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  MED 89831 NS-Medizinverbrechen zwischen Verdrängung und Aufarbeitung. Interdisziplinäres Projektseminar zur „zweiten Geschichte“ des nationalsozialistischen Patientenmords in der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt nach 1945 - Wahlpflichtfach im 2. Studienabschnitt - hybride Lehrveranstaltung (K-PS20)

Dozentinnen/Dozenten
Dr. Susanne Ude-Koeller, Helen Wagner, M.A.

Angaben
Seminar
2 SWS, benoteter Schein, Anwesenheitspflicht
2. Studienabschnitt, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mo 16:15 - 17:45, Unterrichtsraum 02 - Hörsäle Medizin; Bemerkung zu Zeit und Ort: Online-Vorbesprechung: 26.10.2020, 16:15-17.45 Uhr. Erster Termin: 02. November vorgesehen in Raum U 2, Hörsaalgebäude Ulmenweg 18 (unter Einhaltung der Abstandregeln zugelassen für 18 Personen). Weitere Termine über Studon und Zoom.
vom 2.11.2020 bis zum 8.2.2021
Vorbesprechung: 26.10.2020, 16:15 - 17:45 Uhr

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Lehrveranstaltung dient dem Erwerb fachlicher Kompetenzen in der Geschichte der NS-Medizinverbrechen und Erinnerungskultur. Darüber hinaus ermöglicht es auch die Aneignung praktischer Schlüsselkompetenzen in Bereichen wie z.B. Projektmanagement oder Text- und Audioproduktion. Das Projektseminar ist interdisziplinär angelegt und offen für Studierende der Philosophischen und Medizinischen Fakultät.

Die Anmeldung für Studierende der Medizin erfolgt über meinCampus.

Inhalt
Während aktuell der geplante Teilabriss der ehemaligen Erlanger Heil- und Pflegeanstalt sowie Pläne zur Einrichtung eines Lern- und Gedenkortes im verbleibenden Gebäudeteil die Stadtgesellschaft, Kommunalpolitik und Universität intensiv beschäftigen, war der Großteil des Gesamtkomplexes bereits in den 1970er Jahren abgerissen worden, ohne dass sich eine breite Diskussion um die Gebäude und ihre Bedeutung für das Gedenken an die Opfer entwickelt hätte. Aber nicht nur das Gedenken, auch die gründliche Erforschung der nationalsozialistischen Medizinverbrechen setzte in Erlangen und andernorts – mit wenigen Ausnahmen – erst Jahrzehnte nach Kriegsende ein, sodass bis heute noch viele Aspekte bis hin zu den genauen Opferzahlen der „Hungerkost“ in der Erlanger Anstalt unbekannt sind. Die späte Erforschung und Aufarbeitung der NS-Medizinverbrechen in Erlangen ist kein Einzelfall, sondern steht in vielen Punkten symptomatisch für den Umgang mit NS-Geschichte nach Ende des Zweiten Weltkriegs. In der Forschung ist der steinige Weg hin zur juristischen, politischen, historischen und erinnerungskulturellen Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte als ‚zweite Geschichte des Nationalsozialismus‘ untersucht worden.[1] Das interdisziplinäre Projektseminar will ausgehend von der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt die zweite Geschichte der NS-Medizinverbrechen in der Stadt untersuchen. Gab es hier die Vorstellung einer „Stunde Null“? [2] Welche personellen Kontinuitäten gab es? Wie verlief die juristische und politische Aufarbeitung? [3] Welche Hürden standen Erforschung und Gedenken entgegen? Diese und andere Fragen sollen zunächst quellennah erarbeitet und in den Forschungskontext zur ‚zweiten Geschichte des Nationalsozialismus‘ eingebettet werden. Die Ergebnisse werden dann im praktischen Teil des Projektseminars für die Öffentlichkeit aufbereitet und in einem breitenwirksamen Medium wie beispielsweise einem Podcast zugänglich gemacht. Das Konzept hierzu wird im Seminarverlauf gemeinsam erarbeitet und realisiert. Die Lehrveranstaltung dient dem Erwerb fachlicher Kompetenzen in der Geschichte der NS-Medizinverbrechen und Erinnerungskultur. Darüber hinaus ermöglicht es auch die Aneignung praktischer Schlüsselkompetenzen in Bereichen wie z.B. Projektmanagement oder Text- und Audioproduktion. Das Projektseminar ist interdisziplinär angelegt und offen für Studierende der Philosophischen und Medizinischen Fakultät.

