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  M-SM/Ü: Fragmentarische Figuren? Protagonisten zwischen Brüchigkeit und Heldentum (I MED, II MED, III MED)

Dozent/in
Steve Riedl, M.A.

Angaben
Übung
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 3
nur Fachstudium, LAFV, LAFN, Master, Sprache Deutsch, 50202, 50902, 51002, 51102, 61101, 61201
Zeit und Ort: Do 8:00 - 12:00, B 702

Voraussetzungen / Organisatorisches
Weitere Infos finden Sie auf der Homepage des Departments. Die Lehrveranstaltung beginnt ab 15. Dezember 2016 für 4 SWS wöchentlich bis Ende der Lehrveranstaltungszeit.

Inhalt
Diese Übung möchte der Frage "Was ist ein Held?" in der hoch- und spätmittelalterlichen Literatur nachgehen. Im gemeinsamen Dialog soll der Heldenbegriff in Hinblick auf Texte der 'Vormodere' erarbeitet und problematisiert werden. Gängigen Definitionen von 'Held' und 'Heldentum' eignet eine Doppeldeutigkeit: Helden sind im allgemeinen Sprachgebrauch Personen oder Figuren mit übermenschlichen Anlagen, die übermenschliche Aufgaben zu lösen imstande sind. Und Helden sind in einem literaturwissenschaftlichen Verständnis die Hauptfiguren bzw. Protagonisten in Texten. Beide Lesarten treffen in Erzählungen aufeinander, wobei sie nicht deckungsgleich sein müssen. Vielfach widersprechen die literarischen heroischen Entwürfe sogar den in Texten anzutreffenden Helden. Welche narrativen Strategien kennzeichnen heldische Figurenkonzepte in Texten und wie entsprechen oder widersprechen Helden diesen? Ist diese Diskrepanz eine Eigenheit bestimmter Textsorten und bedingen sich deshalb das Erzählen und die Figurenkonzeption besonders? Sollte sodann von 'fragmentarischen Figuren' (in Anlehnung an J. KLINGER 1990, H. RAGOTZKY / B. WEINMAYER 1979) gesprochen werden, um solche Phänomene zu beschreiben? Oder sollte gar von 'brüchigen Helden und brüchigem Erzählen' die Rede sein, wie dies Thema einer Fachtagung zu Beginn dieses Jahres war ('Brüchige Helden – Brüchiges Erzählen. Mittelhochdeutsche Heldenepik aus narratologischer Sicht', TU Dresden, 17.02.-19.02.2016)? Wie ist das Verhältnis von Pro- und Antagonisten gestaltet und muss dieses Verhältnis vor dem Hintergrund von 'Heldentum' anders beschrieben werden? (Wie) Wird von scheiternden Helden erzählt? Inwiefern bringen Heldenfiguren ihre Fama oder Aura (E. LIENERT 2016) mit in die Erzählungen ein?

Diese und weitere Fragen möchte die Übung im Dialog anhand der Heldenepik und des höfischen Erzählens vielleicht nicht zwingend zu beantworten versuchen, doch sie sollen mindestens Denkanstöße für die Suche nach Heroismus- und Heldenkonzepten in ausgewählten mittelhoch- und frühneuhochdeutschen Überlieferungszeugen sein und weitere Fragen zum Themenkomplex evozieren.

Damit sollen die Kompetenzen in der Lektüre 'nichtnormalisierter' Texte und auch Grundlagenwissen für das literaturwissenschaftliche Interpretieren mittelalterlicher Literatur und ihrer Kontexte ausgebaut und vertieft werden. Zudem sind Fragen nach der Figurengestaltung in erzählender Literatur über den altgermanistischen Horizont hinaus anschlussfähig an nahezu sämtliche Techniken literaturwissenschaftlichen Arbeitens.

WICHTIG: Die Übung wird als Blockseminar ab Donnerstag, den 15. Dezember 2016 wöchentlich für 4 SWS angeboten. Der Einstieg in den Lehrbetrieb im fortgeschrittenen Wintersemester beruht auf der Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Thema vor Veranstaltungsbeginn. Hierfür wird ein Reader zur Verfügung gestellt, mit dem sich (Diskussions-)Grundlagen für die Sitzungen bis zu Lehrveranstaltungsbeginn angeeignet werden sollen. Weitere Informationen zur Übung und zur Primärliteratur gehen Ihnen nach Einschreibung per E-Mail zu.

Empfohlene Literatur
Zur grundlegenden Vorbereitung empfohlen:
J. EDER: Was sind Figuren? Ein Beitrag zur interdisziplinären Fiktionstheorie. Paderborn 2008.
A. SCHULZ: Schwieriges Erkennen. Personenidentifizierung in der mittelhochdeutschen Epik. Tübingen 2008 (MTU 135).
F. JANNIDIS: Figur und Person. Beitrag zur historischen Narratologie. Berlin New York 2004 (Narratologia 3).

ECTS-Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 25
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 19.9.2016, 0.00 Uhr bis Freitag, 4.11.2016, 24:00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Germanische und Deutsche Philologie
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