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  "Feind des Historikers" oder "Gedächtnis der Nation"? Einführung in das Verhältnis von Zeitzeug*innen und Zeitgeschichte (PS)

Dozent/in
Helen Wagner, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS
für Anfänger geeignet, LAEW, LAFV, LAFN, Bachelor, Sprache Deutsch, ECTS-Credits: gemäß Bestimmungen der Prüfungsordnungen!
Zeit und Ort: Mi 8:00 - 9:30, 1.029

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Veranstaltung ist partizipativ angelegt, die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats und zum Lesen englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.

Inhalt
Das Verhältnis zwischen Zeitgeschichte und Zeitzeug/innen ist ambivalent. Die Beschreibungen reichen vom "Feind des Historikers"[1] in der Konkurrenz um die Deutungshoheit von Geschichte, über den "Stichwortgeber"[2] in Fernsehdokumentationen bis zur Quelle der Oral History, die inzwischen als "lebendiges interdisziplinäres Forschungsfeld sowie [...] anerkannter Zweig der Geschichtswissenschaft"[3] gilt. Unbestritten ist die bedeutende Rolle von Zeitzeug/innen innerhalb der Geschichtskultur wie etwa die breite Diskussion um das Ende der Zeitzeug/innenschaft zum Holocaust oder Projekte wie das im "Zeitzeugen-Portal" der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland aufgegangene Archiv "Gedächtnis der Nation" zeigen.[4]
Das Proseminar zeichnet die Entwicklung von den ersten zeithistorischen Interviews der 1950er Jahre über die Etablierung der Oral History in den 1980er und 1990er Jahren bis zur aktuellen Auseinandersetzung mit der Rolle von Zeitzeug/innen in der Geschichtskultur nach. Anhand dieser Entwicklung werden sowohl methodische und theoretische Herausforderungen als auch zentrale Themen und Kontroversen der Zeitgeschichte nachvollzogen. Neben der Diskussion grundsätzlicher Begriffe wie "Zeugenschaft" und Fragen nach der Periodisierung von Zeitgeschichte sollen basale geschichtswissenschaftliche Arbeitstechniken wie der kritische Umgang mit Quellen, wissenschaftliches Zitieren, Recherchieren und Bibliographieren sowie die Erarbeitung historischer Fragestellungen erlernt und eingeübt werden.
[1] Wolfgang Kraushaar, Der Zeitzeuge als Feind des Historikers? Neuerscheinungen zur 68er-Bewegung, in: Mittelweg 36 8 (1999) 6, S. 49–72.
[2] Horst-Walter Blanke, Stichwortgeber. Zur Rolle der „Zeitzeugen“ in G. Knopps Fernsehdokumentationen, in: Vadim Oswalt/Hans-Jürgen Pandel (Hg.), Geschichtskultur. Die Anwesenheit von Vergangenheit in der Gegenwart, Schwalbach 2009, S. 63–74.
[3] Julia Obertreis, Oral History. Geschichte und Konzeption, in: dies. (Hg.), Oral History, Stuttgart 2012, S. 7–28, hier S. 7.
[4] Vgl. die Vorstellung des Projekts unter https://www.zeitzeugen-portal.de/ueber-uns [letzter Zugriff: 15.07.2019].

Empfohlene Literatur
  • Obertreis, Julia (Hg.): Oral History, Stuttgart 2012.
  • Sabrow, Martin/Frei, Norbert (Hg.): Die Geburt des Zeitzeugen nach 1945, Göttingen 2012.

  • Taubitz, Jan: Holocaust Oral History und das lange Ende der Zeitzeugenschaft, Göttingen 2016.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 20
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über: StudOn

Institution: Lehrstuhl für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte (Prof. Dr. Derix)
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