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  M/SM: Buddhismus in Philosophie und Literatur um 1900 (MAS II NDL 1/SM LitKu/MAS II NDL 2/SM LitKo/MAS III NDL 1/SM LitG/MAS Ethik der Textkulturen)

Dozent/in
PD Dr. Benjamin Specht

Angaben
Hauptseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Do 10:15 - 11:45, B 302

Inhalt
Buddhismus hat um 1900 Konjunktur. Beschäftigte er bereits im 19. Jahrhundert unter weltanschaulich-philosophischen Vorzeichen einzelne Intellektuelle und Künstler, so kommt es jetzt in Deutschland zu ersten religiösen Gemeinde-Gründungen, zu immer zuverlässigeren Übersetzungen der Glaubensquellen und zu einer immer breiteren kulturellen Rezeption. „Karma“, „Nirvana“ und „Samsara“ avancieren dabei zu regelrechten Mode-Wörtern, meist freilich ohne tiefere Kenntnisse der ursprünglichen Konzepte. Die antike Lehre von Siddhartha Gautama, dem historischen Buddha, scheint dabei vielen Bedürfnissen der Moderne entgegenzukommen. Sie gilt als besonders tolerant, kommt ohne Gott/Götter aus und propagiert stattdessen Selbsterlösung. Damit kommt sie dem agnostischen und individualistischen Zeitgeist entgegen, gilt als vereinbar mit der aktuellen Wissenschaft und Erkenntnistheorie ebenso wie mit spirituellen Grundbedürfnissen des Menschen. Manche halten den Buddhismus daher sogar geeignet für eine fundamentale ‚Lebensreform‘, ja Erneuerung der westlichen Zivilisation, andere aber auch für den Inbegriff von spätzeitlicher Dekadenz wegen seiner pessimistischen ‚Weltverneinung‘. Das Seminar kann und will weniger den Buddhismus an sich thematisieren als solch vielfältige Formen und Funktionen der Bezugnahme auf ihn in Philosophie und Dichtung vor und um 1900. So will der Kurs durch dieses spezielle ‚Brennglas‘ allgemeine Kenntnisse zum Prozess intellektueller und ästhetischer Modernisierung im Untersuchungszeitraum vermitteln. Konkrete Themen werden etwa sein: Buddhismus und ‚Willensmetaphysik‘ bei Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsches späte Religionskritik in Der Antichrist (1888) sowie Richard Wagners früher Plan zu einer Buddha-Oper Die Sieger (1856). Ferner wird es um die Poetik in Rainer Maria Rilkes Buddha-Sonetten aus den Neuen Gedichten (1907/8) gehen, um die anhand von aktuellen Quellenübersetzungen entwickelte Kulturphilosophie Hugo von Hofmannsthals sowie um Fritz Mauthners ‚Sprachkritik‘ in der Erzählung Die letzten Tage des Gautama Buddha (1913). Natürlich werden aber auch Hermann Hesses Siddhartha (1922) und der ‚Legendenroman‘ Der Pilger Kamanita (1906) des (vergessenen) Nobel-Preisträgers Karl Gjellerup besprochen.

Empfohlene Literatur
Zu Einführung und Überblick: Damien Keown: Der Buddhismus. Stuttgart 2014. (= RUB 19199) Volker Zotz: Auf den glückseligen Inseln. Buddhismus in der deutschen Kultur. Berlin 2000.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 35, Maximale Teilnehmerzahl: 35
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 17.9.2018 bis Freitag, 2.11.2018 über: mein Campus.

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester WS 2018/2019:
Modul 8 D (M 8)
Modul 9 C (M 9)

Institution: Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur mit historischem Schwerpunkt
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