Reinigungskristallisation organischer Schmelzen Für die Reinigung von Stoffen eignen sich eine Reihe von thermischen Trennverfahren, die separat oder in Kombination Anwendung finden. Für die Feinreinigung (Ultra Purification) ist die Schmelzkristallisation besonders geeignet, da durch den Phasenwechsel fluid/fest, bedingt durch die Stereo-Spezifik der Einordnung der Bausteine in das Kristallgitter, eine hohe Selektivität erzielt wird. Gegenüber der Lösungskristallisation wird bei der Schmelzkristallisation kein zusätzlicher Stoff dem System zugeführt.
Die Beurteilung des Reinigungspotentials der Schmelzkristallisation erfordert die quantitative Beschreibung der Verteilungskoeffizienten in Abhängigkeit der wesentlichen stofflichen, apparativen und prozesstechnischen Einflussfaktoren. Eine Vorhersage basierend auf physikalisch-chemischen Grunddaten ist gegenwärtig nicht möglich.
Systematische experimentelle Untersuchungen zur Klärung von Ursache-Wirkungs-Mechanismen sind Gegenstand des Forschungsprojektes. An ausgewählten stofflichen Systemen kann gezeigt werden, dass das Reinigungspotential maßgeblich von der linearen Kristallwachstumsgeschwindigkeit abhängig ist, unabhängig von der Kristallisationstechnik. Abhängig vom stofflichen System wird die kritische Wachstumsgeschwindigkeit experimentell ermittelt und mit „Kriterien“-Ansätzen korreliert.
Die stoffliche Basis des Projektes bildet die Feinreinigung (w>99%) der Stereo-Isomeren des Benzols.
| Projektleitung: Prof. i. R. Dr. Axel König
Beteiligte: wiss. Ass. Ute Halbig
Stichwörter: Verteilungskoeffizient, Reinigung, Ultra Purification, Schmelzen, Isomere
Beginn: 1.10.2000
Förderer: Bayer AG
Kontakt: König, Axel Fax +49 (0) 9131 / 85-27 441, E-Mail: axel.koenig@cbi.uni-erlangen.de
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