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  Zur Vollverschleierung in Europa: Das Gesicht der Öffentlichkeit zwischen Ästhetik und Politik

Dozent/in
Edgar Hirschmann, M.A.

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, Das Seminar ist auch für den Studiengang Ethik der Textkulturen zugänglich.
Zeit und Ort: Mo 14:15 - 15:45, 05.012

Inhalt
Die Vollverschleierung des Gesichts stellt ein neuartiges Phänomen der europäischen Öffentlichkeit dar und wird meist in Verbindung zum Islam thematisiert (Burka, Niqab). Obwohl die Verschleierung des Gesichts zahlenmäßig ein absolutes Randphänomen darstellt, erfährt sie eine enorme öffentliche Aufmerksamkeit – mehrere europäische Länder haben juridische Verbotsverfahren des Tragens eines Gesichtsschleiers in der Öffentlichkeit durchgesetzt (Frankreich, Österreich, Niederlande, Belgien, Italien, Bulgarien, Lettland). Die Frage nach der Vollverschleierung stellt sich also als gegenwärtige Herausforderung europäischer Vergesellschaftung und berührt Fragen nach Grenzen des Multikulturalismus, der Toleranz gegenüber Religionsausübung, aber auch der Islamfeindlichkeit, den Grundlagen von zwischenmenschlicher Kommunikation, oder der Benachteiligung von Frauen. Die Begründungen der Verbotsverfahren und deren Verhältnis zu normativen Grundlagen der Menschenrechte sind juristisch umstritten und sollen im Seminar kritisch hinterfragt werden. Über rechtliche Fragen hinaus beziehen sich die Verbote auf eine grundlegende europäische Kultur. Inwiefern ist dieses Argument stichhaltig? Existiert eine europäische Kultur des Gesichts und wenn ja, wie lässt sich diese sinnvoll beschreiben? Das Gesicht als nicht hintergehbarer Marker der Identifizierung von Personen und Individuen sowie der intersubjektiven Kommunikation? Oder wurde in der europäischen Geschichte das Gesicht als Gemeinschaftssymbol nicht auch verwendet, um Menschen aus der Gesellschaft auszuschließen und ein kulturelles ‚Othering‘ zu betreiben?

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 35
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Montag, 8.4.2019, 08:00 Uhr bis Freitag, 3.5.2019, 24:00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Institut für Soziologie
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