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  MA 2. FS: Modul 6: Kritische Medientheorie

Dozent/in
Dr. Sven Grampp, Akad. ORat

Angaben
Seminar
Online

Master
Zeit: Mo 18:00 - 20:00, Zoom-Meeting

Inhalt
„Gesund ist, was sich wiederholt, der Kreislauf in Natur und Industrie. Ewig grinsen die gleichen Babies aus den Magazinen, ewig stampft die Jazzmaschine. Bei allem Fortschritt der Darstellungstechnik, der Regeln und Spezialitäten, bei allem zappelnden Betrieb bleibt das Brot, mit dem Kulturindustrie die Menschen speist, der Stein der Stereotypie.« So formulieren es die ‚Väter der Kritischen Theorie, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, in ihrem berühmten Text „Kulturindustrie. Aufklärung als Massenbetrug“ bereits 1947 nicht nur scharf und metaphernreich. Klar dürfte daran ebenso werden, dass es den Autoren nicht nur um Erklärungen gesellschaftlicher Verhältnisse geht, sondern um Bewertung und eben massive Kritik. Ganz allgemein gilt: Kritische Medientheorien wollen die mediale Lage nicht nur beschreiben oder erklären; sie kritisieren vielmehr diese mediale Lage. Zudem sind damit häufig Vorschläge zum alternativen Einsatz von Medien verbunden, die meist nicht weniger als eine radikale Umgestaltung gesellschaftlicher Verhältnisse implizieren. Nachdem so geartete kritische Theorien im geistes- und kulturwissenschaftlichen Milieu der 1970er Jahren meist unter dem Signum der Ideologiekritik vorherrschend waren, sind sie ab den 1980er Jahre allmählich durch andere Konzepte ersetzt worden. Gerade die deutschsprachige Medienwissenschaft hat sich in ihren Anfängen gegen solch eine kritische Beschäftigung mit Medien vehement gestellt, sich über den dort allerorten zu vernehmen Manipulationsverdacht lustig gemacht, als Naivität oder zumindest Medienvergessenheit verworfen. Stattdessen wurde in der Medienwissenschaft einerseits die Prägekraft von Hardware gegenüber ökonomischen, industriellen oder politischen Interessen stark gemacht. Anderseits zog man sich auf die Untersuchung ästhetischer Medienformen zurück. Diese zum Teil sehr polemischen Absetzungsbewegungen oder wahlweise die Ignoranz gegenüber gesellschaftlichen Verhältnissen finden sich gegenwärtig so gut wie gar nicht mehr im medienwissenschaftlichen Diskurs. Spätestens seit dem Siegeszug des Internets und damit einhergehend dem Aufkommen des sogenannten ‚digitalen Kapitalismus‘ im Zusammenhang mit den sogenannten sozialen Medien und angereichert durch die im März 2000 geplatzte Spekulationsblase, die eine nahezu weltweite Wirtschaftskriese auslöste, sind kritische Theorien wieder en vogue, auch und gerade in der Medienwissenschaft. In der Veranstaltung folgen wir zuerst den historischen Wurzeln und Vorläufern kritischer Medientheorien und diskutieren deren Implikationen. Im zweiten Teil sollen daran anschließend Konzepte erörtert werden, die diese kritischen Theorien für die gegenwärtige mediale Lage aktualisieren bzw. neue Zugänge für eine kritische Medientheorie bereitstellen wollen.

Empfohlene Literatur
Für einen ersten schnellen Überblick: Christan Schicha: Kritische Medientheorien, in: Stefan Weber (Hrsg.): Theorien der Medien, Konstanz 2003, S. 108-131, Online abrufbar unter: http://www.schicha.net/fileadmin/user_upload/Texte/20050630/webschicha.pdf Für einen interessanten Versuch, eine kritische Medientheorie im Kontext der sozialen Medien zu aktualisieren vgl.: Christian Fuchs: Soziale Medien und Kritische Theorie. Eine Einführung, München, 2.A., 2021 (via Uni-Bibliothek als Download verfügbar)

Zusätzliche Informationen
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 29.3.2021, 15:00 Uhr bis Samstag, 3.4.2021, 23:59 Uhr über: mein Campus.

Verwendung in folgenden UnivIS-Modulen
Startsemester SS 2021:
Schwerpunktmodul Digitale Bild- und Medienwissenschaften (SDBM)
Schwerpunktmodul Kunst- und Kulturwissenschaften I (KuK I+)
Schwerpunktmodul Kunst- und Kulturwissenschaften II (KuK II)
Theater- und Medienwissenschaften, Modul B (M 5)

Institution: Lehrstuhl für Medienwissenschaft (Prof. Dr. Kirchmann)
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