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  PS Das späte Karolingerreich (PS Karolingerreich)

Dozent/in
Jelle Wassenaar

Angaben
Proseminar
2 SWS, benoteter Schein, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
für Anfänger geeignet, nur Fachstudium, Frühstudium, LAFV, LAFN, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mo 14:00 - 16:00, 00.4 PSG

Inhalt
Im Jahr 800 n. Chr. wurde Karl der Große als erster Kaiser in Westeuropa seit der Auflösung des Weströmischen Reiches gekrönt. Seine Leistungen wurden von mittelalterlichen und modernen Historikern gleichermaßen gelobt. Doch viele seiner Nachfolger wurden eher negativ beurteilt. Historiker warfen bereits seinem unmittelbaren Nachfolger, Ludwig dem Frommen, vor, das Erbe Karls des Großen „vernichtet“ zu haben. Neben der vermeintlichen persönlichen Schwäche der späteren karolingischen Herrscher suchten die Historiker traditionell nach anderen, eher strukturellen Gründen für den „Niedergang und Zerfall“ des karolingischen Reiches: eine allgemeine „Krise der Staatsgewalt“, die Herausbildung lokalisierter, „sezessionistischer“ ethnischer Identitäten sowie der Aufstieg einer ehrgeizigen Aristokratie, die die königliche Autorität einzuschränken suchte. In diesem Seminar werden wir diese Erklärungen für die Auflösung des karolingischen Reiches kritisch betrachten. Wir werden auch die Probleme diskutieren, die mit der Verwendung von „Erzählungen von Niedergang“ in der Geschichtswissenschaft im Allgemeinen verbunden sind. Ist das Karolingerreich 888 wirklich zu Ende gegangen oder verdeckt die Erzählung des abrupten „Zerfalls“ des Reiches Prozesse der Kontinuität? Wie nahmen die Menschen im späten neunten und frühen zehnten Jahrhundert die Auflösung des Karolingerreiches selbst wahr? Inwieweit können weitreichende politische Transformationen wie die Auflösung eines Reiches den Persönlichkeiten und „Schwächen“ eines einzelnen Herrschers zugeschrieben werden, statt ihn als „Opfer“ weitergehender Prozesse zu betrachten? Oder war die Auflösung von 888 lediglich ein Fall von grundsätzlich zufälligen Umständen, die nicht unter der Kontrolle der Könige standen, aber auch nicht Teil struktureller sozialer und kultureller Veränderungen waren?

Empfohlene Literatur
Karl Ubl, Die Karolinger. Herrscher und Reich (München, 2014); Simon MacLean, Kingship and politics in the late ninth century: Charles the Fat and the end of the Carolingian Empire (New York, 2003); Kap. 8: ‘Sustaining the Carolingian empire: politics and government, 840–888’ in Simon Maclean, Marios Costambeys, und Matthew Innes, The Carolingian World (Cambridge, 2014), S. 379-427; J. Laudage u.a.: Die Zeit der Karolinger (Darmstadt, 2006).

ECTS-Informationen:
Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Mittwoch, 4.3.2020, 08:00 Uhr bis Sonntag, 19.4.2020, 23:55 Uhr über: StudOn.

Institution: Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters
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