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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >>

  MS Sextus Empiricus: Pyrrhonische Hypotyposen (53301; theoretisch: 54102, 54202, 53501)

Dozent/in
Dr. Antonio Ferro

Angaben
Mittelseminar
Online
2 SWS, Schein, ECTS-Studium
Bachelor, ECTS: siehe entsprechende meinCampus-Einträge für die o. g. Prüfungsnummern; *Die Lehrveranstaltung findet als Online-Präsenzveranstaltung über Zoom statt. Treten Sie darum rechtzeitig vor Beginn der ersten Sitzung dem Kurs bei StudOn bei und beachten Sie die Ankündigungen und Hinweise dort.*
Zeit: Mi 16:15 - 17:45, Zoom-Meeting

Voraussetzungen / Organisatorisches
Einzige Teilnahmevoraussetzung stellt die Bereitschaft, Referate über einzelne Textabschnitte (in deutscher Übersetzung) unter Berücksichtigung von einschlägiger Sekundärliteratur (meistens in englischer Sprache) zu halten, dar.

Inhalt
Dieses Seminar wird sich mit einem Schlüsseltext des antiken Skeptizismus, den „Grundzügen (oder: Grundrissen) der pyrrhonischen Skepsis“ (pyrrhoneiai hypotypôseis), befassen. Dieses Werk, das von Sextus Empiricus, einem Arzt und Philosophen des 2. Jhdt. n.Chr. stammt, bietet die beste und ausführlichste Darstellung einer der beiden Hauptrichtungen des antiken Skeptizismus, welche üblicherweise auf Pyrrhon von Elis (ca. 360 – 270 v.Chr) zurückgeführt wird.
Im Gegensatz zum modernen Skeptizismus, welcher die Möglichkeit der Erkenntnis infrage stellt, zielt die pyrrhonische Skepsis darauf ab, die Rationalität von Überzeugungen zu hinterfragen. Sextus charakterisiert die Skepsis als eine „Kunst, auf alle mögliche Weise erscheinende und gedachte Dinge einander entgegenzusetzen, von der aus wir wegen der Gleichwertigkeit [isostheneia] der entgegengesetzen Sachen und Argumente zuerst zur Zurückhaltung [epochê], danach zur Seelenruhe [ataraxia] gelangen“ (P. I, 8). Aus seiner Darstellung geht klar hervor, dass der pyrrhonische Skeptiker primär ein praktisches Ziel verfolgt, nämlich die Erlangung der Seelenruhe, welche ihm infolge einer Anwendung der skeptischen Methode und „zusammen mit der Zurückhaltung“ widerfahren soll. Das Ziel soll durch das pyrrhonische Programm erreicht werden: In Bezug auf jede Sach- und Wertfrage soll durch das Entgegensetzen von „Sachen“ bzw. „Argumenten“ die isostheneia hergestellt werden, der dann eine umfassende Urteilsenthaltung und die Seelenruhe folgt.
Im Seminar soll schwerpunktmäßig auf den gesamten Katalog der Argumente eingegangen werden, auf den der Skeptiker zurückgreifen kann, um den Zustand der epochê herbeizuführen. Davon ausgehend sollen grundlegende Fragen nach der Natur und dem Hauptziel der pyrrhonischen Skepsis aufgeworfen werden. Dazu zählt die kontroverse Frage nach dem Skopus bzw. der Reichweite des Pyrrhonismus: Betrifft die skeptische Haltung Überzeugungen (dogmata) jeglicher Art oder ausschließlich die Lehrmeinungen der „dogmatischen“ Philosophen?
Einzige Teilnahmevoraussetzung stellt die Bereitschaft, Referate über einzelne Textabschnitte (in deutscher Übersetzung) unter Berücksichtigung von einschlägiger Sekundärliteratur (meistens in englischer Sprache) zu halten, dar. Eine vollständige Literaturliste wird zu Semesterbeginn bereitgestellt werden.

Empfohlene Literatur
Primärtext

Sextus Empiricus: Grundriss der pyrrhonischen Skepsis, eingeleitet und übersetzt von M. Hossenfelder. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1985.

Sekundärliteratur

J. Barnes: The Toils of Scepticism. Cambridge: Cambridge, 1990.
Bett, R.: Pyrrho, His Antecedents and His Legacy. New York: Oxford University Press, 2000.
(hrsg.): The Cambridge Companion to Ancient Scepticism. Cambridge: Cambridge University Press, 2010.
Bett, R.: How to be a Pyrrhonist. The Practice and Significance of Pyrrhonian Scepticism. Cambridge: Cambridge University Press, 2019.
Burnyeat, M.F. / Frede, M. (hrsg.): The Original Sceptics. Indianapolis: Hackett, 1997.
R.J. Hankinson, The Sceptics. London: Routledge, 1995.
Morison, B.: The Logical Structure of the Sceptic’s Opposition. In: Oxford Studies in Ancient Philosophy 40 (2011), 265–295.
The Sceptic’s Modes of Argumentation. In: T. Bénatouïl / K. Ierodiakonou (hrsg.): Dialectic after Plato and Aristotle. Cambridge: Cambridge University Press, 2018, 283-319.
Morison, B. 2019. Sextus Empiricus. In: E. N. Zalta (hrsg.): The Stanford Encyclopedia of Philosophy(Fall 2019 Edition). URL: https://plato.stanford.edu/entries/sextus-empiricus/
Sedley, D.: The Motivation of Greek Skepticism. In: M. F. Burnyeat (hrsg.): The Skeptical Tradition. Berkeley: University of California Press, 1983, 9-29.
Striker, G.: The Ten Tropes of Aenesidemus. In: M.F. Burnyeat (hrsg.): The Skeptical Tradition. Berkeley: University of California Press, 1983, 95–115.

Zusätzliche Informationen
www: https://www.studon.fau.de/crs3663915.html
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Donnerstag, 1.4.2021 bis Freitag, 23.4.2021 über: StudOn.

Institution: Lehrstuhl für Theoretische Philosophie (Prof. Dr. Lienemann)
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