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  Reformen vor der Reformation (HS)

Dozent/in
Prof. Dr. Wolfgang Wüst

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, benoteter Schein, Anwesenheitspflicht, ECTS-Studium, ECTS-Credits: 6
nur Fachstudium, LAFV, LAFN, Diplom, Master, Bachelor, Sprache Deutsch
Zeit und Ort: Di 8:30 - 10:00, 00.14 PSG

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anwesenheitspflicht; Referat und Hausarbeit; Anmeldung zur Prüfung über MeinCampus erforderlich! Für MeinCampus-Angelegenheiten wenden Sie sich bitte an marina.heller@fau.de

Inhalt
Der Kirchenhistoriker Berndt Hamm, einer der besten Kenner der deutschen Reformationsgeschichte, betonte stets, dass eine Geschichtsschreibung der zäsurtreibenden „Sprünge und Brüche“ oder des vor allem von Paul-Michel Foucault (1926-1984) favorisierten, atomisierenden Blickes auf „kleinste Einheiten diskontinuierlicher Ereignisse und Daten“ bei der Würdigung spätmittelalterlicher Reformprozesse in die Sackgasse führt. Im Reformationsgeschehen sieht die neuere Forschung deshalb eine konsequente Fortsetzung bereits vorgedachter und vorexerzierter Veränderungen. Die aus der Philosophie und der Physik abgeleitete Emergenztheorie besagt für unser Thema, dass alle kirchenstürzenden Leitbegriffe Martin Luthers bereits im 15. Jahrhundert vorhanden waren. Spätmittelalterliche Reformen wurden so lange Zeit der Vor- oder Frühreformation zugeordnet. Die Grundlagen vorreformatorischer Reformen wurden bereits 1414–1418 während des Konzils von Konstanz festgelegt, an dem über 130 Benediktineräbte teilnahmen und das sich gänzlich der Kirchenerneuerung verschrieb. Die dort eingeforderten Provinzialkapitel, die Konsolidierung der Kloster- und Stiftshaushalte und anberaumte Visitationen mit einer Vielzahl an Kriterien – der Fragenkatalog wuchs auf über 100 Stück – begleiteten fortan auch regionale Geschehnisse im 15. Jahrhundert. Der Reformwille der Zeit führte aber auch andere Orden und Gemeinschaften zu neuen Zielen. Über sie wollen wir im Seminar diskutieren.

Empfohlene Literatur
Jörg BÖLLING, Reform vor der Reformation. Augustiner-Chorherrengründungen an Marienwallfahrtsorten durch die Windesheimer Kongregation (Vita Regularis. Ordnungen und Deutungen religiösen Lebens im Mittelalter, Abhandlungen 61) Berlin 2014; Thomas Martin BUCK / Herbert KRAUME, Das Konstanzer Konzil 1414–1418. Kirchenpolitik, Weltgeschehen, Alltagsleben, Ostfildern 2013; Karl-Heinz BRAUN / Mathias HERWEG / Hans W. HUBERT / Joachim SCHNEIDER / Thomas ZOTZ (Hg.), Das Konstanzer Konzil: 1414–1418. Weltereignis des Mittelalters. Essays [anlässlich der Großen Landesausstellung Baden-Württemberg „Das Konstanzer Konzil 1414–1418 – Weltereignis des Mittelalters“ in Konstanz vom 27. April bis zum 21. September 2014], Stuttgart 2013; Berndt HAMM, Reform, reformation, confession: the development of new forms of religious meaning from the manifold tensions of the middle ages, in: Anna Marie JOHNSON (Hg.), The Reformation as Christianization: essays on Scott Hendrix's Christianization thesis, Tübingen 2012, S. 285–303; Berndt HAMM, Religiosität im späten Mittelalter: Spannungspole, Neuaufbrüche, Normierungen (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 54) Tübingen 2011; Berndt HAMM, Typen spätmittelalterlicher Gnadenmedialität, in: DERS. (Hg.) Media Salutis: Gnaden- und Heilsmedien in der abendländischen Religiosität des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Tübingen 2011, S. 43–83; Rudolf HOLBACH, Stifte und kirchliche Reformbestrebungen im späten Mittelalter: Betrachtungen an rheinisch-moselländischen Beispielen, in: Sigrid HIRBODIAN / Christian JÖRG / Sabine KLAPP / Jörg R. MÜLLER (Hg.), „Pro multis beneficiis“: Festschrift für Friedhelm Burgard. Forschungen zur Geschichte der Juden und des Trierer Raumes (Trierer historische Forschungen 68) Trier 2012, S. 499–515; Jan KEUPP / Jörg SCHWARZ, Konstanz 1414–1418. Eine Stadt und ihr Konzil, Darmstadt 2013.

ECTS-Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen
Schlagwörter: Landesgeschichte/Neuere Geschichte
Erwartete Teilnehmerzahl: 25, Maximale Teilnehmerzahl: 25
Für diese Lehrveranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich.
Die Anmeldung erfolgt von Dienstag, 1.9.2015, 00:00 Uhr bis Sonntag, 4.10.2015, 23:59 Uhr über: StudOn.

Institution: Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte (Prof. Dr. Wüst)
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