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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  MS Das Verhältnis zwischen Logik und Psychologie bei Husserl und Frege: Die Psychologismuskritik (53301; theoretisch: 54102, 54202, 53501)

Dozent/in
Dr. Antonio Ferro

Angaben
Mittelseminar
2 SWS, Schein, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 6
Bachelor
Zeit und Ort: Mi 14:15 - 15:45, KH 0.020; Bemerkung zu Zeit und Ort: Diese Lehrveranstaltung findet zunächst nicht in den angegebenen Lehrräumen statt, sondern online. Treten Sie darum rechtzeitig vor Beginn der ersten Sitzung dem Kurs bei StudOn bei und beachten Sie die Ankündigungen und Hinweise dort.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Teilnahmevoraussetzungen
Einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist die Bereitschaft, deutsche sowie englische Sekundärliteratur zu lesen sowie ein Referat über ausgewählte Texte und Themen zu halten oder aber gezielte Lektürefragen in Vorbereitung auf die jeweiligen Sitzungen schriftlich zu beantworten.

Inhalt
Der deutsche philosophische Diskurs im 19. Jahrhundert wurde vom sog. „Psychologismus-Streit“ wesentlich geprägt. Die Kontroverse drehte sich um die grundlegende Frage, ob die Logik (und die Erkenntnistheorie) in den Bereich der (empirischen) Psychologie gehört. Protagonisten dieser Kontroverse waren einerseits Gottlob Frege (1848-1925), der berühmte Logiker, und Edmund Husserl (1859-1938), der Gründungsvater der philosophischen Phänomenologie, und andererseits heutzutage viel weniger bekannte Persönlichkeiten (z.B. Wundt, Lipps, Sigwart, Erdmann). Sowohl Husserl als auch Frege wehrten sich in mehreren Schriften vehement gegen die unter ihren Zeitgenossen sehr verbreitete Tendenz, die Gesetze der Logik mit psychologischen Gesetzen gleichzusetzen bzw. zu verwechseln. Der Begriff Psychologismus war in dieser Debatte dementsprechend meistens negativ besetzt: Er bezeichnete eben die angeblich unberechtigte Gleichsetzung der Logik und ihrer Gesetze mit dem Teil der Psychologie, der mit der Untersuchung der Denkvorgänge und ihrer (empirisch feststellbaren) Gesetzmäßigkeiten befasst ist.
Der Erfolg des von Frege und Husserl vertretenen antipsychologistischen Ansatz hat die Entwicklung der Philosophie und Wissenschaftstheorie im letzten Jahrhundert bleibend beeinflusst. Auf den Antipsychologismus wird üblicherweise auch die scharfe disziplinäre Trennung zwischen Psychologie und Philosophie zurückgeführt.
Im Rahmen dieses MS Seminars soll Husserls und Freges Auseinandersetzung mit dem logischen Psychologismus eingehend erörtert werden, und zwar im Ausgang von einigen grundlegenden Texten, in denen die Haupteinwände gegen den Psychologismus vorgetragen werden. Angestrebt wird zunächst eine historisch plausible Charakterisierung psychologistischer Ansätze, und dann eine kritische Bewertung und vergleichende Gegenüberstellung der von Frege und Husserl vorgetragenen Argumente, welche ihre Ausgangsprämissen bezüglich des besonderen theoretischen Stellenwerts von logischen Gesetzen (z. B. ihrer irreduziblen Notwendigkeit, ihres normativen Charakters, usw.) gegenüber psychologischen Gesetzen problematisieren soll.
Seminargrundlage bilden zum einen Auszüge aus Husserls Logischen Untersuchungen (insb. den Prolegomena, §§ 17-61) sowie aus Freges Grundlagen der Arithmetik (1884) und seinem Vorwort zu den Grundgesetzen der Arithmetik (1893) und zum anderen die Texte der Autoren, die von beiden namentlich kritisiert werden (insb. Wundt, Sigwart und Erdmann).

Empfohlene Literatur
Literatur

Primärquellen
Frege, G. (1884/1988): Grundlagen der Arithmetik. Eine logisch-mathematische Untersuchung über den Begriff der Zahl. Auf der Grundlage der Centenarausgabe hrgs. von Ch. Thiel. Hamburg: Meiner.
Husserl, E. (1900/2013): Logische Untersuchungen. Mit einer Einführung und einem Sach- und Namenregister von E. Ströker. Hamburg: Meiner.
Künne, W. (2010): Die Philosophische Logik Gottlob Freges. Ein Kommentar mit den Texten des Vorworts zu "Grundgesetze der Arithmetik" und der "Logischen Untersuchungen" I–IV. Frankfurt: Klostermann.

Sekundärliteratur
Sehr nützliche bibliographische Hinweise finden sich im SEP-Eintrag zu “Psychologismus” https://plato.stanford.edu/entries/psychologism/

Eine vollständige Literaturliste wird vom Dozenten zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt werden.

ECTS-Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen
www: https://www.studon.fau.de/studon/goto.php?target=crs_2920059
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Mittwoch, 1.4.2020 bis Sonntag, 3.5.2020 über: StudOn.

Institution: Lehrstuhl für Theoretische Philosophie (Prof. Dr. Lienemann)
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