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  PS: Befund- und Fundkenntnisse: Brunnen der Linearbandkeramik (PS: Brunnen LBK)

Dozent/in
Prof. Dr. Doris Mischka

Angaben
Proseminar
Online
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 4
Bachelor
Zeit: Do 16:00 - 18:00, Zoom-Webinar

Voraussetzungen / Organisatorisches
Mithilfe von Proseminaren werden die Grundlagen des Faches bzw. bestimmte Themen wissenschaftlich erarbeitet. Dabei werden Kompetenzen
  • zur Recherche,

  • zur Präsentation von Fachwissen (Zusammenfassung Forschungsstand)

  • zum Schreiben von Fachtexten (Zusammenfassung Forschungsstand)

geübt.
Diese Kompetenzen bilden die grundlegenden Fähigkeiten für den Besuch

  • von Hauptseminaren,

  • beim Verfassen von BA und MA-Arbeiten sowie für

  • die Arbeit im Berufsleben.

Es lohnt sich daher, durch den Besuch von Proseminaren diese Fähigkeiten gut zu trainieren.

Das im WS 2021/2022 angebotene Proseminar bildet den Auftakt zu einer Reihe von Proseminaren zur Erschließung wichtiger Befund- und Fundkomplexe. Als Themen der nächsten Semester stehen „neolithische Steinartefakte“ und „prähistorische Stelen“ auf dem Programm.

Inhalt
Das hier angebotene Proseminar hat sich zum Ziel gesetzt, sämtliche Brunnen der Linearbandkeramik zu erschließen.

Bis zur Entdeckung des Brunnens von Erkelenz-Kückhoven im Jahr 1990 wurde es kaum für möglich gehalten, dass die ersten Bauern in Mitteleuropa bereits derartige Konstruktionen errichteten, um frisches Wasser nutzen zu können. Seitdem sind weitere Brunnen vor allem in den großen Tagebaugebieten im Osten Deutschlands aber auch in Österreich oder Mähren entdeckt worden. Diese geben aufgrund der meist guten Erhaltung im Feuchtboden unerwartete und detaillierte Einblicke in die linearbandkeramische Lebenswelt.

Im Proseminar sollen sämtliche bekannten Brunnen behandelt werden: Wie wurden sie gebaut, welche Holzbautechniken wurden angewendet? Wie werden sie ausgegraben und dokumentiert? Dienten sie „nur“ der Trinkwassergewinnung? Welche Schlüsse können aus den Bautechniken für die Rekonstruktion der großen Langhäuser herangezogen werden.

Außerdem möchten wir uns mit den geborgenen Funden beschäftigen: Wie sehen die Schöpfgefäße aus. Welche organischen Behälter (Stichwort Bastgefäße) wurden genutzt und wie wurden diese angefertigt. Warum findet sich z.T. eine große Anzahl von Keramikgefäßen in den Brunnen. Worin unterscheiden sich diese von den Siedlungs- oder Grabfunden dieser Zeit und was könnte dies bedeuten? Wurden einige Brunnen absichtlich zerstört oder vergiftet? Fanden hier besondere Deponierungen statt?

Die zu den Referaten angefertigten Handouts sollen den aktuellen Kenntnisstand abbilden, als zusammenfassende Wissensgrundlage jetzt und in der Zukunft dienen.

Empfohlene Literatur
Auswahl:
  • Altmiks/Mousavian/Weiner 1993: J. Altmiks/A.S. Mousavian/J. Weiner, Zur Ausgrabung der bandkeramikschen Siedlung und der Brunnenanlage. Archäologie im Rheinland 1993, 30-32.

  • Elburg 2010: R. Elburg, Der bandkeramische Brunnen von Altscherbitz – Eine Kurzbiografie. In: R. Smolnik (Hrsg.), Ausgrabungen in Sachsen 2, Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege Beiheft. 21 (Dresden 2010) 231–234.

  • Elburg/Herold 2010: R. Elburg/P. Herold, Tiefe Einblicke in die Vergangenheit. Der jungsteinzeitliche Brunnen aus Altscherbitz gibt Aufschluss über das Leben vor 7100 Jahren. Archæo – Archäologie Sachsen 7, 2010, 23–27.

  • Koschik 1997: H. Koschik (Hrsg.), Brunnen der Jungsteinzeit. Internationales Symposium in Erkelenz 27.-29.10.1997. Materialien zur Bodendenkmalpflege im Rheinland 11 (Köln 1998).

  • Tegel u.a. 2012: W. Tegel/R. Elburg/D. Hakelberg/H. Stäuble/U. Büngen, Early Neolithic Water Wells Reveal the World´s Oldest Wood Architecture. PloS ONE 7/12, 2012, e51374. doi:10.1371/journal.pone.0051374

  • Weiner 1992: J. Weiner, Der älteste erhaltene Holzbau der Welt - Ein Brunnen der Bandkeramik aus Erkelenz-Kückhoven. In: Spurensicherung. Archäologische Denkmalpflege in der Euregio Maas-Rhein. Kunst und Altertum am Rhein 136 (Mainz 1992) 432–437.

  • Windl 1998: H. Windl, Der Brunnen der Linearbandkeramik von Schletz/Asparn a.d.Zaya, p.B. Mistelbach, im Nordosten Österreichs. In: H.Koschik (Hrsg.), Brunnen der Jungsteinzeit. Internationales Symposium in Erkelenz 27.-29.10.1997 (Köln 1998) 85-93.

ECTS-Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
www: https://www.studon.fau.de/crs3965248.html

Institution: Professur für Ur- und Frühgeschichte (Prof. Dr. Mischka)
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