UnivIS
Informationssystem der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg © Config eG 
FAU Logo
  Sammlung/Stundenplan    Modulbelegung Home  |  Rechtliches  |  Kontakt  |  Hilfe    
Suche:      Semester:   
 Lehr-
veranstaltungen
   Personen/
Einrichtungen
   Räume   Forschungs-
bericht
   Publi-
kationen
   Internat.
Kontakte
   Examens-
arbeiten
   Telefon &
E-Mail
 
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungs- und Modulverzeichnis nach Studiengängen

Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

Stellenangebote

Möbel-/Rechnerbörse

 
 
Einrichtungen >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >> Department Germanistik und Komparatistik >> Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur mit historischem Schwerpunkt >>

  PS Platon: Menon (theoretisch: 54201; praktisch: 54401)

Dozent/in
Prof. Dr. Béatrice Lienemann

Angaben
Proseminar
Präsenz
2 SWS, Schein, ECTS-Studium
für Anfänger geeignet, Bachelor, für FAU Scientia Gaststudierende zugelassen, ECTS: siehe entsprechende meinCampus-Einträge für die o. g. Prüfungsnummern
Zeit und Ort: Mi 10:15 - 11:45, PSG A 301

Inhalt
Der Dialog «Menon» eignet sich hervorragend für einen Einstieg in die Beschäftigung mit der antiken Philosophie; außerdem konfrontiert uns der Dialog mit einigen zentralen Fragen der Philosophie, die bis heute nicht an Aktualität eingebüßt haben, wie z.B.: Was ist Tugend? Was unterscheidet Wissen von wahrer Meinung? Kann man nach etwas suchen, das man nicht kennt? –

Zu Beginn des Gesprächs fragt Menon Sokrates, ob Tugend lehrbar ist. Der Diskussion dieser Frage weicht Sokrates zunächst aus, denn bevor er nicht wisse, was Tugend eigentlich ist, könne er auch nicht sagen, ob Tugend lehrbar ist. Menon macht danach einige Anläufe, Tugend zu definieren, die Sokrates aber allesamt zurückweist. Schließlich unterbricht Menon das Gespräch und stellt eine wichtige methodische Frage: Wie sollen sie eigentlich herausfinden, was Tugend ist, ohne dies bereits zu wissen? Um die Tugend erfolgreich suchen zu können, müsse man sie eigentlich schon kennen, meint er, und diese Kenntnis fehle ihnen, so dass das ganze Unterfangen doch zwecklos sei. Sokrates rekonstruiert Menons Sorge in Gestalt eines Dilemmas, dessen Konsequenz zu sein scheint, dass Lernen im herkömmlichen Sinne unmöglich ist. Im Zuge seines Versuchs einer Auflösung des Dilemmas entwickelt Sokrates die berühmte Anamnesis-Theorie: danach ist Lernen immer nur Erinnerung an bereits Bekanntes. Nach diesem methodologischen Exkurs wenden sich die beiden Dialogpartner wieder der anfänglichen Frage zu und diskutieren, ob Tugend gelehrt werden kann. Im Zuge dessen kommen sie kurz vor dem Ende des Gesprächs auf die Frage zu sprechen, ob es einen Unterschied zwischen Wissen und wahrer Meinung gibt, wenn doch beide gleich nützlich zu sein scheinen. In Antwort auf diese Frage bringt Sokrates den Vorschlag vor, dass Wissen doch wertvoller als wahre Meinung zu sein scheint. Wie er diese Auffassung begründet, werden wir gemeinsam lesen und im Seminar diskutieren.

Im Seminar geht es in erster Linie um die genaue Lektüre dieses inhaltsreichen platonischen Dialogs. Anhand des Textes werden wir uns mit den erkenntnistheoretischen und moralphilosophischen Fragen beschäftigen, die im Menon zur Sprache kommen. Außerdem wird es um die Rezeption des Dialogs gehen, und wir werden sehen, welche Rolle die zentralen Fragen des Dialogs auch in heutigen Debatten spielen.

Empfohlene Literatur
  • Platon: Menon. Übersetzt und herausgegeben von Krapinger. Stuttgart: Reclam. 2021.
  • Platon: Menon. Übersetzung und Kommentar von Theodor Ebert. Boston/Berlin: De Gruyter. 2019.

  • Dominic Scott: Plato’s Meno. Cambridge. 2006.

  • Gail Fine: The Possibility of Inquiry – Meno’s Paradox from Socrates to Sextus, OUP, 2014.

Zusätzliche Informationen

Institution: Lehrstuhl für Theoretische Philosophie (Prof. Dr. Lienemann)
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof