Werteerziehung als Pädagogik der Teilhabe Es ist nicht nur für die Zukunft unseres Bildungssystems, sondern für die Gesellschaft insgesamt entscheidend, Bildung auf Lebensbewältigung im Ganzen zu beziehen und dabei die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Kunst eines erfreulichen Zusammenlebens zu richten. Nicht zuletzt deswegen kommt es für die praktische Pädagogik entscheidend darauf an, Kinder und Jugendliche nicht nur auf ihre spätere Existenz als Erwachsene und die erwachsene Teilhabe an den wesentlichen gesellschaftlichen Feldern von Arbeit, Alltag, Politik, Kultur, Wissenschaft und Religion vorzubereiten, sondern ihnen schon in der Gegenwart so weit wie möglich aktive Teilhabemöglichkeiten zu erschließen. Dennn allgemeine Menschenbildung hat nur dann eine Chance, wenn sie nicht nur als hehres Ideal beschworen wird; sie hat nur dann eine Chance, wenn sie als alltägliches Prinzip verstanden wird und zur Zivilisierung und Kultivierung des Alltags beiträgt - auch, aber keineswegs nur, in den Bildungsinstitutionen.
Was das im Einzelnen bedeuten könnte: Das herauszufinden war die Aufgabe eines Gutachten-Projekts zum Thema "Werteerziehung in der Schule", das, gefördert von der Bertelsmann-Wissenschaftsstiftung, von 1997 bis 1999 am Institut für Pädagogik der Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt worden ist. Wenn man Werteerziehung in der und durch die Schule substantiell ernst nehmen will, so das zentrale Ergebnis, muss man den Bereich der moralischen Erziehung im engeren Sinne überschreiten und das Gesamt der schulischen Pädagogik in den Blick nehmen. Der Entwurf einer "Pädagogik der Teilhabe" will daher nicht zuletzt einen Beitrag zur Debattte über Allgemeinbildung leisten; man kann den Vorschlag auch als Rahmen für einen zeitgemäßen Kanon lesen. | Projektleitung: Prof. Dr. Eckart Liebau
Beteiligte: Baader, Meike, Bilstein, Johannes, Mack, Wolfgang, Dr. Andreas Schröer
Laufzeit: 1.1.1997 - 31.12.1999
Förderer: Bertelsmann-Wissenschaftsstiftung
Mitwirkende Institutionen: Evangelische Akademie Tutzing
Kontakt: Liebau, Eckart Telefon 09131/8522338, Fax 09131/8526450, E-Mail: eckart.liebau@fau.de
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