UnivIS
Informationssystem der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg © Config eG 
FAU Logo
  Sammlung/Stundenplan    Modulbelegung Home  |  Rechtliches  |  Kontakt  |  Hilfe    
Suche:      Semester:   
 Lehr-
veranstaltungen
   Personen/
Einrichtungen
   Räume   Forschungs-
bericht
   Publi-
kationen
   Internat.
Kontakte
   Examens-
arbeiten
   Telefon &
E-Mail
 
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungs- und Modulverzeichnis nach Studiengängen

Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

Stellenangebote

Möbel-/Rechnerbörse

 
 
Einrichtungen >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >> Department Germanistik und Komparatistik >> Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur mit historischem Schwerpunkt >>

  LitG AM: Die deutsche Volksaufklärung des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts im Spiegel der Impfdebatte (LitG AM)

Dozent/in
Korbinian Lindel

Angaben
Seminar
Präsenz
2 SWS
für Anfänger geeignet, geeignet als Schlüsselqualifikation, LAFV, LAFN, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mo 10:00 - 12:00, 00.15 PSG

Inhalt
"Die Inokulation beschreibt eine Technik der kontrollierten Selbstansteckung: Ein Krankheitserreger wird in abgeschwächter Form zugeführt, um den Impfling ›für den Ernstfall zu rüsten‹. Diese Praxis wirft seit dem 18. Jahrhundert Fragen auf, die das Verhältnis von Krankheit und Gesundheit, von Individuum und Gesellschaft, von Entscheidungsfreiheit und kollektiver Verantwortung betreffen.

In der Literatur werden diese und weitere Fragen am Beispiel der Pockenschutzimpfung einlässlich diskutiert: Die Spanne der hier zu untersuchenden Autorinnen und Autoren reicht von Rousseau (Emile) bis zu Johanna Schopenhauer, von Voltaire (Philosophische Briefe) bis zu dem Volksaufklärer Jeremias Gotthelf. Ausgetragen wird die Debatte auf so unterschiedlichen Gebieten wie der Moralphilosophie (Immanuel Kant), der Theologie (›Pocken-Predigten‹) oder der Statistik (Johann Peter Süßmilch, Gedancken von den epidemischen Krankheiten).
Im Seminar wollen wir v.a. anhand von Kleintextformen (Kunstbrief, Flugblatt, Predigt, Lehrgedicht, Kurzdrama, Exempelgeschichte) die Verarbeitung des Impfthemas in der Literatur um 1800 erschließen. Den Auftakt bildet eine Sitzung zu den Leitbegriffen des Seminars (›Aufklärung‹, ›Volksaufklärung‹, ›Popularität‹). Anschließend werden wir die zu lesenden literarischen Texte wissenschaftsgeschichtlich einordnen: Dafür lesen wir eine medizinhistorische Darstellung der Pockenschutzimpfung als Fortschritts- und Erfolgsgeschichte (Stefan Winkle, Geißeln der Menschheit); dieser Lektüre stellen wir die wissensgeschichtliche Analyse historischer Impfkampagnen als Ausdruck einer ›Biopolitik‹ durch Michel Foucault gegenüber (Foucault, Geschichte der Gouvernementalität; kritisch ergänzend: Roberto Esposito, Immunitas). In diesem Spannungsfeld (Fortschrittserzählung vs. Sozialdisziplinierung) siedeln wir unsere Textlektüren an, wobei ein besonderes Augenmerk den ästhetischen Popularisierungsstrategien gelten soll. Die erste Riege der Aufklärungsautoren wird im Seminar ebenso zu Wort kommen wie einzelne Stimmen aus dem populären Breitenschrifttum.
Ein detaillierter Seminarplan wird in Kürze auf StudOn zur Verfügung gestellt. Die Texte sind so ausgewählt, dass die wöchentliche Lektürearbeit sehr überschaubar bleibt; allerdings erwarte ich die Bereitschaft, auch den ein oder anderen Text im historischen Erstdruck zu lesen."

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25, Maximale Teilnehmerzahl: 25
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 28.3.2022 bis Freitag, 20.5.2022 über: mein Campus.

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof