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Mehrkörperdynamik (2V+2Ü) (MKD)5 ECTS
(englische Bezeichnung: Multibody Dynamics)

Modulverantwortliche/r: Sigrid Leyendecker
Lehrende: Sigrid Leyendecker, wissenschaftliche Mitarbeiter/innen


Startsemester: WS 2020/2021Dauer: 1 SemesterTurnus: jährlich (WS)
Präsenzzeit: 60 Std.Eigenstudium: 90 Std.Sprache: Deutsch

Lehrveranstaltungen:


Empfohlene Voraussetzungen:

Dynamik starrer Körper

Inhalt:

  • Kinematik für Systeme gekoppelter starrer Koerper
  • Dreidimensionale Rotationen

  • Newton-Euler-Gleichungen des starren Körpers

  • Bewegungsgleichungen für Systeme gekoppelter Punktmassen/starrer Körper

  • Parametrisierung in generalisierten Koordinaten und in redundanten Koordinaten

  • Untermannigfaltigkeiten, Tangential- und Normalraum

  • Nichtinertialkräfte

  • Holonome und nicht-holonome Bindungen

  • Bestimmung der Reaktionsgrößen in Gelenken

  • Indexproblematik bei numerischen Lösungsverfahren für nichtlineare Bewegungsgleichungen mit Bindungen

  • Steuerung in Gelenken

  • Topologie von Mehrkörpersystemen

Lernziele und Kompetenzen:


Wissen
Die Studierenden:
  • kennen das innere, äußere und dyadische Produkt von Vektoren.

  • kennen die einfache und zweifache Kontraktion von Tensoren.

  • kennen den Satz von Euler für die Fixpunktdrehung.

  • kennen mehrere Möglichkeiten, dreidimensionale Rotationen zu parametrisieren (etwa Euler-Winkel, Cardan-Winkel oder Euler-Rodrigues-Parameter).

  • kennen die Problematik mit Singularitäten bei Verwendung dreier Parameter.

  • kennen die SO(3) und so(3).

  • kennen den Zusammenhang zwischen Matrixexponentialfunktion und Drehzeiger.

  • kennen die Begriffe Untermannigfaltigkeit, Tangential- und Normalraum.

  • kennen die Begriffe Impuls und Drall eines starren Körpers.

  • kennen den Aufbau der darstellenden Matrix des Trägheitstensors eines starren Körpers.

  • kennen den Satz von Huygens-Steiner.

  • kennen die Begriffe holonom-skleronome und holonom-rheonome Bindungen.

  • kennen den Begriff des differentiellen Indexes eines differential-algebraischen Gleichungssystems.

  • kennen die expliziten und impliziten Reaktionsbedingungen in den Gelenken von Mehrkörpersystemen.

  • kennen aus Dreh- und Schubgelenken zusammensetzbare Gelenke.

  • kennen niedrige und höhere Elementenpaare.

  • kennen den Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Mehrkörpersystemen.

  • kennen den Satz über Hauptachsentransformation symmetrischer reeller Matrizen.

  • kennen die nichtlinearen Effekte bei der Kreiselbewegung.

Verstehen
Die Studierenden:
  • verstehen den Unterschied zwischen (physikalischen) Tensoren/Vektoren und (mathematischen) Matrizen/Tripeln.

  • verstehen den Relativkinematik-Kalkül auf Lage, Geschwindigkeits- und Beschleunigungsebene.

  • verstehen, wie sich die Matrix des Trägheitstensors bei Translation und Rotation transformiert.

  • verstehen die Trägheitseigenschaften eines starren Körpers.

  • verstehen den Unterschied zwischen eingeprägten Kräften und Reaktionskräften.

  • verstehen den Unterschied zwischen expliziten und impliziten Reaktionsbedingungen.

  • verstehen den Impuls- und Drallsatz (Newton-Euler-Gleichungen) für den starren Körper.

  • verstehen die mechanischen Effekte, die auftretende Nichtinertialkräfte bewirken.

  • verstehen, dass die SO(3) (multiplikative) Gruppenstruktur, die so(3) (additive) Vektorraumstruktur trägt.

  • verstehen, warum dreidimensionale Rotationen nicht kommutativ sind.

  • verstehen, welche Drehungen um Hauptachsen stabil, welche instabil sind.

  • verstehen das Verfahren der Indexreduktion für die auftretenden differential-algebraischen Systeme.

  • verstehen das Phänomen des Wegdriftens bei indexreduzierten Formulierungen der Bewegungsgleichungen.

  • verstehen, wie man dem Wegdriften entgegenwirken kann.

  • verstehen die analytische Lösung der Euler-Gleichungen des kräftefreien symmetrischen Kreisels.

  • verstehen die Poinsot-Beschreibung des kräftefreien Kreisels.

  • verstehen die Beweise der zugehörigen analytischen Zusammenhänge, einschließlich der Voraussetzungen.

