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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

BA 4. FS: Historisches Proseminar

Verantwortliche/Verantwortlicher
N.N.

Angaben
Proseminar
Online
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
Bachelor

Inhalt
»Medienskandale. Typen – Ausprägungen - Bewertungen« (Dozent: Christian Schicha)

In dem Seminar geht es um Skandale, die Medien aufdecken und um solche, in denen Medien involviert waren. Dabei werden auch Film- und Fernsehskandale, Sportskandale, politische Skandale, Werbeskandale, Pop- und Modeskandale thematisiert. Aus einer medienethischen Perspektive werden die Motive für Verfehlungen reflektiert, die zum Skandal geführt haben. Dabei wird herausgearbeitet, welche Normen verletzt worden sind und welche Konsequenzen die Medienskandale für die Akteure, Institutionen oder das betroffene Medium zur Folge hatten. Das Spektrum der Skandaltypen reicht von frei erfundenen Berichten und Interviews über Fälschungen und Bildmanipulationen bis hin zu Provokationen und Rufmorden.

Empfohlene Literatur: Bergmann, Jens / Pörksen, Bernhard (2009): Skandal! Die Macht öffentlicher Empörung. Köln. Bulkow, Kristin / Petersen, Christer (Hrsg.) (2011): Skandale. Strukturen und Strategien öffentlicher Aufmerksamkeitserzeugung. Wiesbaden. Burkhardt, Steffen (2006): Medienskandale. Zur moralischen Sprengkraft öffentlicher Diskurse. Köln. Gerhards, Claudia / Borg, Stephan / Lambert, Bettina (Hrsg.) (2005): TV-Skandale. Konstanz Jogschies, Rainer (2001): Emotainment. Journalismus am Scheideweg. Der Fall Sebnitz und die Folgen. Münster. Kepplinger, Hans Mathias (2005): Die Mechanismen der Skandalisierung. Die Macht der Medien und die Möglichkeiten der Betroffenen. München, (2. aktualisierte Ausgabe). Kreymeier, Holger (2004): Deutsche TV-Skandale. Hamburg Schicha, Christian (2010): Medienskandale, in: Schicha, Christian / Brosda, Carsten (Hrsg.): Handbuch Medienethik. Wiesbaden, S. 369-386. Schicha, Christian (2013): Skandal! - Private und politische Verfehlungen in den Medien, in: Robertson von Trotta, Caroline Y. (Hrsg.): Celebrity Culture. Stars in der Mediengesellschaft. Baden-Baden, S. 51-72. Schicha, Christian (2015): Skandale in den Medien. Strategische und ethische Überlegungen der öffentlichen Kommunikation für den Journalismus, die Politik und die Wirtschaft, in: Bentele, Günter / Piwinger, Manfred / Schönborn, Gregor (Hrsg.): Kommunikationsmanagement. Strategien - Wissen - Lösungen. Köln 2015, S. 581-5.42. Schicha, Christian (2017): Medienskandale in der Medienkritik von Medienexperten - Journalistische Normverletzungen als Thema im NDR-Medienmagazin ZAPP, in: Stapf, Ingrid / Prinzing, Marlis / Filipovic, Alexander (Hrsg.): Gesellschaft ohne Diskurs? Digitaler Wandel und Journalismus aus medienethischer Perspektive. Baden-Baden, S. 181-198. Schicha, Christian (2021): Politikerskandale in der Medienberichterstattung: Typen, Ausprägungen und Bewertungen. In: Korte, Karl Rudolf (Hrsg.): Handbuch Regierungsforschung. Wiesbaden (im Erscheinen) Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.) (2007): Skandale in Deutschland nach 1945. Bonn.

»Bilder digitaler Kulturen« (Dozent: Sven Grampp)

