trumann, Andrea: Feministische Theorie. Frauenbewegung und weibliche Subjektbildung im Spätkapitalismus. Stuttgart: Schmetterling 2019

 

PS "Feministische Geschichtswissenschaft - Gender History - Frauengeschichte" [PS]

Dozent/in:
Philipp Winkler
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, ECTS: 6, für Anfänger geeignet, LAFV, LAFN, Master, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
Di, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung wird voraussichtlich online stattfinden.
Inhalt:
Die Geschichtswissenschaft war, wie alle anderen Wissenschaften auch, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine Männerdomäne (und ist dies teils noch heute). Doch nicht nur wurde sie fast ausschließlich von Männern betrieben, sie folgte stets auch einem "männlichen Blick" auf die Vergangenheit und drehte sich thematisch meist um "große Taten großer Männer". Insbesondere seit den 1960er Jahren jedoch entwickelten sich, im Verbund mit zahlreichen weiteren neuen Strömungen innerhalb des Faches, Forschungsrichtungen, die diese Verhältnisse zunehmend in Frage stellten. Das Seminar wird diese Entwicklungen nachvollziehen und diskutieren. Dabei werden verschiedene Herangehensweisen und Probleme der Feministischen Geschichtswissenschaft untersucht: Was sind die Unterschiede zwischen Frauengeschichte, Geschlechtergeschichte, Gender History? Wie kann man über soziale Gruppen forschen und schreiben, die in den Quellen oft nicht oder nur verzerrt dargestellt werden? Welche Verbindungen und Parallelen gibt es zwischen Frauengeschichte und der Forschung zu anderen oftmals "nicht-beachteten" Gruppen (MigrantInnen, Ethnische Minderheiten, sozial ausgegrenzte Gruppen etc.). Aber auch: Welche neuen Ergebnisse, Möglichkeiten und Erkenntnisse ergeben sich aus dieser Perspektive für die Geschichtswissenschaft? Durch ausgewählte Beispiele aus verschiedenen Weltregionen und Epochen wird sich das Seminar diesen Fragen annähern und dabei einen Überblick über die vielen verschiedenen Aspekte und Schwierigkeiten des Themas erarbeiten.
Empfohlene Literatur:
Beauvoir, Simone de: Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau. Aus dem Französischen von Uli Aumüller und Grete Osterwald. Rowohlt Taschenbuch Verlag, 18. Auflage 2018 [insbesondere: "Erstes Buch. Fakten und Mythen"].
Griesebner, Andrea: Feministische Geschichtswissenschaft. Eine Einführung. Löcker Verlag, 2., überarbeitete Auflage 2012.
Trumann, Andrea: Feministische Theorie. Frauenbewegung und weibliche Subjektbildung im Spätkapitalismus. Stuttgart: Schmetterling 2019

 

PUE II "Diversität historisch. Nationalität, sozialer Stand und Geschlecht im Russischen Reich des 19. Jahrhunderts" [PUE II]

Dozent/in:
Moritz Florin
Angaben:
Übung, 2 SWS, ECTS: 2,5, für Anfänger geeignet, LAEW, LAFV, LAFN, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt!
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung findet online statt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Russischkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Inhalt:
Race, class und gender, so lautet die Trias der Kategorien sozialer Differenzierung, die in unserer Gegenwart im Zentrum gesellschaftspolitischer Debatten stehen. Verhandelt werden in diesem Kontext Fragen der sozialen Diskriminierung und Teilhabe innerhalb demokratisch verfasster Gesellschaften. Doch auch in der Vergangenheit bedingten und begründeten Differenzierungen gesellschaftliche Ungleichheiten, die Verteilung von Ressourcen sowie den Zugang zu Machtpositionen. Allein die Art und Weise, wie mit Differenz umgegangen wurde, wie sie bezeichnet und klassifiziert wurde, unterschied sich zum Teil erheblich von der Gegenwart. In der Praxisübung werfen wir einen Blick auf den Wandel von Konstellationen sozialer Differenzierung und Ungleichheit im Russischen Reich des 19. Jahrhunderts. Die Kategorien „Geschlecht“, „Nationalität“ und „sozialer Stand“ fungieren dabei als Ausgangspunkt für Überlegungen zu Fragen von Herrschaft, Macht und sozialem Wandel. Nebenbei erarbeiten wir uns im Rahmen der Praxisübung ein Überblick über Themen, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft. Grundlage der Sitzungen bilden Quellentexte und Aufsätze der neueren Forschung.

 

PUE II "Nach Stalin. Aufbruch und Krise der späten Sowjetunion, 1953 - 1991" [PUE II]

Dozent/in:
Moritz Florin
Angaben:
Übung, ECTS: 2,5, für Anfänger geeignet, LAEW, LAFV, LAFN, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt!
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung findet online statt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Russischkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Inhalt:
Nach Stalins Tod begann in der Sowjetunion eine neue Zeit. Die Abkehr vom Terror als Mittel der Politik ging einher mit dem erneuerten Versprechen einer kommunistische Gesellschaftsordnung. Die Sowjetunion rang im Kalten Krieg mit den USA um die globale ideelle Vorherrschaft. Welche Seite dabei die Oberhand behalten würde, war lange Zeit nicht so offensichtlich, wie es uns heute scheinen mag. In der Praxisübung werden wir uns mit neueren Forschungen zur Geschichte der späten Sowjetunion befassen und einen Überblick über Themen, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft erarbeiten. Sowohl Konflikte im sowjetischen Zentrum als auch an den Peripherien werden wir dabei beleuchten. Grundlage der Sitzungen bilden Quellentexte und Aufsätze der neueren Forschung.

