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  VM: Poetikkolleg mit Eva Menasse (NdL VM/KompNdL VM/LitG VM/M EdT)

Dozentinnen/Dozenten
Prof. Dr. Dirk Niefanger, PD Dr. Annette Gilbert

Angaben
Hauptseminar

geeignet als Schlüsselqualifikation, LAFV, LAFN, Master, Bachelor, für FAU Scientia Gaststudierende zugelassen, Blockveranstaltung; am 23./24.22 im Bürgersaal der Stadtbibliothek
Zeit und Ort: Einzeltermine am 8.7.2022 9:00 - 16:00, 00.3 PSG; 23.7.2022, 24.7.2022, Raum n.V.
Vorbesprechung: 3.5.2022, 18:15 - 19:45 Uhr, Raum 00.15 PSG

Voraussetzungen / Organisatorisches
Inhalt/Seminarablauf:
Im Sommersemester 2022 wird Eva Menasse zu Gast im Erlanger Poetik-Kolleg sein. Das dazugehörige Hauptseminar findet in zwei Blockveranstaltungen statt. Am 8. Juli werden wir uns einen Tag lang ausschnittweise mit ihrem Werk (siehe Leseliste unten) beschäftigen. Am 23./24. wird Eva Menasse selbst vor Ort sein und Sie werden Gelegenheit haben, gemeinsam mit der Autorin in zwei mehrstündigen Sitzungen ihr Werk zu diskutieren und ‚autornahe‘ Lektüren zu erproben. Außerdem wird Eva Menasse am 23. Juli in einer öffentlichen Abendveranstaltung aus ihrem jüngsten Buch „Dunkelblum“ lesen. Eine Vorbesprechung findet am 3.5. um 18 Uhr statt. Das Seminar erfordert relativ viel Lesearbeit und zusätzliches Engagement bei der Gestaltung des Wochenendes mit Eva Menasse.
Bemerkung:
Studierende, die im SS 2020 am Online-Poetik-Kolleg teilgenommen haben, bei dem die Autorin wegen Covid-19 nicht zu Gast sein konnte, können gern an den Sitzungen mit der Autorin und an der Abendlesung teilnehmen.

