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Einrichtungen >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >> Department Germanistik und Komparatistik >> Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur mit historischem Schwerpunkt >>

  M/SM: Gefühlte Politik – Politik der Gefühle: Kalkül und Inszenierung von Affekten im 'Nibelungenlied' und in der 'Klage' [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Christiane Witthöft

Angaben
Masterseminar
Präsenz
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 7
LAFV, Master, Bachelor, für FAU Scientia Gaststudierende zugelassen, Sprache Deutsch, 75703
Zeit und Ort: Mo 10:00 - 12:00, B 301

Voraussetzungen / Organisatorisches
Dieses Seminar wird auch als Bachelor-Hauptseminar im Vertiefungsmodul angerechnet.

Inhalt
Die ästhetische Vermittlung von Gefühlen ist ein anspruchsvolles Unterfangen. Eine gewisse Berühmtheit erlangte die Anekdote über den griechischen Maler Timanthes, der das Antlitz des Agamemnon mit einem Schleier verdeckt haben soll, um nicht dessen Gesichtsausdruck im Anblick der Opferung seiner Tochter Iphigenie malen zu müssen (s. dazu Konersmann 1994). Auch im Medium der mittelalterlichen Literatur werden Gefühle facettenreich verschleiert und/oder reflektiert: Entsetzen, Freude, Zorn oder auch Traurigkeit/Trauer werden sehr deutlich kommentiert, wenn sie im politischen Diskurs zur demonstrativen Inszenierung von Machtgefügen und Herrschaftskonstellationen dienen. Ziel ist es daher, im Laufe des Semesters die Eigenart dieser Gefühle (Emotionen und Affekte) zu hinterfragen und sich insbesondere auf die heldenepische Gefühlswelt als Bestandteil einer "nibelungischen Anthropologie" (Müller) einzulassen: Wo resultieren Handlungen aus dem Habitus einer Figur, wie werden Gefühle in den hierarchischen Konstellationen inszeniert? Was verbirgt sich hinter den Tränen Prünhilts, wie lässt sich die eislîche râche Kriemhilts, der übermuot und zorn von Hagen und Siegfried, die angest Gunthers, die zageheit Dietrichs oder das trûren Etzels verstehen? Unter Berücksichtigung von Affekttheorien und heldenepischen Erzählstrategien (des Politischen) nähern wir uns diesen Fragen über intertextuelle Vergleiche und die Methode der historischen Semantik.

Empfohlene Literatur
Textausgabe:
Das Nibelungenlied und Die Klage. Nach der Handschrift 857 der Stiftsbibliothek St. Gallen. Mittelhochdeutscher Text, Übersetzung und Kommentar, hrsg. von Joachim Heinzle, Berlin 2015.

Zur Einführung:
Gerd Althoff: Der König weint. Rituelle Tränen in öffentlicher Kommunikation. In: Jan-Dirk Müller (Hrsg.): ‚Aufführung‘ und ‚Schrift‘ in Mittelalter und früher Neuzeit (DFG Symposien. Berichtsbd. 17), StuttgartIWeimar 1996, S. 239-252;
Christoph Demmerling / Hilge Landweer: Philosophie der Gefühle. Von Achtung bis Zorn, Stuttgart/Weimar 2007;
Klaus Grubmüller: Historische Semantik und Diskursgeschichte: zorn, nît und haz. In: C. Stephen Jaeger / Ingrid Kasten (Hrsg.): Codierungen von Emotionen im Mittelalter / Emotions and Sensibilities in the Middle Ages (TMP 1), Berlin/New York 2003, S. 47-69;
Jan-Dirk Müller: Spielregeln für den Untergang. Die Welt des Nibelungenliedes, Tübingen 1998.

ECTS-Informationen:
Credits: 7

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20, Maximale Teilnehmerzahl: 25
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 28.3.2022, 0.00 Uhr bis Freitag, 20.5.2022, 24.00 Uhr über: mein Campus.

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester SS 2022:
Germanistik/Komparatistik, Modul C (M 4)

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