 

UE "Russlanddeutsche in Zentralasien im 20. Jahrhundert: freiwillige und erzwungene Migration, Minderheitenstatus und Mehrheitsgesellschaft" [UE]

Dozentinnen/Dozenten:
Julia Obertreis, Viktor Krieger
Angaben:
Übung, 2 SWS, ECTS: 4, LAEW, LAFV, LAFN, Master, Bachelor, Die Veranstaltung wird online stattfinden. Informationen zu Werdegang und Publikationen von Dr. Viktor Krieger unter: https://bkdr.de/kulturzentrum/team/dr-viktor-krieger/
Termine:
Mi, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung wird voraussichtlich online stattfinden.
Inhalt:
Unter Zentralasien (ZA) wird hier die Region verstanden, die fünf ehemalige Sowjetrepubliken und heute souveräne Staaten umfasst: Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan, Turkmenistan, und Usbekistan. Dieses Gebiet wurde seit Beginn des 18. Jahrhunderts im Zuge jahrzehntelanger Eroberungs-, aber auch z.T. Eingliederungspolitik bis Ende des 19. Jahrhunderts ins Russische Reich inkorporiert. Russländische Untertanen bzw. Bürger deutscher Herkunft tauchten in der Region im Zuge ihrer Eroberung und Befriedung als Militärpersonal, Administratoren, Fachkräfte verschiedener Art oder als Unternehmer verstärkt seit Mitte des 19. Jh. auf. Unter die ständig wachsende Zahl russischer und ukrainischer Siedler in den asiatischen Steppengebieten und in wesentlich geringerem Maße in Turkestan kamen seit den 1880er Jahren verstärkt auch die unter Landmangel, Überbevölkerung und Missernten leidenden Schwarzmeer- und Wolgadeutschen hinzu. Weitaus größere Menschenströme verursachte der deutsch-sowjetische Krieg und die seit August 1941 einsetzenden Zwangsdeportationen der Sowjetbürger deutscher Herkunft aus dem europäischen Teil des Landes nach Kasachstan und Sibirien (in die übrigen Teile von ZA kam es zu keiner Zwangsansiedlung). Die Deportierten wurden seit Anfang 1942 umfassend zur Zwangsarbeit herangezogen und vornehmlich im Ural, aber auch etwa in Karaganda/Kasachstan und Kusbass/Kemerowo in Sibirien zur Kohleförderung eingesetzt. Bis Ende 1955 befanden sich die Betroffenen als Sondersiedler unter dem restriktiven Kommandanturregime des Innenministeriums NKWD bzw. MWD. Seit der Aufhebung der Sonderkommandantur Anfang 1956 während der Entstalinisierung und angesichts des Verbots, in die Heimatorte zurückkehren zu dürfen, begann eine – diesmal überwiegend freiwillige – Wanderungsbewegung vom Norden und Osten, aus den Stätten der Zwangsarbeit und Pflichtansiedlung, in die südlichen Regionen, nach Kirgisien, Usbekistan oder Südkasachstan. Die Großregion ZA beherbergte letztlich mehr als die Hälfte (55,7%) der 1989 registrierten 2,4 Mio. „Sowjetbürger deutscher Nationalität“, so im Amtsjargon der damaligen Zeit. Seit Ende der 1980er Jahre verließen mehr als 80% der Deutschen ihre zentralasiatischen Wohn- und Geburtsorte Richtung Bundesrepublik: Stichworte dabei sind (Spät)Aussiedleraufnahme und Kriegsfolgenschicksal. In wesentlich geringerem Maße verzeichnete man eine Übersiedlung in die Russländische Föderation. Einige der Fragestellungen, die uns in dieser Übung beschäftigen werden: Wie verliefen die Beziehungen im Alltagsleben mit den Nachbarvölkern slawischen und turk-iranischen Ursprungs? Wie groß war das Ausmaß und welche Ausdrucksformen nahmen die konformen und nonkonformen gesellschaftlichen Aktivitäten der deutschen Minderheit im Vergleich zu den politisch dominierenden Russen, ZA-Titularnationalitäten und zu anderen ethnischen Gemeinschaften (Ukrainer, Koreaner, Uiguren, Dunganen, Polen, Turk-Mescheten, Tschetschenen, Aserbeidschaner, Griechen, Kurden, Tataren u.a.)? Welche Faktoren beeinflussten den Verlust der nationalen Sprache und Kultur, die Anpassung an die oder gar die Übernahme der dominierenden russischen und zum Teil auch der kasachischen/kirgisischen etc. kulturellen Muster? Wie gestaltete sich die schulische und berufliche Bildung, wie sah es mit der höheren Bildung an Fachoberschulen (Technika), Hochschulen (Instituten) und Universitäten vor 1941, während der Kriegs- und Sondersiedlungszeit und nach 1955 im Vergleich zu anderen Nationalitäten aus? Welche Selbst- und Fremdbilder entstanden in der Verbannung? Welchen Stellenwert besitzen die historischen Erfahrungen der Deportation, Lagerhaft, Zwangsarbeit und Sondersiedlung im Stalinismus für die russlanddeutsche, für die russische, kasachische oder auch für die bundesdeutsche und letztendlich, für die europäische Erinnerungskultur?

 

VL "Das Russische Reich und historische Diversität, 1762 - 1917" [VL]

Dozent/in:
Julia Obertreis
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 4, für Anfänger geeignet, LAEW, LAFV, LAFN, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung wird voraussichtlich online stattfinden.

 

VL "Das Russische Reich und historische Diversität, 1762 - 1917" [VL]

Dozent/in:
Julia Obertreis
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 4, für Anfänger geeignet, LAEW, LAFV, LAFN, Bachelor, Die Veranstaltung findet online statt.
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, Raum n.V.
Die Veranstaltung wird voraussichtlich online stattfinden.



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