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BA 5. FS: Hauptseminar: Arbeitsfelder der Theater- und Medienwissenschaft

Verantwortliche/Verantwortlicher
N.N.

Angaben
Seminar
Online
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 8
Bachelor

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die aktuelle Lehrveranstaltungsplanung im Bachelorstudiengang finden Sie auch unter https://www.theater-medien.phil.fau.de/studium/bachelorstudiengang/aktuelle-studieninformationen-ws2021/

Inhalt
»Viren, Bubbles, Schutzmilieus« (Dozentin: Olga Moskatova)

Viren stellen schon seit Längerem einen Untersuchungsgegenstand der Medienwissenschaften dar. Spätestens mit den Entwicklungen des Web 2.0. und der viralen Logik des Teilens und Verbreitens von Bild-, Text- und Tonmaterial wurde auf die biologische Metapher zurückgegriffen. Aber auch mit Computerviren als gängige Bezeichnung für die Malware wird auf das semantische Feld krankmachender Ansteckung rekurriert. Viren werden dabei nicht nur durch Übertragung verbreitet und betreffen so eine der medialen Grundoperationen, vielmehr wurde auch die Bildung von Gemeinschaften als ein Prozess der gegenseitigen Ansteckung bzw. der ansteckenden Übertragung der Ideen, Verhaltensweisen, Ideologien etc. erklärt. Mit der Corona-Krise, die der Virologie der Medien zu einer neuen Popularität verhilft, ist aber auch deutlich geworden, dass biologische wie metaphorische Ansteckungsprozesse nicht ohne gegenteilige Prozesse des Abschirmens, Schützens und Abwehrens und so nicht ohne Diskurse der Immunen bzw. des Immunsystems auskommen.
Im Seminar nehmen wir das zum Anlass, um nach der schützenden Rolle der Medien zu fragen, und zwar sowohl generell als auch mit Blick auf die Corona-Situation. Wir untersuchen, inwiefern bestimmte Medien oder mediale Mechanismen (z. B. Antiviren-Programme, Sicherheitssysteme) geschützte Sphären herstellen, uns schützend umhüllen (z. B. Kleidung, Infektionsschutzanzüge, Raumfahranzüge, Bunker, Wohnungen, Filterblasen) oder sich zwischen uns und reale oder fiktive Bedrohungen schützend stellen können (z. B. Bildschirme, Masken, kryptographische Barrieren, Visiere, magische Schutzschilder im Sci-Fi). Vom Interesse sind nicht nur mögliche Typologien konkreter Schutzmedien, sondern auch filmische und serielle Auseinandersetzungen mit Schutz und Ansteckung.

»Gesprächssendungen – Analysen von Talkformaten mit politischen Akteuren« (Dozent: Christian Schicha)

Talkshows mit Politikerinnen und Politikern gelten als kostengünstige Form der Information, Unterhaltung, Selbstdarstellung, Imagepflege, Karrierearbeit sowie Personen- und Parteienwerbung. Bei dieser Diskussionsform kann von einer sozialen Inszenierung gesprochen werden, die nicht primär erkenntnisleitend ist, sondern auf Reaktionen bei den Zuschauerinnen und Zuschauern zielt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, Meinungen zu provozieren und Entscheidungen zu legitimieren. Diese Gesprächsrunden dienen weniger dazu, eine effektive Lösung von Problemen zu erzeugen, sondern sie sind mediengerecht auf Zustimmung bei den Rezipientinnen und Rezipienten hin ausgerichtet.
Im Seminar werden neben der Erarbeitung normativer Kriterien von Gesprächssendungen exemplarisch verschiedene TV-Formate u.a. anhand von Fragetechniken, rhetorischen und argumentativen Verfahren sowie Inszenierungsstrategien analysiert, bewertet und eingeordnet.

