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Einrichtungen >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >> Department Sozialwissenschaften und Philosophie >> Institut für Soziologie >>

  Pierre Bourdieu

Dozent/in
Aris Harkat, M.A.

Angaben
Seminar
Online
2 SWS, Blockseminar
Zeit: Einzeltermine am 28.11.2020, 12.12.2020, 16.1.2021 10:00 - 17:00
Vorbesprechung: 13.11.2020, 13:00 - 15:00 Uhr

Inhalt
Der französische Soziologe Pierre Bourdieu (1930-2002) gehört zweifelsfrei zu den bedeutendsten Sozialtheoretikern der Gegenwart. Während des Algerienkrieges wurde Bourdieu zum Militärdienst nach Algerien einberufen. Statt den Pflichtdienst an der Waffe zu verrichten, gelang es ihm eine Tätigkeit innerhalb der Militärverwaltung zu erhalten, wo er Zugang zu einer gut bestückten Bibliothek erhielt. In dieser Zeit widmete er sich während seines Kriegsdienstes den Klassikern der Soziologie zu. Im späteren Verlauf begann Bourdieu während seines Aufenthaltes in Algerien ethnologische Feldforschung zu betreiben, welche die Folgen der Kolonialisierung mit Blick auf die gesellschaftlichen Zeit- und Wirtschaftskulturen der algerischen Gesellschaft unter kritischen Gesichtspunkten untersuchen sollte. Viele seiner heutigen Werke beruhen auf seinen Untersuchungen innerhalb der algerischen und später dann französischen Gesellschaft. In diesem Zuge hat er im Laufe seines Werdeganges ein umfassendes wissenschaftliches Bollwerk geschaffen, welches unter dem Begriff der französischen „Praxistheorie“ international bekannt wurde. Im Zentrum stehen dabei analytische Begrifflichkeiten wie Habitus, Feld, Klassen, Praxis, ökonomisches/soziales/kulturelles Kapital, welche u.a. das Fundament seiner Praxistheorie bilden. Diese sollte dabei den Anspruch verfolgen Webers mikrozentrierten und Durkheims makrozentriertem Ansatz in Verbindung mit Marx Konflikttheorie miteinander zu Verbinden und zugleich den bestehenden Dualismus innerhalb der Soziologie zu überwinden. Neben einer Bemerkenswerten wissenschaftlichen Lebensleistung war Bourdieu zum Ende seiner Karriere hin auch politischer Aktivist. Er war Mitbegründer der globalisierungskritischen Bewegung „Attac“ und ein vehementer Gegner des Neoliberalismus. Ein Ziel Bourdieu war es, dass damalige intellektuelle Leitbild der Soziologie als „métier militant“ zu prägen.

Dieses Seminar wird einen Einblick in das wissenschaftliche Werk Bourdieus geben und auf die zentralen Punkte der Theorie eingehen und diese am Beispiel anschaulicher empirischer Fälle in Relation zur Wirklichkeit setzen. Auch der Interdependenz zwischen seiner wissenschaftlichen Position und seinem politischen Aktivismus soll zum Ende dieses Seminars rückblickend auf seine Person in Bezug auf die von Max Weber vertretende Position der Werturteilsfreiheit innerhalb einer wissenschaftlichen Disziplin diskutiert werden.

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 30
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 26.10.2020, 8:00 Uhr bis Freitag, 13.11.2020, 24:00 Uhr über: mein Campus.

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