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  Menschenrechtspolitik als Hybris? Alte und neue Varianten der Menschenrechtskritik

Dozent/in
Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium
Bachelor, Sprache Deutsch, ECTS-Credits: 5 (alte PO: 8)
Zeit und Ort: Do 10:15 - 11:45, 00.5 PSG

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die regelmäßige Teilnahme an der Veranstaltung ist für alle Studierenden verpflichtend. Der Leistungsnachweis wird über die fristgerechte Abgabe der Hausarbeit erworben. Die Anmeldung für die Veranstaltung erfolgt über studon

Inhalt
Kritik an den Menschenrechten ist so alt wie die Menschenrechtsidee selbst. Edmund Burkes Streitschrift gegen die Französische Revolution (verfasst 1790) gilt längst als ein Klassiker systematischer Menschenrechtskritik. Seine Vorbehalte sind von konservativ-liberaler Warte her formuliert. Weit schärfer fällt das Urteil der Philosophen der katholisch eingefärbten Gegenrevolution aus, für die exemplarisch Joseph de Maistre steht. Aus utilitaristischer Sicht gibt Jeremy Bentham die Menschenrechte der Lächerlichkeit preis, indem er sie als „Unsinn auf Stelzen“ karikiert. Anders intoniert ist die linke Menschenrechtskritik, die sich von Marx bis hin zu zeitgenössischen Vertreterinnen und Vertretern des Postkolonialismus (etwa Mutual Makau) hinzieht. Als links verstehen sich auch viele Repräsentanten feministischer Grundsatzkritik, deren Ursprünge sich bis zu Olympe de Gouche zurückverfolgen lassen. Es fällt auf, dass in jüngster Zeit eine neue Welle teils sehr scharfer Menschenrechtskritik entstanden ist. Sie kulminiert im Vorwurf der „Hybris“, der seinerseits in unterschiedlichen Varianten daherkommt: Manche attackieren die Menschenrechte als anthropozentrische Verengung, durch die die Interessen der menschlichen Spezies auf Kosten anderer Lebewesen gefördert werden; andere erneuern die alte Kritik an einer womöglich einseitig eurozentrischen Sichtweise, die der Vielfalt kultureller Manifestationen nicht gerecht werden; noch einmal anders manifestiert sich der Vorwurf der Hybris, wenn den Menschenrechten ein quasi-religiöser Erlösungsanspruch unterstellt wird. Stephen Hopgood verbindet die Polemik gegen menschenrechtliche Hybris mit der Prognose, die Ära der Menschenrechte gehe derzeit definitiv zu Ende. – Ziel des Seminars ist es, die Idee und Praxis der Menschenrechte in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen kritischen Einwänden auf den Prüfstand zu stellen. Literatur wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern per StudOn gezielt zur Verfügung gestellt. Zur Einstimmung in die Brisanz der Thematik sei ein Reader empfohlen, den die Niederländische Sektion von Amnesty International zur Auseinandersetzung mit Stephen Hopgoods Buch „The Endtimes of Human Rights“ erstellt hat. Er ist im Internet verfügbar: Doutje Lettinga & Lars van Troost (eds.), Debating the Endtimes of Human Rights. Activism and Institutions in a Neo-Westphalian World, The Stategic Studies Project 2013.

Empfohlene Literatur
Die Literatur wird über StudOn zur Verfügung gestellt

ECTS-Informationen:
Title:
Human rights as hubris? Old and new versions of human rights critique Credits: examination regulations new: 5, examination regulations old: 8

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30, Maximale Teilnehmerzahl: 35
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt über: StudOn

Institution: Institut für Politische Wissenschaft
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