Enterprise Computing Mainframes sind leistungsfähige Großrechner, die
überwiegend in Unternehmen betrieben werden. Der Begriff
Mainframe hat seinen Ursprung in den 1960er Jahren, als
Großrechner noch ganze Räume ausfüllten. Damals wurden
Prozessor und Arbeitsspeicher in großen Schränken
installiert, die auch als Hauptrahmen (engl. main frame)
bezeichnet wurden. Mainframes zeichnen sich durch ihre
hohe Verfügbarkeit, Sicherheit und Ein- und
Ausgabeleistung aus. Wegen seiner hohen Ein- und
Ausgabeleistung eignet sich der Mainframe besonders als
Datenbank- und Transaktionsserver und wird oft in
kommerziellen Umgebungen sowohl für Online-Anwendungen
als auch für die Stapelverarbeitung genutzt.
Mainframes werden vor allem in Rechenzentren von Banken,
Finanzinstituten und Versicherungen, aber auch
Unternehmen, in denen eine hohe Anzahl an Transaktionen
verarbeitet wird, wie z. B. Fluggesellschaften,
eingesetzt.
Obwohl Mainframes in der heutigen, digitalen Welt eine
große Rolle spielen, wurde die Ausbildung im Bereich des
Mainframes in den letzten Jahren vernachlässigt.
Infolgedessen herrscht ein Mangel an Fachkräften, die den
Mainframe administrieren und Software für den Mainframe
entwickeln und warten können.
Im Rahmen des Projekts soll die Curriculare-Lücke der
Hochschule geschlossen werden und Studierende an die
Thematik heranführen. Hierfür wurde ein einfaches
Lehrsystem entwickelt. Am Beispiel einer einfachen
Bankanwendung, entwickelt in COBOL, können Studierende
die ersten Erfahrungen mit Mainframes und Enterprise
Computing sammeln. Zusätzlich wurde zur COBOL-Anwendung
eine in JavaEE umgesetzte Frontendanwendung programmiert
die als Onlinebanking-Anwendung verwendet werden kann und
somit für die Studierenden die Interaktion verschiedener
Anwendungen darstellt. Auch wurde in dem als Onlinekurs
konzipierten Forschungsprojekt die Unterschiede zwischen
der Standard- und der Mainframearchitektur aufgezeigt, um
ein besseres Verständnis zu vermitteln. Nächstes
Forschungsziel wird es sein, moderne Technologien (z.B.
Smartphones, JavaEE, Webservices,
Transaktionsverarbeitung) mit vorhandenen Legacy-
Anwendungen zu verknüpfen, um die Erkenntnisse in einem
Lehrangebot für Studierende zur Verfügung zu stellen.
Hierbei stehen die Anforderungen einer Geschäftsanwendung
im Mittelpunkt. Transaktionsfähigkeit ist hierbei die
Grundlage jeder Anwendung.
| Projektleitung: Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil. Peter Wilke, Akad. Dir.
Beteiligte: Andreas Siegling, Daniel Mulzer, M. Sc., Sebastian Ruziczka, Sebastian Engler
Stichwörter: Mainframe, Großrechner, Enterprise Computing, Unternehmensinformatik
Laufzeit: 1.6.2017 - 31.5.2022
Kontakt: Wilke, Peter Telefon +49 9131 85 27825, Fax +49 9131 85 27270, E-Mail: Peter.Wilke@FAU.DE
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