Am Lehrstuhl Auslandswissenschaft (Romanischsprachige Kulturen) werden schwerpunktmäßig Lehrveranstaltungen zu Spanien/Lateinamerika, zu Frankreich, Italien und (weniger regelmäßig) zu Portugal angeboten. Das Lehrangebot ist historisch ausgerichtet. "Historische Ausrichtung" ist dabei in einem sehr weiten Sinne zu verstehen; die Grenzen zu Soziologie, Politologie, Ökonomie und Sozialanthropologie sind fließend. Fragestellungen und Methoden dieser Nachbardisziplinen finden in Lehre und Forschung Anwendung. Auf interdisziplinäre Ansätze und Methoden wird großer Wert gelegt. Der Kontakt zu ausländischen Kollegen ist intensiv und schlägt sich in gemeinsamen Forschungsvorhaben und Publikationen sowie der regelmäßigen Präsenz von Gastwissenschaftlern in den Seminaren und Kolloquien des Lehrstuhls nieder. Neben den wissenschaftlichen Veranstaltungen bietet der Lehrstuhl meist von Muttersprachlern durchgeführte Sprachkurse an. Die Integration von Sprachkursen und wissenschaftlicher Lehre hat die transnationale und interkulturelle Kommunikationsfähigkeit der Studierenden zum Ziel.

Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Dr. Walther L. Bernecker liegen auf der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Spaniens, Portugals und Lateinamerikas im 19. und 20. Jahrhundert (soziale und politische Bewegungen: Parteien, Gewerkschaften, Anarchismus, Sozialismus), den europäisch-lateinamerikanischen Beziehungen und der Entstehung und den Folgen von Unterentwicklung in Lateinamerika. Sein besonderes Interesse gilt dem Spanischen Bürgerkrieg, dem Franquismus sowie dem Übergang Spaniens von der Diktatur zur Demokratie.
Eine ausführliche und aktuelle Unterrichtung über die Forschungen am Lehrstuhl Auslandswissenschaft finden Sie im jährlichen WiSo-Forschungsbericht unter http://www.wiso.uni-erlangen.de/WiSo/frames/forschung/index.htm.
Das vollständige Schriftenverzeichnis des Lehrstuhlinhabers und der wissenschaftlichen Mitarbeiter wird auf der Homepage des Lehrstuhls: http://www.awro.wiso.uni-erlangen.de dokumentiert.

Mit einer Forschergruppe der Universität Zaragoza/Spanien wird im Rahmen der vom DAAD geförderten "Acciones Integradas" zum Thema "Öffentlicher Gebrauch von Geschichte" kooperiert. Zuletzt fand vom 19. bis 21. September 2002 eine gemeinsame Tagung in Zaragoza statt. Diese Diskussionen werden 2003 in Nürnberg fortgesetzt. Vom Lehrstuhl Auslandswissenschaft arbeiten an diesem Projekt Walther L. Bernecker und Sören Brinkmann mit, von spanischer Seite Carlos Forcadell, Ignacio Peiró und Virginia Maza.

Vom 7. bis 9. Februar 2002 fand in Nürnberg das vom Lehrstuhl Auslandswissenschaft mitorganisierte internationale Kolloquium "Konfliktive Geschichte" zur Aufarbeitung von Menschenrechtsverbrechen in Lateinamerika statt. Die Veranstaltung wurde von Petra Bendel (Zentralinstitut für Regionalforschung der FAU) und Thomas Fischer (Lehrstuhl Auslandswissenschaft) organisiert und geleitet. Die Publikation der Referate ist in Vorbereitung.

Lateinamerika-Studien

• Der Stolz der Provinzen. Geschichte und Zentralstaat in Spanien
  
• Nachhaltige Entwicklung als Leitbild. Das Beispiel des Biosphärenreservats Manú in Peru