Inhalt
Weitere Informationen:
Zur Person: Eva Menasse, 1970 in Wien geboren, arbeitete nach ihrem Studium zunächst als Journalistin beim österreichischen Nachrichtenmagazin ‚Profil‘, bevor sie als Kulturredakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nach Berlin ging. Anfang 2000 berichtete Eva Menasse vom Prozess gegen den Holocaust-Leugner David Irving in London und veröffentlichte noch im selben Jahr „Der Holocaust vor Gericht. Der Prozess um David Irving“. Im Sommer 2000 kehrte sie dann als Feuilletonkorrespondentin der FAZ nach Wien zurück. Als sie für die ersten Kapitel ihres Romanprojekts das Arbeitsstipendium des Darmstädter Literaturfonds erhielt, zog Eva Menasse 2003 wieder nach Berlin und lebt dort sein 2005 als freie Schriftstellerin und Publizistin. Für ihr Werk erhielt Eva Menasse zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter der Gerty-Spies und der Heinrich-Böll-Preis (beide 2013). 2017 erhielt sie den Friedrich-Hölderlin-Preis sowie den Österreichischen Buchpreis für „Tiere für Fortgeschrittene“, 2019 den Ludwig-Börne-Preis. 2019 war sie zudem Mainzer Stadtschreiberin.
Zum Werk: Eva Menasses erster Roman „Vienna“ (2005), der sich aus zahlreichen Anekdoten und Familiengeschichten zusammensetzt und die Geschichte der Familie Menasse mit der Geschichte einer fiktionalen Familie verwebt, erzählt chronologisch von einer Familie mit halb jüdischen, halb christlichen Wurzeln im Österreich des 20. Jahrhunderts. Auf höchst humorvolle Weise wird von skurrilen Charakteren und abenteuerlichen Erlebnissen der Familienmitglieder berichtet, wobei das Erinnern und Erzählen von der Vergangenheit gleichzeitig auch die Konflikte der Nachkriegsgeneration mit der Vergangenheit wiederbelebt und schließlich zum Zerfall der Familie führt. Dem überaus erfolgreichen Romandebüt folgte 2009 die Kurzgeschichtensammlung „Lässliche Todsünden“, die in sieben Geschichten kleineren und größeren Sünden im Wiener Intellektuellenmilieu seziert. Vier Jahre später legte Eva Menasse dann ihren zweiten Roman „Quasikristalle“ vor, in dem aus ganz unterschiedlichen Perspektiven die Biographie einer Frau erzählt wird: Xane Molin wird als Freundin und flüchtige Bekannte, Arbeitgeberin und Mieterin, Mutter und Ehefrau, Geliebte und Patientin gezeigt und erst allmählich setzen sich die Fragmente zu dem Bild einer Frau zusammen, das doch irgendwie – ganz dem Titel des Romans entsprechend – ungeordnet und gebrochen zu sein scheint.
„Tiere für Fortgeschrittene“ (2017), einem Erzählband mit acht Erzählungen, denen jeweils eine kuriose Tiermeldung vorangestellt ist, widmet sich mit viel Sympathie, aber mit genauem Blick ebenfalls ganz normalen Menschen, ihrem Alltag und vor allem ihren Beziehungen: Da wird von einer Mutter erzählt, die sich um politische Korrektheit bemüht, vom Zusammenleben mit der demenzkranken Ehefrau, einer Patchworkfamilie im Türkeiurlaub oder von ein paar Intellektuellen, die in der Hitze Revolution spielen. Ihr letzter Roman „Dunkelblum“ ist im vorigen Jahr erschienen. Eva Menasse ist aber nicht nur Erzählerin, sondern hat – gemeinsam mit Robert Menasse und Elisabeth Menasse – zwei Kinderbücher veröffentlicht: „Die letzte Märchenprinzessin“ (1997) und „Der mächtigste Mann“ (1998). Zudem meldet sie sich immer wieder zu gesellschaftspolitischen Themen zu Wort. In diesem Zusammenhang ist auch der Band „Lieber aufgeregt als abgeklärt“ (2015) anzuführen, in dem sich neben essayistischen Texten und zwei Erzählungen Reden und Kommentare zu Politik, Musik, dem deutsch-österreichischen Verhältnis und den feinen Unterschieden zwischen Österreichern und Deutschen finden. Darüber hinaus enthält der Band Bekenntnisse zu AutorInnen wie Richard Yates oder Alice Munro und setzt sich immer wieder mit dem Verhältnis von Schriftstellern zur Politik auseinander.

Empfohlene Literatur
Leseliste
1. Der Holocaust vor Gericht. Der Prozess um David Irving. Berlin 2000, Kapitel „David Irving“, S. 19–42.
2. Vienna. Roman. Köln 2005, Kapitel “Rückblick“, S. 346–368.
3. Lässliche Todsünden. Erzählungen. Köln 2009, „Wollust“, S. 61–90.
4. Quasikristalle. Roman. Köln 2013, Romananfang, S. 9–48.
5. Lieber aufgeregt als abgeklärt. Essays. Köln 2015, Essays „Aus enttäuschter Liebe“, S. 40–43, „Unter Piefkes“, S. 69–79, „Raus aus dem Quadrat“, S. 109–122, „Berliner Humor“, S. 202–204.
6. Tiere für Fortgeschrittene. Erzählungen. Köln 2017, Erzählung „Haie“, S. 209–243. (Lesungen und Gespräche über Tiere für Fortgeschrittene: https://www.dichterlesen.net/veranstaltungen/eva-menasse-tiere-fuer-fortgeschrittene-2285).
7. Dunkelblum. Roman. Köln 2021, Ausschnitte, S. 9-17, 258-276, 498-512.

Die genannten Ausschnitte stellen Mindestanforderungen dar. Insbesondere die literarischen Texte (außer vielleicht Vienna) sollten weitestgehend ganz gelesen werden. Die Ausschnitte aus 1 und 5 werden demnächst auf StudOn zur Verfügung gestellt; die literarischen Texte, alles Taschenbücher, die zum Teil gebraucht erhältlich sind, 2 (TB, neu, 9,99), 3 (TB, neu, 8,99), 4 (TB, neu, 9,99 €) und 6 (TB, neu, 11 €) sollten selbst erworben werden. Frau Menasse sollte bei Ihrem Seminar im Herbst mit Ihnen nicht nur Kopien oder elektronische Geräte sehen.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25, Maximale Teilnehmerzahl: 25
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 28.3.2022 bis Freitag, 20.5.2022 über: mein Campus.

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