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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >> Philosophie >> Proseminare (Historisch-systematische Einführungen) >>

  PS Ethische Erziehung bei Platon und Aristoteles

Dozent/in
Dr. Antonio Ferro

Angaben
Proseminar
Präsenz
2 SWS
für FAU Scientia Gaststudierende zugelassen
Zeit und Ort: Mi 16:00 - 18:00, PSG A 402

Voraussetzungen / Organisatorisches
Einzige Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar stellt die Bereitschaft dar, ein kurzes Referat über einen jeweiligen Textabschnitt zu halten.

Inhalt
Eine der zentralen Fragen der antiken Ethik ist die nach dem guten (oder richtigen) Handeln: Wodurch unterscheidet man gute (tugendhafte) von schlechten (lasterhaften) Handlungen? Welche Bedingungen müssen erfüllt werden, damit eine Handlung als tugendhaft bewertet wird? Dieses Seminar ist mit der verwandten Frage befasst, wie ein menschlicher Handelnder gut wird bzw. wie eine tugendhafte charakterliche Disposition vom Handelnden erworben wird. Eine Intuition, die Platon und Aristoteles teilen, ist, dass der Tugenderwerb einen Erziehungsprozess bzw. eine Erziehungsmethode erfordert, durch den bzw. die die Vernunft und der nichtvernünftige (konative und emotionale) Teil unserer Seele miteinander in Einklang gebracht werden. Fraglich ist jedoch, ob es einen einzigen Erziehungsprozess für beide Seelenteile oder jeweils einen (d.h. eine Erziehungsmethode für die Vernunft und eine für den nicht-vernünftigen Teil) geben soll. Die Antworten sind mit der platonischen bzw. aristotelischen Moralpsychologie aufs Engste verknüpft. Aristoteles vertritt in der Nikomachischen Ethik die Ansicht, dass es für verschiedene Tugendarten bzw. deren Erwerb verschiedene Erziehungsprozesse, d.h. Gewöhnung für Charaktertugenden und Lehren und Lernen für intellektuelle Tugenden, geben soll. Im Gegensatz zu Aristoteles scheint Platon in der Politeia eine andere Ansicht darüber zu vertreten, wie man Harmonie in der menschlichen Seele herstellt. Im Mittelpunkt des Seminars werden diese beiden Werke des Platon und des Aristoteles stehen: Wir werden Platons Politeia (Bücher II-III; IV; VI-VII) und Aristoteles´ Nikomachische Ethik (Bücher II und VI) sorgfältig lesen und die Auffassungen beider Autoren über die Erziehung des menschlichen êthos (dt. Charakter) kontrastiv vergleichen.

Empfohlene Literatur
Primärtexte (zur Anschaffung empfohlen):
  • Platon: Politeia (oder: Der Staat) in der Reklam- (dt. Übersetzung von Vretska, jede Auflage), Meiner- (Übersetzung von Apelt, 11. Auflage von 1989) oder WBG-Ausgabe (Übersetzung Schleiermacher / Müller, jede Auflage)

  • Aristoteles: Nikomachische Ethik in der zweibändigen De Gruyter-Ausgabe, die 2020 von Dorothea Frede herausgegeben wurde.

(Das Werk ist auch als E-Book in der UB verfügbar: https://www.katalog.fau.de/TouchPoint/start.do?Query=+1035%3D%22BV046351559%22+IN+[2]&View=uer&Language=de&Branch=0 )

Eine vollständige Literaturliste einschl. Sekundärliteratur wird zu Semesterbeginn vom Dozenten bereitgestellt werden.

Zusätzliche Informationen
www: https://www.philosophie.phil.fau.de/

Institution: Lehrstuhl für Theoretische Philosophie (Prof. Dr. Lienemann)
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