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  Gärten ohne Zaun oder starker Staat? – Legitimationsstrategien als Teil eines Nation-Buildings [Import]

Dozent/in
Dr. Christian Thuselt

Angaben
Masterseminar
2 SWS, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
Master, Sprache Deutsch, Bildet zusammen mit dem Masterseminar „Legitimität und Legitimation im Nahen Osten“ (5 ECTS) das Modul Außereuropäische Regionen im Masterstudium (gesamt 10 ECTS); Anmeldung: ulrike.frank@fau.de
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, KH 1.014

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Veranstaltung ist Teil des Moduls Außereuropäische Regionen (AER) im Masterstudium. Nur in Kombination mit einem weiteren Masterseminar im Bereich AER(5 ECTS) studierbar (Studierende wählen 2 aus den angebotenen 3 Veranstaltungen aus).
Aus gegebenem Anlass findet diese Veranstaltung im SoSe 2020 bis auf weiteres digital statt. Weitere Informationen zum Ablauf erhalten angemeldete TeilnehmerInnen per Email eine Woche vor Beginn der ersten Veranstaltung.

Inhalt
Shafiq al-Hout, ehemaliger Botschafter der PLO im Libanon bezeichnete den Libanon einmal als einen „Garten ohne Zaun“, den man recht einfach von außen betreten könne – ein Ausdruck also, der treffend das Problem dreier Staaten im Krisenbogen des Nahen Ostens (Libanon, Syrien, Irak) umschreibt, die eigene Existenz zu stabilisieren. Im populären Begriff des Staatszerfalls wie auch in der 2015 medial geführten Debatte um das Sykes-Picot-Abkommen von 1915 schwingt dabei immer der Verdacht mit, diese drei Länder seien eigentlich nicht „natürlich“, nicht „überlebensfähig“, schlimmstenfalls sogar komplett „überflüssig“. Befunde, die sich allerdings nicht ohne Weiteres mit der massiven Präsenz der Begriffe „Nation“, „Staat“ und „Legitimität“ im politischen Diskurs aller drei Länder in Einklang bringen lassen. Tatsächlich gilt, dass mit der relativen Ausnahme der Kurden, kaum jemand im Libanon, im Irak und in Syrien die Abschaffung dieser Länder fordert, vielmehr alle Beteiligten für gewöhnlich etwas Anderes vorlegen, nämlich divergierende Versionen dessen, was es heißt Libanese, Syrer oder Iraki zu sein. Das Seminar möchte daher untersuchen, wie dabei Herrschaft, Nation und Staatlichkeit zusammenfallen und wie – davon ausgehend – die Legitimation von Herrschaft immer auch als Teil einer Strategie verstanden wurde, die Nation aufzubauen bzw. zu stabilisieren. Damit soll die Frage beantwortet werden, ob Staatszerfall nicht vielleicht eher als Problem einer Herrschaftspraxis, denn als Folge der Grenzziehung verstanden werden muss. In Ergänzung zu Prof. Demmelhubers Seminar behandeln wir daher vertiefend Theorien der Legitimität und Legitimation und analysieren den Zusammenhang zwischen (National-) Staatlichkeit und Herrschaft am Beispiel dreier besonders fragiler Staaten des Nahen Ostens.

Empfohlene Literatur
Van Dam, Nikolaos: The Struggle for Power in Syria. Politics and Society under Asad and the Ba`th Party. 4. Aufl., London, I. B. Tauris, 2011; Sassoon, Joseph: Saddam Hussein`s Ba`th Party. Inside an Authoritarian Regime. Cambridge, Cambridge University Press, 2012; Hanf, Theodor: Coexistence in Wartime Lebanon. Decline of a State and Rise of a Nation. ND d. 2. Engl. Aufl., London u.a., I. B. Tauris, 2015; Lefort, Claude: Democracy and Political Theory. Cambridge, Polity Press, 1988; Oliver Marchart, Das unmögliche Objekt. Eine postfundamentalistische Theorie der Gesellschaft. Frankfurt/Main, Suhrkamp, 2013.

ECTS-Informationen:
Title:
: Gardens without a fence? Legitimatory strategies as part of a nation-building process

Credits: 5

Prerequisites
Credits 5

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30, Maximale Teilnehmerzahl: 35

Institution: Lehrstuhl für Politik und Gesellschaft des Nahen Ostens
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