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  Hauptseminar: Ovids Metamorphosen und ihre deutsche Übertragung durch Albrecht von Halberstadt und Jörg Wickram

Dozentinnen/Dozenten
Prof. Dr. Christoph Schubert, Prof. Dr. Florian Kragl

Angaben
Hauptseminar
Präsenz
2 SWS, ECTS-Studium
für FAU Scientia Gaststudierende zugelassen
Zeit und Ort: Do 14:15 - 15:45, KH 1.019

Inhalt
Das Seminar gilt mit Ovids Metamorphosen einem der einflussreichsten Gedichten zumindest der europäischen Literatur- und Kulturgeschichte, wenn nicht der Weltliteratur überhaupt. Aber Ovid ist im Seminar nicht alles: Wir wollen zugleich, parallel und vergleichend, die älteste Übertragung der Metamorphosen ins Deutsche lesen, die um 1200 ein Albrecht von Halberstadt geleistet hat; erhalten ist dieser deutsche Text aber (von einigen kleinen Fragmenten abgesehen) nur in der frühneuhochdeutschen Bearbeitung durch Jörg Wickram, die 1545 zuerst im Druck erscheint, begleitet von der "Außlegung" des Gerhard Lorichius. Auch dies ist eine einflussreiche Publikation, wenngleich ihr Einfluss freilich regional (deutscher Sprachraum) und zeitlich (16. Jahrhundert) ungleich enger begrenzt ist als jener der prominenten lateinischen Vorlage. Betrachten möchten wir zum einen Ovids Gedicht, zum anderen die poetischen Strategien, die sich mit seiner deutschen Übertragung verbinden, und fragen danach, welcher "Ovid" es ist, der da in der höfischen Zeit in mittelhochdeutschen Versen, später dann im frühneuhochdeutschen Druck auftritt, und wie er sich verhält zu seinem augusteischen "Vorgänger". Das Seminar versteht sich als Lektüreseminar. Wir werden im Verlauf des Semesters die 15 Bücher der Metamorphosen samt der deutschen Fassung des wickramschen Drucks gemeinsam lesen und besprechen, wobei -- unter komparatistischer Perspektive (Ovid/Halberstadt/Wickram) -- vor allem poetologische, narratologische und ästhetische Fragen im Zentrum der Diskussion stehen sollen. Die einzelnen Sitzungen seien definiert sowohl über ihre Textgrundlage (ein bis zwei Bücher) und einen bestimmen methodischen Schwerpunkt oder Blickwinkel der vergleichenden Betrachtung, darunter etwa: Werk-/Buchstruktur, Aufbau der einzelnen Verwandlungsgeschichten, Erzählinstanz(en) und Fokalisierung, Gestaltung von Zeit und Raum, typologische Aspekte (z. B. Strafe oder Rettung), sprachliche Gestaltung des Verwandlungsprozesses, philosophische Aspekte (z. B. Pythagoreismus), politische Aspekte (etwa anhand einer Metamorphose wie Pyramus und Thisbe oder dem Troja-Stoff), (Meta-)Poetologisches (z. B. a propos Narziss, Arachne, Proöm, Epilog), Quellen und Vorlagen (u. a. Homer, Theokrit, Vergil), Motive und Themen (wie Kosmogonie, Weltalter, Daphne, Phaeton, Deukalion), auch übergreifende (Essen und Trinken, amor). Wo es alte Fragmente zu Albrecht von Halberstadt gibt, werden wir auch diese in die vergleichende Betrachtung miteinbeziehen, ohne uns aber allzu sehr in die philologischen Probleme zu verwickeln, die sich im Bezirk der deutschen Überlieferung (Differenz Halberstadt/Wickram) ergeben. Die Textgrundlage zu Wickram wird über StudOn zur Verfügung gestellt. Für Ovids Metamorphosen besorgen Sie sich bitte rechtzeitig eine Ausgabe Ihrer Wahl, ggf. mit Übersetzung. Das Wichtigste zum Schluss: Das Lektürepensum im Seminar wird kein ganz geringes sein, das wissen wir. Darum auch liegt der Fokus auf der textnahen Debatte, um die Vorbereitungslast nicht noch zusätzlich zu erhöhen. Keine Sorge muss Ihnen die Mehrsprachigkeit der Textgrundlage bereiten: Zu Ovid gibt es viele Übersetzungen, mit denen sich arbeiten lässt. Das Frühneuhochdeutsch des wickramschen Drucks zu lesen, ist wiederum nach kurzer Eingewöhung keine Hexerei, selbst dann nicht, wenn Sie bisher keinen oder wenig Kontakt mit älterer deutscher Dichtung hatten.

Zusätzliche Informationen

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester SS 2022:
Germanistik/Komparatistik, Modul D (M 4)
Latein/Mittellatein, Modul A (M 5)

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