Soziales Gedächtnis in differenzierten Gesellschaften. Relevanzstrukturen, mediale Konfigurationen und Authentizität in ihrer Bedeutung für soziale Gedächtnisse im generationellen Vergleich Die gegenwärtige Diskussion zum sozialen Gedächtnis ist durch kulturwissenschaftlich geprägte Theorien dominiert. Diese Theorien bauen auf der Unterscheidung zwischen zwei
getrennten Formen des Gedächtnisses, dem kommunikativen und dem kulturellen Gedächtnis, auf. Wir gehen demgegenüber davon aus, dass sich in differenzierten Gesellschaften mit
hohem Anteil an (massen-)medialer Kommunikation diese Trennung ebenso wenig aufrecht erhalten lässt wie die damit verbundene eindeutige Zuordnung von Medien zu Gedächtnis-
formen.
Das beantragte Forschungsprojekt geht der Frage nach, ob und wie sich unter den Bedingungen gesellschaftlicher und medialer Differenzierung Elemente des kommunikativen und
des kulturellen Gedächtnisses im Prozess des sozialen Erinnerns vermischen. Untersucht wird, wie familiales und öffentliches, medial informiertes Erinnern in der Rekonstruktion von Vergangenheit in der Interaktion zwischen Generationen in Familien ineinander greifen. Ausgehend von Alfred Schütz Begriff der Relevanz wird danach gefragt, welche Rolle mediale
Informiertheit im familialen sozialen Gedächtnis spielt, welche Konstruktionen von Authentizität dort benutzt werden und wie es sich auf dieser Basis generationsbezogen differenziert
und wandelt. | Projektleitung: Prof. Dr. Ilja Srubar
Beteiligte: PD Dr. Gerd Sebald, René Lehmann, M.A., Thomas Höhne, M.A., Katja Hartosch, Florian Öchsner, Monika Malinowska, Johanna Frohnhöfer
Stichwörter: Wissenssoziologie, Soziale Erinnerung, Mediensoziologie
Laufzeit: 15.10.2006 - 14.10.2008
Förderer: DFG
Kontakt: Sebald, Gerd Telefon 09131/8522344, Fax 09131/8522087, E-Mail: gerd.sebald@fau.de
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