Empfohlene Literatur:
Dörner, Andreas u.a. (2015): Riskante Bühnen - Inszenierung und Kontingenz Politikerauftritte in Deutschen Personality-Talkshows. Wiesbaden.
Gäbler, Bernd (2011): „…und unseren täglichen Talk gib uns heute.“ Inszenierungsstrategien, redaktionelle Dramaturgien und Rolle der TV-Polit-Talkshows. Eine Studie der Otto Brenner Stiftung. Frankfurt am Main.
Keller, Harald (2009): Die Geschichte der Talkshow in Deutschland. Frankfurt am Main. Michel, Sascha / Girnth, Heiko (Hrsg.) (2009): Politik-Talkshows – Bühnen der Macht. Ein Blick hinter die Kulissen. Bonn.
Schicha, Christian (2011): Die politische Talkshow zwischen Information und Unterhaltung, in: Grünwald, Robert / Güldenzopf, Ralf / Piepenschneider, (Hrsg.): Politische Kommunikation. Beiträge zur Politischen Bildung. Berlin, S. 243-250.
Schultz, Tanjev (2006): Geschwätz oder Diskurs? Die Rationalität politischer Talkshows im Fernsehen. Köln.
Tenscher, Jens / Schicha, Christian (Hrsg.) (2002): Talk auf allen Kanälen Angebote, Akteure und Nutzer von Fernsehgesprächssendungen. Wiesbaden.
Weber, Oliver (2019): Talkshows hassen. Ein letztes Krisengespräch. Stuttgart.

»Publikum und Partizipation im (Gegenwarts-) Theater« (Dozentin: Bettina Brandl-Risi)

Was tun wir, wenn wir ins Theater gehen? Was tun wir, wenn wir lesen, fernsehen, im Internet unterwegs sind, Ausstellungen besuchen, wenn wir uns alleine oder als Teil einer Gruppe in der Öffentlichkeit bewegen? Unterscheidet sich die Tätigkeit der Zuschauer/innen und Zuhörer/innen von theatralen Aufführungen von den Handlungsoptionen, die andere Künste und Medien uns bieten? Geht es hier um die Alternative aktiv oder passiv? Heißt Zuschauen das Gegenteil von Partizipieren? Welche Rolle spielen die/der Einzelne und die Gruppe? Welchen Freiraum können und wollen wir nutzen? Welche Settings bieten hierfür unsere Erfahrungen mit Aufführungen des Gegenwartstheaters und der Performance-Kunst, die wir im Laufe des Semesters in gemeinsamen Aufführungsbesuchen und Sichtungen machen werden? Um diese grundlegenden Fragen unserer Rolle und Haltung insbesondere im Gegenwartstheater reflektieren zu können, werden wir theoretische Positionen diskutieren (u. a. Rancière, Lehmann, Fischer-Lichte, Bishop, Roselt), die uns erlauben, präziser zu verstehen, welche Optionen des Verhaltens wir haben: zwischen Wahrnehmung, ästhetischer Erfahrung des Performativen, Ver-Antwortung, Partizipation, Immersion, Emanzipation.

»Digital Performance« (Dozent: Hans-Friedrich Bormann)

Seit seinen Anfängen besteht eine enge Verbindung zwischen Theater und Technologie. Über Jahrhunderte war die Bühne ein Ort, an dem avancierte „magische“ (Arthur C. Clarke) Techniken zum Einsatz kamen – sei es zum Zwecke der Illusion, der Überwältigung des Publikums, der Erzeugung von Schocks oder der Immersion. Dies gilt noch für die künstlerische Avantgarde des 20. Jahrhunderts, doch zeichnet sich dort – vor dem Hintergrund tiefgreifender gesellschaftlicher und technologischer Umbrüche, die bis heute fortwirken – auch eine „Entfremdung“ zwischen Theater und den jeweils neuen Medien (Film bzw. Kino, später Fernsehen, heute Virtual Reality, Games, Social Media etc.) ab.
In dieser Veranstaltung wollen wir uns mit dem aktuellen Verhältnis zwischen dem Digitalen und den performativen Künsten beschäftigen. Grundlegend dafür ist zuallererst eine theoretische Auseinandersetzung mit den Konzepten des „Digitalen“ und der „Performance“ – jeweils in Abgrenzung zu älteren Begriffen, Technologien bzw. Techniken und Praktiken. Ebenso wichtig ist dabei die Kontextualierung, womit hier eine Auseinandersetzung mit historischen Vorläufern als auch die Geschichte der digitalen Performance selbst gemeint ist. Ziel ist es, zu einer Systematisierung der unterschiedlichen Facetten zu kommen: des Digitalen in Theater bzw. Performance ebenso wie der theatralen bzw. performativen Dimension des Digitalen. Vor diesem Hintergrund werden wir auch jüngste Phänomene, die im Zuge der Corona-Krise Aufmerksamkeit gefunden haben, analysieren und diskutieren.