„Digital ist besser“, betitelte die Indie-Rockband Tocotronic bereits 1995 eines ihrer Alben. Ob digital tatsächlich besser ist, sei trotz wertvollem Corona bedingtem Distant Learning zunächst einmal dahingestellt. Jedenfalls – so zumindest ist es immer wieder nachzulesen – seien digitale Phänomene anders als analoge. Gern wird damit eine Epochenschwelle markiert, indem etwa eine digitale Medienkultur ausgerufen wird, in der McLuhans Utopie vom global village technisch durch die globale Vernetzung in Echtzeit realisiert sei. Insbesondere mit Bezug auf visuelle Phänomene wird diese Andersartigkeit immer wieder diskutiert. So wird etwa analoge Fotografien von der digitalen häufig dadurch abgrenzen, dass erstere noch durch eine Lichtspur eine direkte Verbindung zum Abgebildeten haben soll; digitale Fotografien hingegen seine als berechnete Bilder vollkommen von dieser Referenzweise abgelöst. Ebenso gibt es verzweigte Diskussionen, die der Frage nachgehen, inwieweit digitale Bildoperationen diverse kulturelle Teilsysteme verändern, sei es in der Medizin durch digitale Bildgebungsverfahren, Big Data-Visualisierungen in den Kulturwissenschaften, Gesichtserkennung für politische Überwachung oder auch massive Veränderungen der Filmproduktion, -distribution und -ästhetik. Im Seminar sollen insbesondere vier thematische Frageblöcke aus dem weiten Spektrum digitaler Bilder näher nachgegangen und mögliche Antworten diskutiert werden.
Im Einzelnen sind das folgende Fragen:
1. Welche Beschreibungen, welche Bilder werden in Wissenschaft und Populärkultur von einer digitalen Gesellschaft entworfen und wovon unterscheidet sich diese von vorhergehenden Gesellschaftstypen?
2. Was sind eigentlich digitale Bilder und wodurch sind sie von anderen Bildern abzugrenzen?
3. Welche Bildformen haben sich etabliert oder sind gar typisch für digitale Kontexte? Gibt es Spezifika von Bildern, die als Selfies, Screenshots, GIFS, Food Porn oder Memes ausdifferenziert wurden? Inwieweit werden aber dabei auch – trotz aller vermeintlicher Neuheit – vorhergehende Bildpraktiken und -ästhetiken aufgegriffen.
4. Welche Praktiken sind mit digitalen Bildern in diversen kulturellen Teilbereichen verbunden? Wie werden sie in der Medizin eingesetzt, wie zur Visualisierung des Weltraums, zur Darstellung von großen Datenmengen oder auch in künstlerischen Kontexten verwendet?

Empfohlene Literatur: Paul Frosh: The Poetics of Digital Media, Medford 2019.

»Geschichte(n) und Problemstellungen der Theatergeschichtsschreibung« (Dozentin: Dorothea Pachale)

Ist die Aufführung vorbei, ist Theater bereits Vergangenheit und damit Gegenstand der Theatergeschichtsschreibung. Doch wie wird Theatergeschichte geschrieben? In diesem Seminar gehen wir der Frage nach, seit wann und mit welcher Zielsetzung Theatergeschichte(n) in Europa, insbesondere im deutschsprachigen Raum geschrieben wird (werden). Welchen normativen Setzungen folgt sie, welche Erzählmuster entwirft sie? Was hat Theaterhistoriker/innen zu verschiedenen Zeiten interessiert, was haben sie ignoriert? Ausgehend von diesen Fragen befassen wir uns mit unterschiedlichen deutschsprachigen Theatergeschichten, dem Theatralitätsgefüge nach Münz und Kotte sowie dem Entwurf einer „Stadt/Theater-Geschichte“ von Hulfeld. Neben der Untersuchung der großen Narrativstrukturen von Geschichtsschreibung geht es zudem um den Stellenwert des historischen Quellenmaterials und die Rolle des Archivs für die Theaterhistoriografie.

»Reenactments: Revolution & Performance« (Dozentin: Irene Lehmann)

Der Philosoph Walter Benjamin nahm in seinen Überlegungen zur Geschichte Beschreibungen zur französischen Revolution, nach denen sich Akteur:innen derselben in antike römische Gewänder hüllten, zum Anlass, um über das Verhältnis von Zeit, Geschichte und Mode nachzudenken. Durch die Moderne hindurch bis heute lassen sich zitathafte Aneignungen in Revolution und sozialen Protestbewegungen beobachten, die sich in Gesten, Posen und Kostümen ausdrücken. Solche Phänomene sind heute in sehr diversen Kontexten zu beobachten, die von der Black Lives Matter-Bewegung bis zu Protesten in Myanmar reichen.
Revolutionen und Bürgerkriege der letzten zweihundert Jahre haben ihren Niederschlag in Dramentexten und in Theaterpraktiken gefunden, die unter anderem mit dem Begriff (und Genre) des Reenactments gefasst werden. Dieser Begriff umfasst sowohl die ereignishafte Verkörperung von Geschichte, wenn etwa historische Schlachten nachgestellt werden, und wirft die Frage nach dem Verhältnis von Wiederholung und Veränderung in der Wahrnehmung von Geschichte auf.
Anhand ausgewählter Beispiele seit der französischen Revolution werden diese Phänomene im Seminar in der Hinsicht untersucht, wie sie das Theater beeinflusst haben, und gefragt, inwiefern sie selbst eine performative, wirklichkeitsverändernde Qualität annehmen. Zugleich lädt das Seminar zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Schreiben von Theatergeschichte ein.

