Schulerfahrungen, Jugend und Schule Spätestens im Gefolge der PISA-Studien ist das Thema „Bildung” wieder verstärkt ins öffentliche Interesse gerückt. Vielfältige Erklärungen sind dafür angeführt worden, dass die deutschen Schüler unterdurchschnittlich abgeschnitten haben. Die meisten Vorschläge für eine Verbesserung der Situation setzen dabei an strukturellen Faktoren an: am dreigliedrigen Schulsystem – an zu großen Klassen – an einer überalterten Lehrerschaft – an falschen Lernzielen und Lernprozessen etc. Diese Überlegungen lassen jedoch einen wichtigen Aspekt außer acht: wie nämlich die Jugendlichen selbst mit diesem Bildungssystem umgehen: wie sie es wahrnehmen und bewerten.
Im Rahmen eines Forschungsseminars, dessen didaktisches Ziel es ist, die Studierenden in einem realen Forschungsprojekt mit den Methoden der empirischen Sozialforschung vertraut zu machen, soll diese in der öffentlichen Diskussion vernachlässigte Perspektive der Jugendlichen zum Gegenstand einer empirischen Studie gemacht werden. Wir untersuchen dabei u.a.: Wie erleben Jugendliche alltäglich den Schulbesuch? Welche Unterstützung erfahren sie durch ihre Eltern, ihre Lehrer und die Gleichaltrigen? Welche Alternativen zur Beschäftigung mit schulischen Inhalten bestehen für sie? Was erwarten sie eigentlich von der Schule? Welches Bild von Schule unterhalten sie? ...
Um diese Fragen zu beantworten, wurde im Wintersemester 2006/07 eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Methoden entwickelt, die in Interviews mit Erlanger Jugendlichen im März und im Mai d.J. durchgeführt werden sollen. Im Sommer 2007 wurde zudem eine schriftliche Befragung in ausgewählten Klassen der neunten Jahrgangsstufe durchgeführt. Die Auswertung der Daten läuft bis Ende des Sommersemesters 2008. | Projektleitung: Apl. Prof. Dr. Werner Meinefeld
Stichwörter: Jugend; Schule
Laufzeit: 1.10.2007 - 30.9.2008
Förderer: Institut für Soziologie
Kontakt: Meinefeld, Werner E-Mail: werner.meinefeld@fau.de
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