»Formen der Wiederholung im Film« (Dozent: Kay Kirchmann)

Alle kulturellen Praxen operieren seit jeher mit Wiederholungen, Variationen, Wiederaufnahmen, doch erst die Erfindung technisch reproduzierbarer Medien (Buchdruck, Fotografie, Film etc.) eröffnet diesem ‚Wiederholungszwang’ ein technologisches Fundament und somit ein breit(er)es Terrain an Formen und Funktionen. Der Film als das Medium der Moderne operiert auf vielfältigen Ebenen mit Wiederholungen: als immanente Wiederholung von Einstellungen, Motiven, Zeichen; als variierende Wiederholung längerer Filmpassagen in einer Filmerzählung selbst (Loop-, Restart-Filme); als intertextuelle Wiederholung (Zitat, Hommage, Genrestereotyp etc.), aber auch in Gestalt von eigenen und originären Gattungen und Genres, die dezidiert auf die repetierende Wiederaneignung, auf das ‚Recycling’ vorgängiger Filme und ihres Materials hin angelegt sind (Remake, Found Footage, Kompilationsfilm etc.). Das Seminar versucht sich an einer Gesamtschau der im Film und seiner Geschichte virulenten Formen der Wiederholung und greift dabei auf einen breit gesteckten Korpus von Filmbeispielen (Lola rennt, Und täglich grüßt das Murmeltier, Der Mann, der zuviel wusste, Medea etc.) zurück. Systematische Texte (nicht nur der Medienwissenschaft) zu den Phänomenen Wiederholung und Wiederaneignung sollen dabei die theoretischen Grundlagen bieten, was die Bereitschaft zur entsprechenden gemeinsamen Lektüre einschlägiger Literatur voraussetzt.

ECTS-Informationen:
Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Dienstag, 27.10.2020, 14:00 Uhr bis Sonntag, 1.11.2020, 23:59 Uhr über: mein Campus.

Institution: Lehrstuhl für Theaterwissenschaft (Prof. Dr. Risi)
Kurse
    
Mi  10:00 - 12:00  Zoom-Meeting
Kurs »Viren, Bubbles, Schutzmilieus«, Beginn: 4.11., maximale Teilnehmer: 25. Die Anmeldung erfolgt von Dienstag, 27.10.2020, 14:00 Uhr bis Sonntag, 1.11.2020, 23:59 Uhr.
Olga Moskatova
    
Mi  10:00 - 12:00  Zoom-Meeting
Kurs »Gesprächssendungen«, Beginn: 4.11., maximale Teilnehmer: 25. Die Anmeldung erfolgt von Dienstag, 27.10.2020, 14:00 Uhr bis Sonntag, 1.11.2020, 23:59 Uhr.
Christian Schicha
    
Mi  12:00 - 14:00  Zoom-Meeting
Kurs »Publikum und Partizipation«, Beginn: 4.11., maximale Teilnehmer: 25. Die Anmeldung erfolgt von Dienstag, 27.10.2020, 14:00 Uhr bis Sonntag, 1.11.2020, 23:59 Uhr.
Bettina Brandl-Risi
    
Mi  16:00 - 18:00  Zoom-Meeting
Kurs »Digital Performance«, Beginn: 11.11., maximale Teilnehmer: 25. Die Anmeldung erfolgt von Dienstag, 27.10.2020, 14:00 Uhr bis Sonntag, 1.11.2020, 23:59 Uhr.
Hans-Friedrich Bormann
    
Do  14:00 - 16:00  Zoom-Meeting
Kurs »Formen der Wiederholung im Film«, Beginn: 5.11., maximale Teilnehmer: 25. Die Anmeldung erfolgt von Dienstag, 27.10.2020, 14:00 Uhr bis Sonntag, 1.11.2020, 23:59 Uhr.
Kay Kirchmann
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