Durchführung im Wintersemester angesichts der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie Das Projektseminar wird überwiegend online via StudOn und Zoom stattfinden. Geplant ist ein Mix aus asynchronen Elementen (via Stud-On) und synchronen Elementen (via Zoom). Halten Sie sich daher den wöchentlichen Sitzungstermin für die Arbeit im Projektseminar bitte grundsätzlich frei. Wir streben eine möglichst stark auf synchrone Zusammenarbeit via Zoom ausgerichtete Gestaltung des Projektseminars an, werden das Verhältnis von asynchronen Elementen, die flexibel außerhalb der Seminarzeit bearbeitet werden können, und synchronen Sitzungen via Zoom aber an die Bedürfnisse und technischen Voraussetzungen der Seminarteilnehmerinnen anpassen. Präsenztermine sind nur ausnahmsweise vorgesehen. So planen wir, in der ersten Sitzung, am 02.11.2020 unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln gemeinsam mit den Seminarteilnehmerinnen den Audiowalk zur NS-Geschichte der Erlanger Heil- und Pflegeanstalt abzulaufen, der im Rahmen des ersten Teils dieses Projektseminars im Wintersemester 2019/20 entstanden ist. Hierzu treffen wir uns zur Seminarzeit am 02. November zunächst in Raum U 2, Hörsaalgebäude Ulmenweg 18 (unter Einhaltung der Abstandregeln zugelassen für 18 Personen). Außerdem ist ein Besuch im Memorium Nürnberger Prozesse geplant, sofern der Besuch der Einrichtung im Wintersemester 2020/21 möglich bleibt. Der Termin wird noch bekannt gegeben und die Gruppengröße auf die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln abgestimmt. Gleiches gilt für einen geplanten Besuch im Medienstudio der FAU am Standort Erlangen.

Vorbesprechung: Für das Projektseminar findet am 26.10.2020 um 16.15 Uhr eine Vorbesprechung statt, bei der wir Fragen zur Anrechnung und zur Durchführung des Projektseminars unter den besonderen Studienbedingungen des Wintersemesters klären möchten. Die Zugangsdaten zum Zoom-Meeting dieser Vorbesprechung gehen allen über StudOn angemeldeten Teilnehmerinnen des Projektseminars rechtzeitig zu.

Empfohlene Literatur
[1] Vgl. Reichel, Peter; Schmid, Harald; Steinbach, Peter (Hg.): Der Nationalsozialismus – Die zweite Geschichte. Überwindung, Deutung, Erinnerung, Bonn 2009. [2] Schulze, Dietmar; Rotzoll; Maike: Ausgefallene "Stunde Null" : die sächsische Heil- und Pflegeanstalt Grossschweidnitz nach 1945, in: Kumbier, Ekkehardt; Steinberg, Holger (Hg.): Psychiatrie in der DDR. Beiträge zur Geschichte. Berlin 2018, S. 25-38. [3] Schulze, Dietmar: „Auch der ‚Gnadentod‘ ist Mord“. Der Augsburger Strafprozess über die NS-„Euthanasie“-Verbrechen in Kaufbeuren und Irsee, Irsee 2019.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 3, Maximale Teilnehmerzahl: 3
www: https://www.igem.med.fau.de/studium-und-lehre/wahlpflichtfaecher/
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 21.9.2020, 20:00 Uhr bis Montag, 19.10.2020, 23:59 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Geschichte der Medizin
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