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Teilprojekt Amerikanistik im Rahmen des Graduiertenkollegs "Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz": Differenz- und Transdifferenzphänomene in der US-amerikanischen und karibischen Literatur und Kultur

Das amerikanistische Teilprojekt untersucht Differenz- und Transdifferenzphänome in der US-amerikanischen und karibischen Literatur und Kultur. Im Bereich der diskursiven Konstruktion, aber auch Dekonstruktion von kulturellen Identitäten und Alteritäten vollzieht sich in den USA nach der Ablösung des Denkens der Einheit (Nationalkultur, Schmelztiegel) durch das Denken der Differenz (Multikulturalität) in jüngster Zeit eine zumindest partielle Umstellung auf das Denken der Transdifferenz (Hybridität, Transkulturation). Dieses versucht zum einen, die bipolare Differenz zwischen Eigenem und Fremdem, zwischen Selbst und Anderem zu überwinden, und stellt zum anderen die Einheit, Geschlossenheit, historische Kontinuität und Authentizität kultureller Traditionen sowie die territoriale Bindung von Kulturen in Frage. Damit rückt nicht nur die Heterogenität der Gesamtgesellschaft, sondern auch die der einzelnen kulturellen Gruppen, ja, die Brüchigkeit der Individualerfahrung in den Vordergrund. In der Karibik sind solche Bedingungen schon des Längeren exemplarisch zu studieren. Sie produzieren ein Bedürfnis nach symbolischen Ausdrucksformen, das durch die auf Differenz beruhenden allgemeinen Sprachstrukturen bzw. ihre Analoga in anderen kulturellen Ausdrucks- und Kommunikationsmedien nicht mehr gestillt werden kann.
Durch regelsprengende Sprachverwendung und Bildlichkeit kann in der Literatur das Ausgeschlossene, Marginalisierte und Verdrängte artikuliert werden, können komplexe Mischungsverhältnisse von Eigenem und Fremdem aufscheinen. Die literarische Metapher erscheint geradezu als Musterbeispiel der Erstellung und Vermittlung von "Zwischenbefindlichkeiten." Im Zeichen von Transdifferenz wird Literatur also einerseits zu einem Medium der Überwindung dichotomer Modelle von raumzeitlich fixierten, wechselseitig klar abgegrenzten kulturellen und anderen Identitäten.
Andererseits, auf der grundlegenden Ebene der Realitätskonstruktion, ist sie z.B. bereits in den Werken der American Renaissance des 19. Jahrhunderts ein Bereich, in dem Differenz und Transdifferenz ausgehandelt und Heterotopien im Sinne Foucaults oder topologische Figurationen im Sinne Deleuzes/ Guattaris entfaltet werden.
Das amerikanistische Projekt studiert somit inter- wie intrakulturelle, inter- wie intraindividuelle Differenz und Transdifferenz sowohl im Bereich der präsentierten Gegenstände, also etwa der Lebensumstände und Lebensentwürfe kultureller Gruppierungen in den USA und in der Karibik, als auch auf der Ebene der Wirkungsweise von Literatur, die solche Prozesse nicht-reduktionistisch zu evozieren vermag. Dies gilt auch für Texte religiöser Glaubensgemeinschaften, die in ihren fiktionalen Texten sakral-textliche Weltentwürfe entfalten, die in Spannung zu realistischeren Wirklichkeitsmodellierungen stehen. Es laufen folgende Dissertationsprojekte: "Cartographies of Becomings: Complex Cultural and Ecological Topologies in Nineteenth Century American Literature" (Ercan), "Apocalypse Now and Again: evangelikale Erzählliteratur im Amerika der 1990er" (Ingwersen), "Heterotopien und Transgression in der Prosa der American Renaissance. Literarische Darstellung von Transdifferenz" (Keitel) und "Die Artikulation von Transdifferenz in der Literatur der Karibik und der karibischen Diaspora" (Naundorf).
Projektleitung:
Prof. Dr. Helmbrecht Breinig, Dr. Klaus Lösch

Beteiligte:
Ercan, Leyla, M.A., Ingwersen, Kerrin, M.A., Keitel, Christoph , Naundorf, Solveig, M.A.

Beginn: 1.4.2001

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Freistaat Bayern

Kontakt:
Breinig, Helmbrecht
Telefon 09131-85 29360, Fax 09131-85 26775, E-Mail: hbreinig@aol.com
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