SLEDS Ziel des Forschungsvorhabens SLEDS (engl. SLEepiness
Detection in Speech, d.h. Erkennung von Schlaefrigkeit
anhand der Sprache) ist die Identifikation
schläfrigkeitsinduzierter phonetisch-linguistischer
Veränderungen der Sprache und die Entwicklung eines darauf
aufbauenden, automatisierten Schläfrigkeitsmessverfahrens.
Kognitiv-physiologische Beeinträchtigungen des
Sprachproduktionsprozesses können auf der phonetischen Ebene
in einem gestörten Redefluss (z. B. Selbstkorrekturen,
Abbrüche, Dehnungen, Pausen), abgeflachten
Intonationsverläufen, undeutlichen Betonungsstrukturen,
verwaschener Artikulation, sowie einer stärkeren
Behauchtheit und Nasalität münden. Auf der linguistischen
Ebene werden vereinfachte syntaktische Strukturen und eine
geringere lexikalische Reichhaltigkeit vermutet. Zur
Überprüfung dieser Hypothesen wird ein
schlafdeprivationsbasiertes Sprachkorpus
"Funkverkehrsgestützte Kommunikation im Straßen- und
Luftverkehr" aufgezeichnet. Aufbauend auf Fortschritten der
mustererkennungsbasierten Sprachemotionserkennung (SER) wird
ein breites digitales Sprachsignalverarbeitungs-
Kennzahlenset extrahiert, das über den Einsatz von
Spracherkennungssystemen erstmals auch linguistische
Informationen verarbeitet. Das resultierende automatisierte
Schläfrigkeitsmessverfahren kann in kommunikationsintensiven
Tätigkeiten (z.B. Piloten-Fluglotsen-Interaktion) zur
kontinuierlichen Überwachung des Schläfrigkeitszustandes
genutzt werden. | Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Elmar Nöth
Beteiligte: Dipl.-Inf. Florian Hönig, Dr. phil. Anton Batliner
Stichwörter: Arbeitswissenschaft; Ergonomie; Mensch-Maschine-Systeme; Sprachverarbeitung; Schläfrigkeitsforschung; akustischeSignalverarbeitung
Laufzeit: 1.1.2012 - 31.12.2013
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft
Mitwirkende Institutionen: Lehrstuhl für Experimentelle Wirtschaftspsychologie
Kontakt: Hönig, Florian E-Mail: florian.hoenig@fau.de
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