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Vorlesungsverzeichnis >> Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie (Phil) >> Politische Wissenschaft >>

Schlüsselqualifikationen

 

Russlands Außenpolitik im 21. Jahrhundert: Ziele, Interessen und Implikationen [Besonders geignet für Lehramtsstudierende]

Dozent/in:
Thorsten Winkelmann
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, ECTS: 5, für Anfänger geeignet, Bachelor
Termine:
Mi, 8:15 - 9:45, 00.6 PSG
Voraussetzungen / Organisatorisches:
• regelmäßige Teilnahme
• Übernahme Referat
• Hausarbeit
• Anmeldung erfolgt über Studon
Inhalt:
Seit jeher stellt das russische Riesenreich für ausländische Beobachter ein kaum zu entschlüsselndes Faszinosum dar. Generationen von ‚Kremelastrologen‘ suchten während des Kalten Krieges die personelle wie inhaltliche Ausrichtung Moskaus zu deuten – zumeist mit überschaubarem Erfolg. Gerade der aktuelle Ukraine-Krieg oder das Engagement in Syrien belegen eindrucksvoll, über welch geringe Kenntnisse der sogenannte „Westen“ über Prämissen, Handlungsrationalitäten und Akteurslogiken der russischen Außenpolitik verfügt. Hier setzt das vorliegende Seminar an. Mit der Wahl Wladimir Putins zum Präsidenten der Russischen Föderation im Frühjahr 2000 hat die russische Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik sukzessive eine – zunehmend sichtbar werdende – Neujustierung erfahren, die sich aus den „Niederlagen“ wie der NATO-Osterweiterung, dem Kosovokrieg, der Stationierung US-amerikanischer Truppen in Mittelasien im Rahmen des „War on terror“ usw. erklärt. Moskau will – wie das Engagement im Nahen Osten oder jüngst in Afrika eindrucksvoll belegen – im globalen Kräftespiel (wieder) als gleichwertiger Akteur wahrgenommen werden und die Hegemonie der USA durch wechselseitige Allianzen ausbalancieren. Das Seminar arbeitet zunächst die für die Außenpolitik Moskaus relevanten und bis in die Gegenwart hineinreichenden historischen Pfadabhängigkeiten heraus, denn ein Teil der aktuellen Bedrohungsperzeption ist sicherlich auf geschichtliche Erfahrungen wie Napoleons Russlandfeldzug oder den Überfall der deutschen Wehrmacht zurückzuführen. Ein weiterer Schritt analysiert die gegenwärtigen Interessen und fragt nach den vorhandenen Instrumenten der russischen Außenpolitik, die unterschiedliche Facetten aufweist wie die russische Auslandsdiaspora, der Ständige Sitz im UN-Sicherheitsrat, diverse politische Druckmittel wie Rohstofflieferungen, staatsnahe Unternehmen oder den Einsatz des Militärs. Sodann stehen einzelne außenpolitische Felder bzw. Beziehungen im Mittelpunkt. Im Einzelnen wollen wir uns den Nachfolgestaaten der Sowjetunion genauso zuwenden wie Russlands Politik gegenüber China, dem Nahen Osten, der Bundesrepublik und den Vereinigten Staaten. Die Perspektiven Russlands – als Atommacht und als BRICS-Staat – runden das Seminar ab.
Empfohlene Literatur:
• Osteuropa 1-3/2022: Russlands Krieg gegen die Ukraine. Propaganda, Verbrechen, Widerstand
• Luchterhandt, Otto: Russlands Geisel Ukraine. Die militärische Einkreisung und das Völkerrecht, in: osteuropa 10-12/2021.
• Behrends, Jan C.: Putins negative Ukrainepolitik. Hintergründe und Analogien, in: Osteuropa 7/2021, S. 77-84.
• Friesen, Anton: Russische Außenpolitik zwischen 1991 und 2004, 2013.



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