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  Med BM 2 (ERLANGEN): Rittertum. Der mittelalterliche Kriegeradel in der staufischen Epik (Med BM 2 (ERLANGEN))

Dozent/in
Dr. Marcus Botschan

Angaben
Einführungskurs
3 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
LAFV, LAFN, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Fr 9:00 - 12:00, 00.6 PSG

Inhalt
Im 5. Jahrtausend vor Christi wurden nach Maßgabe archäologischer Funde erste Teile Ost- und Südosteuropas von Siedlern erreicht, deren Kultur und Sprache sich vielleicht in Anatolien, vielleicht im Südwesten des Uralgebirges herausgebildet hatten. Zuerst besetzten Siedlungspioniere nur kleine 'Kulturinseln', dann breiteten sich diese hochmobilen Viehnomaden in ganz Europa aus, wo sie mit der sesshaften (Ackerbau treibenden), mutmaßlich (auch in Gender-Belangen) relativ egalitär organisierten Urbevölkerung verschmolzen und viele ihrer Kulturmuster übernahmen – und doch etablierten sie sich als soziale Elite, denn in einer Hinsicht waren sie überlegen: der militärischen. Waffen und Pferde!

Diese Indoeuropäer, von deren Sprache fast alle heutigen europäischen abstammen, veränderten auch die Sozialstrukturen Europas fundamental: ihr hierarchisch und patriarchal gegliedertes Gemeinwesen setzte sich, prägt den modernen Kontinent – auch in postfeudaler Zeit – bis heute. Sie verankerten ferner ein Furcht und Bewunderung auslösendes Bild in der kollektiven Imagination, das – im realen Leben wie in Kunst und Literatur – seine Wirkungsmacht über Jahrtausende konservierte: das des mit Schwert, Schild und Fernwaffen ausgerüsteten berittenen Kriegers, dessen soziale Ausnahmestellung durch Geburt (Adel) wie durch einen gemeinsamen ideellen Kodex bestimmt ist.

Die markanteste Ausprägung erlangte diese Konstellation von adlig-elitärem Selbstverständnis, sittlicher Selbstverpflichtung und pararituellem Kultus der Gewalt im Rittertum des Hochmittelalters. Unter dem Einfluss der französischen Nachbarn prägte sie um 1200 nicht nur Herrschaft, Krieg und Politik, sondern auch deren Thematisierung in der Erzählliteratur, in der Heldenepik und dem höfischen Roman. In diesem Seminar wollen wir anhand einer Auswahl längerer Einzelstellen verschiedener epischer Gattungen (u. a. aus "Erec", "Willehalm", "Tristan", dem "Nibelungenlied") Einblick nehmen in die Probleme und Themen, die anhand solcher Reiterkrieger (und ihrer Frauen!) verhandelt werden – wie erlangt man êre, wem muss man die triuwe halten, welche Rolle spielt die minne, warum sind zuht und mâze unabdingbar? Schließlich: In welchen Bahnen wird all dies geordnet, welche Strukturen, Schemata, Konventionen bilden die großen Erzählungen von den Pferdemännern aus?

Empfohlene Literatur
Wird online bereitgestellt.

ECTS-Informationen:
Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30, Maximale Teilnehmerzahl: 35
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 12.3.2018 bis Freitag, 20.4.2018 über: mein Campus.

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