Anwenden
Die Studierenden:
  • können Koeffizienten von Vektoren und Tensoren zwischen verschiedenen Koordinatensystemen transformieren.

  • können den Relativkinematik-Kalkül anwenden, d.h. mehrere Starrkörperbewegungen miteinander verketten.

  • können Rotationen aktiv und passiv interpretieren.

  • können allgemein mit generalisierten Koordinaten umgehen.

  • können die Winkelgeschwindigkeit zu einer gegebenen Parametrisierung der Rotationsmatrix berechnen.

  • können zu einer gegebenen Untermannigfaltigkeit Normal- und Tangentialraum bestimmen.

  • können den Impuls- und Drallsatz auf starre Körper anwenden.

  • können die Bindungen auf Lage-, Geschwindigkeits und Beschleunigungsebene bestimmen.

  • können die Bewegungsgleichungen dynamischer Systeme in minimalen generalisierten Koordinaten aufstellen.

  • können die Bewegungsgleichungen dynamischer Systeme in redundanten Koordinaten aufstellen.

  • können letztere in erstere überführen.

  • können die Lagrange-Multiplikatoren sowie die zugehörigen Reaktionskräfte systematisch als Funktion der Lage- und Geschwindigkeitsgrößen berechnen.

  • können geeignete Nullraum-Matrizen finden.

  • können die Reaktionskräfte in den Bewegungsgleichungen via Nullraummatrix eliminieren.

  • können das Verfahren der Indexreduktion auf die Bewegungsgleichungen in redundanten Koordinaten anwenden.

  • können den Index alternativer Formulierungen der Bewegungsgleichungen (etwa GGL-Formulierung) berechnen.

  • können das Phänomen des Wegdriftens durch Projektionsverfahren oder Baumgarte-Stabilisierung unterbinden.

  • können die translatorische und rotatorische Energie eines starren Körpers berechnen.

  • können Hauptträgheitsmomente und -richtungen via Hauptachsentransformation ermitteln.

  • können Trägheitsmomente einfacher Körper durch Volumenintegration berechnen.

  • können den Satz von Huygens-Steiner anwenden.

  • können den Freiheitsgrad holonomer Systeme bestimmen.

  • können skleronome und rheonome Gelenke modellieren.

  • können Mehrkörpermodelle topologisch und kinematisch klassifizieren.

  • können analytische Lösungen der Bewegungsgleichungen (etwa Foucault-Pendel, symmetrischer Kreisel) durch Differentiation verfizieren.

  • können die dynamische rechte Seite der Bewegungsgleichungen in Matlab implementieren und mit Standard-Zeitintegrationsverfahren lösen.

  • können die Beweise der wichtigsten mathematischen Sätze eigenständig führen.

Analysieren
Die Studierenden:
  • können analytische Lösungen der Bewegungsgleichungen (etwa Foucault-Pendel, symmetrischer Kreisel) eigenständig durch Integration bestimmen.

  • können die Auswirkungen der Zentrifugalmomente eines starren Körpers bei der Auslegung von Maschinen qualitativ und quantitativ beurteilen.

Erschaffen
Die Studierenden:
  • können Mehrkörpermodelle realer Maschinen mit starren Körpern, Kraftelementen und Gelenken selbstständig aufbauen.

  • können deren Dynamik durch numerische Simulation analysieren.

Literatur:

  • Schiehlen, Eberhard: Technische Dynamik. Teubner, 2004
  • Woernle: Mehrkörpersysteme. Eine Einführung in die Kinematik und Dynamik von Systemen starrer Körper. Springer, 2011


Verwendbarkeit des Moduls / Einpassung in den Musterstudienplan:
Das Modul ist im Kontext der folgenden Studienfächer/Vertiefungsrichtungen verwendbar:

  1. Berufspädagogik Technik (Master of Education)
    (Po-Vers. 2020w | TechFak | Berufspädagogik Technik (Master of Education) | Gesamtkonto | Wahlpflichtmodule Fachwissenschaft | Mehrkörperdynamik)

Studien-/Prüfungsleistungen:

Vorlesung + Übung Mehrkörperdynamik (Prüfungsnummer: 72701)

(englischer Titel: Lecture/Tutorial: Multibody Dynamics)

Prüfungsleistung, Klausur, Dauer (in Minuten): 120, benotet, 5.0 ECTS
Anteil an der Berechnung der Modulnote: 100.0 %

Erstablegung: WS 2020/2021, 1. Wdh.: SS 2021, 2. Wdh.: keine Wiederholung
1. Prüfer: Sigrid Leyendecker
Termin: 30.03.2021, 12:30 Uhr, Ort: BASPH
Termin: 07.10.2021, 08:00 Uhr, Ort: H 11
Termin: 12.04.2022, 08:00 Uhr, Ort: BASPH
Termin: 06.10.2022

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