»Spiel/Figuren – Analoge und digitale Perspektiven« (Dozent: Peter Podrez)

Spielfiguren sind konstitutive Bestandteile von Gesellschafts- und Brettspielen – ob in abstrakter Gestalt wie bei Halma, als symbolische Formen wie im Schach oder als Modellierungen im realistischen Stil wie in vielen table top-Spielen. In digitaler Form tauchen sie als steuerbare Avatare (Super Mario, Lara Croft, der namenlose Hitman in der gleichnamigen Spieleserie) oder nicht steuerbare Non-Player-Characters (individuell: der G-Man in Half-Life oder kollektiv: Populationen in Open World Games) in Computerspielen auf. Auf den ersten Blick scheint der Schachkönig nicht viel mit Super Mario zu tun zu haben – aber sind sie nicht beide Manifestationen von Spielregeln mit verschiedenem Ausmaß an agency? Das Seminar versucht neben den Unterschieden auch die Gemeinsamkeiten und Schnittstellen zwischen analogen und digitalen Spielfiguren herauszuarbeiten. Wir beschäftigen uns also, ausgehend von medien(kultur)wissenschaftlichen Pespektivierungen der (Analog) Game Studies, einerseits mit grundlegenden theoretischen Fragen zur Medialität von Spielfiguren und ihren Verhältnissen zu Ludizität und Narrativität, wobei die materiellen Besonderheiten des Analogen ebenso wie die audiovisuellen Spezifika des Digitalen in den Blickpunkt rücken. Beobachtet werden neben ästhetischen Dimensionen auch die vielfältigen identitätspolitischen Einschreibungen von race, class, gender oder species, die bei (non-)humanen Spielfiguren zu konstatieren sind. Und es wird darüber nachzudenken sein, was passiert, wenn Spielfiguren nicht als statische Entitäten gedacht werden, sondern als dynamische Konstrukte, die in Individualisierungsprozessen verändert oder neu gestaltet werden können (analog etwa durch das Zusammenbauen oder Bemalen von Figuren, digital etwa durch das ‚freie‘ Erstellen von Avataren). Schließlich führen wir das Digitale und das Analoge auf dem Feld des Inter- und Transmedialen zusammen, wenn wir etwa Brettspiele zu Computerspielen (Donkey Kong, Fallout), digitale Games zu Gesellschaftsspielen (Siedler von Catan, Monopoly) oder analoge Spiele mit digitalen Ergänzungen (z.B. durch Apps wie in X-Com: The Board Game) näher betrachten.

Das Seminar ist für Gasthörer/innen geöffnet.

Das selbständige Einbringen von ausgewählten Untersuchungsgegenständen ist in höchstem Maße erwünscht!

Empfohlene Literatur
Siehe Kursbescheibungen.

ECTS-Informationen:
Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25, Maximale Teilnehmerzahl: 25
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 29.3.2021, 12:00 Uhr bis Samstag, 3.4.2021, 23:59 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Theaterwissenschaft (Prof. Dr. Risi)
Kurse
    
Di  16:00 - 18:00  n.V.
Kurs »Medienskandale. Typen – Ausprägungen - Bewertungen«, erwartete Teilnehmer: 25, maximale Teilnehmer: 25. Die Anmeldung erfolgt von Montag, 29.3.2021, 12:00 Uhr bis Samstag, 3.4.2021, 23:59 Uhr.
Christian Schicha
    
Di  16:00 - 18:00  Zoom-Meeting
Kurs »Spiel/Figuren – Analoge und digitale Perspektiven«, erwartete Teilnehmer: 25, maximale Teilnehmer: 25. Die Anmeldung erfolgt von Montag, 29.3.2021, 12:00 Uhr bis Samstag, 3.4.2021, 23:59 Uhr.
Peter Podrez
    
Mi  18:00 - 20:00  n.V.
Kurs »Bilder digitaler Kulturen«, erwartete Teilnehmer: 25, maximale Teilnehmer: 25. Die Anmeldung erfolgt von Montag, 29.3.2021, 12:00 Uhr bis Samstag, 3.4.2021, 23:59 Uhr.
Sven Grampp
    
Do  16:00 - 18:00  Zoom-Meeting
Kurs »Geschichte(n) und Problemstellungen der Theatergeschichtsschreibung«, erwartete Teilnehmer: 25, maximale Teilnehmer: 25. Die Anmeldung erfolgt von Montag, 29.3.2021, 12:00 Uhr bis Samstag, 3.4.2021, 23:59 Uhr.
Dorothea Pachale
    
Fr  12:00 - 14:00  Zoom-Meeting
Kurs »Reenactments: Revolution & Performance«, erwartete Teilnehmer: 25, maximale Teilnehmer: 25. Die Anmeldung erfolgt von Montag, 29.3.2021, 12:00 Uhr bis Samstag, 3.4.2021, 23:59 Uhr.
Irene Lehmann
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