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  Gehirn, Moral, Gesellschaft: Eine Einführung in die Neuroethik

Dozent/in
Dr. Jon Leefmann

Angaben
Seminar
2 SWS, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 5
für Anfänger geeignet, geeignet als Schlüsselqualifikation, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Mi 10:00 - 12:00, KH 2.014

Inhalt
Neuroethik ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld an der Grenze zwischen den empirischen Neurowissenschaften, der Philosophie des Geistes und der Moralphilosophie. Einer verbreiteten Unterscheidung folgend gliedert sich das Feld in zwei Teilbereiche: In eine Neurowissenschaft der ‚Ethik‘ und in eine Ethik der Neurowissenschaften. Unter dem ersten Titel werden meist durch neurowissenschaftliche Erkenntnisse informierte Untersuchungen des menschlichen Moralverhaltens zusammengefasst. Hier werden beispielsweise Fragen behandelt wie: Was passiert im Gehirn, wenn Menschen in paradigmatischen ‚moralischen‘ Dilemma-Situationen Handlungsentscheidungen treffen müssen? Oder: Was lässt sich durch das Studium funktionaler Hirnscans über die neuronalen Voraussetzungen menschlichen Moralverhaltens lernen? Dagegen ist der zweite Bereich – die Ethik der Neurowissenschaften – ein spezieller Teil der Bioethik. Hier geht es darum kritisch auf die normativen Voraussetzungen und Konsequenzen neurowissenschaftlicher Erkenntnisse und technologischer Entwicklungen zu reflektieren. In diesem Bereich geht es zum Beispiel um Fragen wie: Können neurologische Veränderungen moralisch oder rechtlich relevante Normverstöße entschuldigen? Unter welchen Voraussetzungen sollten Patienten mittels Tiefer Hirnstimulation behandelt werden? Welcher Umgang mit Zufallsbefunden aus fMRT-Studien ist adäquat? Oder: Zu welchem Zweck sollten wir neue Technologien nutzen, um unsere mentalen Eigenschaften und Fähigkeiten zu manipulieren?
Das Seminar versucht die Themen beider Stränge der Neuroethik zu verknüpfen, indem es die verschiedenen Weisen beleuchtet wie ‚pathologische‘ oder technologische Veränderungen des Gehirns unser Verständnis zentraler ethischer und politischer Begrifflichkeiten herausfordern können. Wie verändern sich unsere Vorstellungen von Verantwortlichkeit, Autonomie, personaler Identität, Glück oder gutem Leben, wenn wir in Erwägung ziehen, dass unser ‚moralisches‘ Verhalten einerseits auf gewissen neurobiologischen Grundlagen beruht, in die wir andererseits aber nicht mehr nur durch Erziehung, sondern zunehmend auch technisch eingreifen können?
Für die Teilnahme am Seminar werden keine vertieften Kenntnisse der Neurobiologie oder allgemeinen Ethik vorausgesetzt, wohl aber die Bereitschaft sich in die recht unterschiedlichen Denkweisen beider Gebiete einzuarbeiten. Zudem sollten Teilnehmer/-innen in der Lage sein komplexe wissenschaftliche Texte auch in englischer Sprache lesen und verstehen zu können.

Empfohlene Literatur
Zur Vorbereitung empfohlen:
Levy, Neil (2007): Neuroethics. Challenges for the 21st Century. Cambridge, Cambridge University Press.
Hildt, Elisabeth (2012): Neuroethik. München, Reinhard (UTB-Profile).

ECTS-Informationen:
Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Maximale Teilnehmerzahl: 35
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Mittwoch, 15.2.2017, 08:00 Uhr bis Freitag, 21.4.2017, 20:00 Uhr über: mein Campus.

Institution: Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen (ZiWiS)
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof